AboAbonnieren

Fußball-MittelrheinligaSiegburg legt nach, Hennef meldet sich zurück

Lesezeit 3 Minuten
Mehdi Reichert (rechts) vom Siegburger SV 04

Mehdi Reichert (rechts) und der Siegburger SV 04 vergolden den Derbysieg in Hennef.

Die einen träumen weiter vom Klassenerhalt, die anderen von der Meisterschaft: Siegburg und Hennef gaben sich am Montag keine Blöße.

Siegburg 04 – Viktoria Arnoldsweiler 1:0 (0:0). Als der Schlusspfiff ertönte, brach es aus Mehmet Dogan heraus. Der Sportchef des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 sprintete auf den Rasen und ließ mit geballter Faust einen Jubelsprung folgen. Während seine Elf den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht hat, ist der Abstieg des Gegners endgültig besiegelt.

„Die Erleichterung ist groß“, sagte Dogan. „Arnoldsweiler hat heute von der ersten Minute an auf Zeit gespielt und uns das Leben auch deshalb eine Halbzeit lang schwer gemacht. Ein bisschen hat mich das an den Auftritt der AS Rom in Leverkusen erinnert. Aber nach dem Wechsel haben wir dominiert und völlig verdient gewonnen.“

Kouekem serviert, Strobl vollstreckt

Nachdem ein Kopfball-Aufsetzer von Hendrik Strobl auf der Torlinie geklärt worden war (6.), rauschte ein 17-Meter-Flachschuss von Kaito Asano knapp am langen Pfosten vorbei (8.). Anschließend erlahmten die Offensivbemühungen der 04er jedoch, während Arnoldsweiler zunehmend mutiger wurde: Kurz vor der Pause hätte ein schnell ausgeführter Einwurf der Gäste beinahe zum ersten Tor geführt, doch Michael Vogel behielt im Eins-gegen-Eins-Duell mit Bryant Baidoo die Oberhand (38.).

Nach dem Wechsel ging es nur noch in eine Richtung: Erst setzte Julian Fälber einen Schuss knapp am Pfosten vorbei (59.), dann wurde Asanos Lupfertor wegen Abseits nicht gegeben (61.). Auch Sam-Calvin Kisekkas abgefälschter Versuch trudelte hauchdünn am Tor vorbei, ehe die anschließende Ecke zum erlösenden 1:0 führte: Die Hereingabe von Joel Kouekem verwertete Strobl am langen Pfosten per Volleyabnahme (64.). Die Anspannung sollte aber erst gut eine halbe Stunde später von Dogan und Co. abfallen.

SSV: Vogel – Tomita, Hermanni, Isecke, Kinoshita – Strobl (78. Mai), Reichert (75. Hammouda), Kouekem, Kisekka (89. Stephan) – Asano (90./+5 Klug), Fälber (90./+3 Koyuncu).


Borussia Freialdenhoven – FC Hennef 05 0:2 (0:2). Dirk Hager konnte seine Genugtuung nicht verbergen. „Nach dem 2:5 gegen Siegburg wurde ja schon die Mentalitätsfrage gestellt“, sagte der Hennefer Sportchef nach dem 2:0-Erfolg in Freialdenhoven. „Heute hat die Mannschaft gezeigt, dass die Kritik völliger Blödsinn war.“

Dank des Auswärtssieges hat der FCH die Meisterschaft weiter in der eigenen Hand. Vor dem Spiel am Sonntag gegen Königsdorf und dem Showdown eine Woche später beim FC Wegberg-Beeck (1.) liegt man punktemäßig gleichauf mit dem Spitzenreiter. „Rang zwei kann uns schon jetzt keiner mehr nehmen“, so Hager. „Dass wir vor Teams wie Bonn oder Hohkeppel stehen, macht uns stolz. Trotzdem wollen wir nun auch Meister werden.“

Emara sieht „Rot“

Hager und Trainer Sascha Glatzel hatten unter der Woche ihren Abschied im Sommer verkündet, doch das Team zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt: Nach einer flachen Hereingabe von Tristan Arndt war Robin Schmidt zur Stelle (20.), ehe Masahiro Fujiwara per Abstauber auf 2:0 erhöhte (31.). Anschließend verbuchte Freialdenhoven die einzige echte Torchance im gesamten Spiel, doch Kariem Emara traf nur die Latte.

Letzterer ließ sich in der 74. Minute zu einer Tätlichkeit hinreißen: Nachdem er von Schmidt gefoult worden war, revanchierte er sich mit einem Schubser und sah Rot. In Überzahl hatte der FCH keine Mühe, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

FCH: Michel – Siregar (86. Andreasson), Dogan, Ohno, Mus – Stoffels, Iohara – Fujiwara (90. Beya-Kafunda), El Morabiti (80. Ramirez), Arndt (89. Viehweger) – Schmidt.