Ein exotischer Kronenkranich ist auf einem Hausdach in der Donaustraße in Bornheim-Hersel entdeckt worden. „Er fliegt seit einigen Tagen hier herum“, berichtet Arthur Palzer, der dort wohnt und das Tier auch fotografierte.

„Das hat nichts mit dem Klimawandel zu tun“, berichtet Alex Heyd von der Kreisgruppe Bonn des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) auf Nachfrage der Redaktion.

Kronenkraniche können sich nicht „aus Versehen“ nach Bornheim verfliegen

Er hat ihn als Südafrika-Kronenkranich mit dem wissenschaftlichen Namen Balearica regulorum erkannt. Es hätte auch Sichtungen in Bonn gegeben. Das Tier hielte sich allerdings nicht in Wiesen und Feldern auf, wie in seiner Heimat, von Kenia südwärts bis nach Südafrika, sondern bleibe im Bereich der Bebauung.

Kronenkraniche seien keine Zugvögel und deswegen weder an lange Flugstrecken gewöhnt, noch können sie sich „aus Versehen“ verfliegen, so der Vogelexperte.

Der Kronenkranich würde am Rhein bei Bonn oder Köln im Winter erfrieren

Da das Tier keinen Ring trage, stamme es vermutlich aus einer illegalen Haltung. „Kronenkraniche sind nicht fürs Überleben in unserer Klimazone am Rhein in Köln oder Bonn geschaffen“, so Heyd, der Bundesgeschäftsführer des Komitees gegen den Vogelmord ist.

„Sie fühlen sich am wohlsten zwischen Zebras und Elefanten in Afrika.“ In Kenia hätte er das selber beobachten können. Die Vögel könnten kurzzeitig Temperaturen bis 5 Grad plus ertragen, fielen die Temperaturen allerdings in den Minusbereich, erfrören sie. Das drohe dem nun entdeckten Tier auch.

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Ralf Rohrmoser-von Glasow

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Deshalb möchte Heyd es auch gerne fangen lassen. Er sei schon in Gesprächen mit Vogelfreunden, die darin Erfahrung hätten. Verhungern würde der Vogel nicht so schnell. Kronenkraniche ernähren sich von Getreidesamen, Insekten und kleinen Fischen.