HochwasserschutzRückhaltebecken am Auelsbach bei Lohmar wird viel größer

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Auelsbach (Archivbild)

Auelsbach (Archivbild)

Lohmar – Die Bauarbeiten für die Erweiterung des Hochwasser-Rückhaltebeckens Auelsbach östlich von Lohmar können in Kürze beginnen. Der Naturschutzbeirat des Kreises verzichtete kürzlich einstimmig darauf, bei diesem Vorhaben Bedenken gegen eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsschutzgebietes zu erheben.

Das sogenannte Einstauvolumen des Beckens, also sein Fassungsvermögen, soll von 57.000 auf gut 165.000 Kubikmeter fast verdreifacht werden. Damit will man verhindern, dass der Auelsbach wieder über die Ufer tritt und Häuser in Lohmar überflutet.

Damm wird um fast drei Meter erhöht

Der Hochwasserschutz unterhalb des Beckens wird vor allem durch die Erhöhung eines bereits vorhandenen Damms um fast drei Meter verbessert. Die überstaubare Fläche wird dadurch auf fast sechs Hektar vergrößert. Dort stehen Buchen, Eichen und Fichten, es gibt aber auch Feucht- und Nasswiesen. Nach einem Gutachten des Ingenieurbüros Ingrid Rietmann aus Königswinter wird das Landschaftsbild durch das Projekt nur lokal beeinträchtigt.

Nach den Bauarbeiten soll an den neu geformten Böschungen standortgerechtes Saatgut ausgebracht werden. Waldeidechsen und Ringelnattern soll kein Lebensraum verloren gehen. Ein Amphibienzaun wird während der Bauarbeiten verhindern, dass die Tiere sich auf die Baustelle verirren. Für die Vogelarten, die an der betreffenden Stelle vorkommen, besteht laut Gutachten keine Gefahr.

Auelsbach wird vorübergehend durch Rohr umgeleitet

Der Auelsbach wird während der Bauarbeiten durch ein Rohr umgeleitet. Das bedeutet eine Belastung für die Wasserlebewesen. Michael Haupts vom Rheinischen Fischereiverband forderte deshalb, das Gewässer vorher elektrisch abzufischen.

Nach Angaben von Wolfgang Schuth von der Unteren Naturschutzbehörde wird von der Stadt noch ein Pflegekonzept für über 23.000 Quadratmeter erstellt. Die Auswirkungen des Hochwasserschutzprojektes werden nach Angaben des Ingenieurbüros zu 100 Prozent ausgeglichen, vor allem durch die Aufwertung von wertvollen Vegetationsstrukturen.

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Die Fläche, auf der sich das Rückhaltebecken ausbreiten wird, hätten in den vergangenen 20 Jahren Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Lohmar gepflegt, berichtete Schuth. Beiratsvorsitzender Dr. Norbert Möhlenbruch plädierte dafür, dass auf dem Areal kleine, nur fünf mal fünf Meter große Teiche angelegt werden, die zu Anziehungspunkten von Amphibien werden könnten.

Solche Möglichkeiten sollen mit der Kölner Bezirksregierung abgeklärt werden, die für die Befreiung von Verboten zuständig ist. 

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