Interview82-Jähriger aus Lohmar für Ehrenamt ausgezeichnet

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Seit Jahrzehnten engagiert sich Dieter Trube ehrenamtlich, besonders intensiv für den Schachclub Siegburg. Für seine Verdienste wurde er jetzt ausgezeichnet.

Seit Jahrzehnten engagiert sich Dieter Trube ehrenamtlich, besonders intensiv für den Schachclub Siegburg. Für seine Verdienste wurde er jetzt ausgezeichnet.

Lohmar – Dieter Trube (82) aus Lohmar ist seit 1968 im Vorstand des Schachclubs Siegburg ehrenamtlich tätig, war Vorsitzender von 1974 bis 1987. Um die Vereinskasse kümmert er sich seit 1998. Über seine Auszeichnung sprach Olaf Pohl mit ihm.

Von Landrat Sebastian Schuster ist Ihnen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für Ihr Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement verliehen worden.

Ja, es war ein sehr nettes Gespräch mit dem Landrat. Er hat mich ausführlich gewürdigt. Bis zu einer solchen Verleihung ist es ja ein langer Prozess. Da wird der Kreis tätig und fragt nach bei der Stadt, in der Sie wohnen, beim Arbeitgeber, bei den Vereinen und Institutionen, wo man ehrenamtlich tätig war. Alle haben dazu beigetragen und alle mir gegenüber dicht gehalten. Dann hatte der Landrat noch eine Überraschung vorbereitet. Plötzlich holte er ein Laptop und hat ein kurzes Video abgespielt – eine Grußbotschaft der neuen Bürgermeisterin von Lohmar, von Claudia Wieja.

Sie sprachen von einem halben Jahrhundert ehrenamtlichen Engagements: Lassen Sie uns doch daran teilhaben, wo und wie waren Sie überall aktiv?

Da kommt einiges zusammen. Ich habe zum Beispiel Radtouren hier in der Region organisiert. 20 Jahre lang habe ich das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Lohmar unterstützt. Als Vorlese-Opa bin ich mittwochs im evangelischen Kindergarten im Einsatz. Nachmittags wechsle ich dann in die Senioren-Begegnungsstätte Villa Friedlinde und organisiere Spiele-Nachmittage mit Skat und Doppelkopf. Seit 13 Jahren bin ich „Grüner Herr“ in der Helios Klinik Siegburg und helfe jeden Freitag von 8 Uhr bis mittags den stationären Patienten, ihren Krankenhaus-Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Entscheidend für den Vorschlag, mir die Verdienstmedaille zu verleihen, war aber wohl mein Engagement im Siegburger Schachclub.

Wie sind Sie darauf gekommen?

Nun, ich bin 1965 in den Schachclub Siegburg eingetreten und somit seit 55 Jahren Mitglied. 45 Jahre davon habe ich Vorstandsämter bekleidet. Ich war teilweise Vorsitzender und Schriftführer gleichzeitig, beziehungsweise Kassierer und Schriftführer. Für diese Doppelbelastung und auch die weiteren Ehrenämter brauchte ich immer die Zustimmung meiner Frau Helga. Aber es ist gut gegangen, wie man sieht. Wir sind seit 1964 glücklich verheiratet.

Wie sind Sie zum Schachspiel gekommen?

Ich habe mit zehn Jahren im hessischen Frankenberg in einer Jugendgruppe Schach gelernt. Aber dort gab es keinen Verein. Erst als wir 1964 nach Lohmar gezogen sind, wurde ich durch Reklame auf den Schachclub Siegburg aufmerksam. Meine Frau hat direkt gesagt, dass ich mich anmelden soll. Ich habe seitdem bis heute immer in der Meisterschaft mitgespielt.

Durch die Corona-Pandemie ist Ihr ehrenamtliches Engagement momentan eingeschränkt. Was machen Sie mit der neuen Freizeit?

Ich lese jetzt recht viel. Und ich spiele Schach. Allerdings nicht gegen den Computer, sondern ich habe eine Fachzeitung abonniert. Dort sind Schachpartien großer Meister komplett dargestellt. Diese Partien spiele ich nach. Man kann ja immer noch etwas dazu lernen.

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