StadtratDer Bahnhof Königswinter wird barrierefrei umgebaut

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Zwischen einem überdachten Bahnsteig und dem Bahnhofsgebäude verlaufen die Gleise der rechtsrheinischen Bahntrasse.

Der Mittelbahnsteig beziehungsweise Gleis 2 (l.) am Bahnhof Königswinter soll künftig auch barrierefrei zugänglich sein.

Die Deutsche Bahn hat während der Sperrpause 2026 in den beiden Siebengebirgsstädten viel vor.

Die Deutsche Bahn hat während ihrer Sperrpause 2026 in den Siebengebirgsstädten viel vor. In Bad Honnef soll der Bahnhof Rhöndorf für vermutlich 20 Millionen Euro modernisiert und barrierefrei werden und ein Stück weiter südlich ein komplett neuer Haltepunkt in Höhe der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 66 entstehen. Die Kosten dafür konnte die Bahn kürzlich noch nicht nennen.

In Königswinter ist dann wohl der Einschub der neuen Fußgängerunterführung an der Drachenfelsstraße geplant, über die seit Jahrzehnten diskutiert wird. Darüber hinaus will die Deutsche Bahn 2026 aber auch den Bahnhof Königswinter barrierefrei ausbauen.

„Die Bahn braucht noch dieses Jahr eine Entscheidung“

Entsprechende Pläne lagen dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung vor. Die Bahn plant 2026 eine Sperrpause auf der 89 Kilometer langen Strecke zwischen Troisdorf und Koblenz.

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Dass die Kommunalpolitiker in Königswinter nicht rundum begeistert waren, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie sehr schnell entscheiden sollten. „Die Bahn braucht noch dieses Jahr eine Entscheidung“, sagte Bürgermeister Lutz Wagner. Von einer „kurzfristigen Aussage“ der Stadt war in der Sitzungsvorlage die Rede.

Stadtrat trifft zunächst Grundsatzbeschluss

Am Ende rang sich der Rat erstmal „nur“ zu einem Grundsatzbeschluss durch, die Details will die Politik im zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung besprechen.

Laut dem einstimmigen Votum soll die Fußgängerunterführung auf jeden Fall an der Stelle bleiben, an der sie heute ist, nämlich auf der Stadtseite. Eine von insgesamt vier Varianten der Bahn sah vor, weiter nördlich eine neue Fußgängerunterführung zu bauen und die heutige zu schließen.

Eine Frau steigt mit dem Handy telefonierend eine Treppe herunter zur Fußgängerunterführung.

Über einen Aufzug oder eine Rampe soll von der Stadtseite aus künftig die Unterführung am Bahnhof in der Altstadt erreichbar sein.

Zu den Details, die noch geklärt werden sollen, gehört vor allem der Zugang von der Stadtseite aus zur Unterführung (Rampe und Treppe beziehungsweise alternativ Aufzug) und zum Mittelbahnsteig (geht nur per Aufzug).

Die Rampen würden bei einer Variante bis auf den Parkplatz unter der Brücke der Landesstraße 331 (Ferdinand-Mülhens-Straße) reichen. Zehn bis zwölf Stellplätze würden entfallen, so die Stadtverwaltung. Der Ausgang zur „Ladestraße“ (Lemmerz-Werken) ist in allen Varianten nur über eine Treppe vorgesehen.

Aus Sicht der Stadtverwaltung sollte es auf der Stadtseite eine Rampe und keinen Aufzug geben. Zum einen gebe es genug Platz, so der Technische Beigeordnete Fabiano Pinto. Aufzüge seien zudem, so die Sitzungsvorlage, „generell mit einem hohen betrieblichen Aufwand verknüpft“, es bestehe zudem „das Risiko von Vermüllung und Vandalismus“.

„Alle Varianten sind nicht zufriedenstellend“, kündigte Fabiano Pinto weitere Gespräche mit der Bahn an. Im weiteren Verfahren müsse, so die Stadt, auch der Denkmalschutz berücksichtigt werden. Sollten für das Projekt Flächen des 2014 umgestalteten Bahnhofsvorplatzes benötigt werden, müsse sie zudem prüfen, ob Städtebaufördermittel zurückgezahlt werden müssten.


Umbau auch in Niederdollendorf

Auch der Bahnhof Königswinter-Niederdollendorf steht auf der „To-do-Liste“ der Deutschen Bahn. Er werde, teilte ein Bahnsprecher auf Anfrage mit, im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3 (MOF3) barrierefrei modernisiert.

„Das Projekt befindet sich derzeit in der sogenannten Vorplanung. Aufgrund der noch sehr frühen Planungsphase können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Bauzeiträume, Baukosten oder ähnliches benennen“, so der Sprecher der Bahn. (csc)

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