Lollitest-Ergebnisse fehltenKitagruppen im Rhein-Sieg-Kreis mussten schließen

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Lolli-Test

Die Ergebnisse der Lollitests in den Kitas lassen auf sich warten. Deshalb können einige nicht öffnen.

Rhein-Sieg-Kreis – Weil Lolli- und Vereinzelungstests auf das Coronavirus von einem Labor nur mit erheblicher Verzögerung ausgewertet werden können, haben mehrere Kita-Gruppen im Zuständigkeitsgebiet des Kreisjugendamtes ihren Betrieb vorübergehend einstellen müssen.

Eltern beschweren sich

Die Linke im Kreistag berichtet von „massiven Ausfällen in der Kitabetreuung“. „Es liegen reihenweise Beschwerden von betroffenen Eltern vor, in den sozialen Netzwerken macht sich Empörung breit“, sagt Fraktionschef Frank Kemper, der mit einer Anfrage an den Landrat vom Kreis Aufklärung verlangt.

Im Siegburger Kreishaus bestätigt man Probleme bei den Corona-Tests. In rund zehn Prozent der etwa 100 Kindertagesstätten, für die das Kreisjugendamt verantwortlich ist, habe es „erhebliche Verzögerungen“ gegeben, sagt Rita Lorenz, Pressesprecherin des Rhein-Sieg-Kreises. Grund für die schleppende Auswertung seien technische Probleme bei einem Testlabor, das erst seit kurzem für den Kreis arbeitet.

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„Wir mussten diese Leistung neu ausschreiben und deshalb das Labor wechseln“, schildert Lorenz. „Unser Jugendamt steht mit dem betreffenden Labor in Austausch, und wir haben die Zusage, dass die ausstehenden Tests schnellstmöglich abgearbeitet werden sollen.“

Außer durch technische Probleme werde die Auswertung der bei den Kita-Kindern genommenen Proben aber auch durch die momentane Überlastung der Labors verzögert. Diese könnten nach dem Ende der Weihnachtsferien das große Testaufkommen vor allem aus Schulen und Kitas nur mit Mühe bewältigen.

Kita in Ruppichteroth komplett geschlossen

Erhebliche Auswirkungen hat der Test-Stau auf die Kita Sankt Severin in Ruppichteroth. „Die musste am Dienstag vorsorglich schließen“, schildert Bürgermeister Mario Loskill auf Anfrage. In einer weiteren Ruppichterother Kita habe eine Kita-Gruppe geschlossen werden müssen. In beiden Fällen habe ein Lollitest bereits vor eineinhalb Wochen zu einem positiven Testergebnis geführt.

Auf das Ergebnis der Vereinzelungstests, die klären sollen, welches Kind aus dem Pool tatsächlich infiziert ist, warteten die Eltern „seit unglaublichen eineinhalb Wochen“, so der Bürgermeister. Vor diesem Hintergrund seien die Kita-Schließungen ebenso verständlich wie bedauerlich.

Mittlerweile hätten einige Familien auf eigene Kosten Tests machen lassen, um herauszufinden, ob ihr Kind infiziert ist. In diesen Fällen waren die beauftragten Labors offenbar deutlich schneller.

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