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47 Bäumen droht FällungKastanien stehen auf einer Trinkwasserleitung in Königswinter

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33 dieser Bäume müssen womöglich gefällt werden. 

Königswinter – Voraussichtlich noch im Laufe des Januar wird sich wohl zeigen, ob die Stadt Königswinter auf eigene Kosten insgesamt 47 Bäume beseitigen muss, die am Rheinufer zwischen dem Bootshaus in Oberkassel und dem Arbeitnehmerzentrum in Königswinter stehen.

Von der drohenden Fällung betroffen sind neben einigen Eschen auch mehr als 30 Kastanien, die an der Straße Rheinufer in Niederdollendorf das Ortsbild prägen. Das Problem bei allen 47 Gewächsen: Sie stehen auf beziehungsweise zu nahe an einer Trinkwasserleitung des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV), über die unter anderem die Tal-Schiene Königswinters versorgt wird.

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„Das ist kein leichter Fall“, räumt auf Anfrage Ralph Krämer ein, Abteilungsleiter Einzugsgebietsschutz beim WTV. Und macht zugleich wenig Hoffnung, dass es andere Möglichkeiten als eine Fällung gibt. Denn der WTV müsse die Versorgungssicherheit sicherstellen, und eine Verlegung der Leitung, wie sie jüngst im städtischen Bau- Verkehrsausschuss als Prüfauftrag angeregt worden ist, sei „irre teuer“.

Sechs Meter breiter Sicherheitsstreifen

Die Rechtslage ist aus Sicht des WTV eindeutig: Auf einem sechs Meter breiten Sicherheitsstreifen dürften an oder gar auf Trinkwasserleitungen keine Bäume stehen. Deren Wurzelsysteme neigten dazu, in Richtung der meist mit Sand aufgefüllten Leitungssysteme zu wachsen, sie könnten je nach Art der Wasserleitung Muffenverbindungen beschädigen, Steuerkabel lädieren oder über einen gewaltigen Druck die Leitungen selbst zerstören, wenn die Wurzeln sie komplett umschlingen, beschreibt Krämer die Problemlage, die schon seit 2019 zwischen WTV und Stadt behandelt wird.

Einige Bäume wurden gezielt gepflanzt

Unter dem Strich bestätigt die Verwaltung die Haltung des Wasserversorgers. 47 Bäume unterschiedlicher Größe stünden auf dem Sechs-Meter-Streifen. Erkennbar seien einige Bäume gepflanzt worden. „Wann dies geschehen ist, konnte nicht mehr in Erfahrung gebracht werden“, hieß es in einer Vorlage für den Bauausschuss.

Darüber hinaus hätten sich einige Bäume aber auch ohne menschliches Zutun wild angesiedelt. Rein rechtlich, so eine Prüfung der Verwaltung, könne der WTV die Beseitigung der Bäume auf Kosten der Stadt verlangen. Zusammen mit Ersatzpflanzungen kalkuliert sie dafür derzeit Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro.

Der Ausschuss wollte der Fällung aber zunächst noch nicht zustimmen und beschloss eine Ortsbesichtigung, die nach Angaben von Theo Krämer, dem Technischen Dezernenten der Stadt Königswinter, voraussichtlich noch im Januar stattfinden soll.

WTV-Abteilungsleiter Ralph Krämer will zwar keinen Zeitdruck machen, hofft aber, dass die Sache bis Herbst entschieden ist. Seine Einschätzung: „Die Alternativen sind rar gesät.“