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Bauteile aus China-OnlineshopGekaufter BMW-Sportwagen entpuppt sich bei Polizeikontrolle als Totalschaden

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Ein junger BMW-Fahrer in Sankt Augustin wurde bitter enttäuscht (Symbolbild).

Ein junger BMW-Fahrer in Sankt Augustin wurde bitter enttäuscht (Symbolbild).

Ein junger Mann hat für 50.000 Euro einen BMW gekauft, der bei einer Polizeikontrolle als wirtschaftlicher Totalschaden entlarvt wurde.

Bei einer Verkehrskontrolle in Sankt Augustin hat die Polizei einen BMW-Sportwagen stillgelegt, der sich als wirtschaftlicher Totalschaden herausstellte. Der Besitzer hatte den Wagen erst wenige Tage zuvor für rund 50.000 Euro bei einem Autohändler gekauft.

Aufgefallen war der Wagen den Polizisten und Polizistinnen am 18. September, weil ein zusätzliches Bremslicht beim Bremsen blinkte, wie es in der Mitteilung der Polizei heißt. Der Effekt sei „wie bei einem Formel-1-Rennwagen“ gewesen. Bei der anschließenden Kontrolle auf der Straße „Am Bauhof“ stellten die Beamten und Beamtinnen zahlreiche Ungereimtheiten zwischen den Fahrzeugpapieren und den verbauten Teilen fest.

Zur genauen Klärung wurde der Wagen zu einer Kfz-Prüfstelle gebracht. Auf der Hebebühne traten gravierende Mängel zutage: Neben nicht zugelassenen Beleuchtungsteilen aus einem chinesischen Onlineshop passte das komplette Fahrwerk nicht zum Fahrzeugtyp. Es wurde offenbar versucht, ein verzogenes Fahrwerk mit Distanzstücken auszugleichen.

Polizei gibt Tipps für den Gebrauchtwagenkauf

Recherchen der Polizei ergaben, dass der BMW aus den USA stammt und dort bei einem Unfall erheblich beschädigt wurde. Fotos des Unfalls fanden die Ermittler und Ermittlerinnen im Internet. Über Litauen, wo der Wagen vermutlich „kostengünstig“ instand gesetzt wurde, kam er nach Deutschland.

Wie das Fahrzeug eine deutsche Prüfplakette erhalten konnte, ist noch unklar. Dem neuen Besitzer war das Auto als unfall- und mängelfrei verkauft worden. Er erwägt nun rechtliche Schritte gegen den Händler.

Die Polizei rät Käufern und Käuferinnen von Gebrauchtwagen, auf marktübliche Preise zu achten und bei günstigen Angeboten misstrauisch zu sein. Die Fahrzeughistorie sollte genau überprüft werden. Eine ausführliche Probefahrt und ein Gebrauchtwagencheck bei einer Prüfstelle oder einer Werkstatt des Vertrauens werden ebenfalls empfohlen. (red)