Am Siegburger BahnhofInvestor baut für zehn Millionen Euro Büros und Wohnungen

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Hinter dem Siegburger Bahnhof sollen neue Wohnungen entstehen.

Siegburg – Noch gähnt hinter dem Bahnhof eine große Baugrube, bis Anfang 2024 soll hier ein Wohn- und Geschäftshaus in die Höhe wachsen. Zehn Millionen Euro investiert der Eigentümer, eine Immobiliengesellschaft, in Köln gegründet und mittlerweile nach Siegburg umgezogen. An diesem Wochenende wird an der Konrad-Adenauer-Allee in der Nacht zum Montag ein riesiger Kran aufgestellt, die Straße bis etwa 6 Uhr morgens gesperrt, kündigte der Architekt Heinz Hennes an.

Fahrradstation im Untergeschoss

Das knapp 15 Meter hohe, markante Gebäude direkt neben dem Parkhaus wird teils öffentlich genutzt: Die Stadt Siegburg mietet eine Fläche im Untergeschoss an für eine hochmoderne Fahrradstation, sagte Stadtsprecher Jan Gerull auf Anfrage.

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Drei Etagen plus Staffelgeschoss sind geplant. 

Die jetzige Radgarage im Hotel H2O mit ihren 178 Stellplätzen, die technisch veraltet ist, wird dann dicht gemacht. Das Projekt auf dem Filetgrundstück sei der erste Schritt, um die Brache hinter dem Bahnhof städtebaulich aufzuwerten, sagte der Leiter des städtischen Planungsamtes, Fabian Löbach, im Gespräch mit der Redaktion.

Mit Blick über die ganze Stadt

In dem Gebäude sind 15 Wohnungen geplant: in der dritten Etage und im darüberliegenden Staffelgeschoß, davon ganz oben einige schicke Penthouse-Wohnungen. „Die Mieter haben einen Überblick über die ganze Stadt, und das in nächster Nähe zum Bahnhof“, schwärmt der Lohmarer Architekt.

Insgesamt etwa 1100 Quadratmeter sind als Wohnraum vorgesehen, die Kaltmiete pro Quadratmeter wollte Hennes noch nicht beziffern. Nur soviel: „Heizkosten entstehen nicht.“ Interessenten müssten noch warten, die Vermietung werde erst nach Fertigstellung beginnen.

Geheizt wird mit Erdwärme

Rund 1600 Quadratmeter Bürofläche entstehen im Erdgeschoss, im ersten und zweiten Stock, einen Teil werde der Investor, dessen Name laut Hennes noch nicht öffentlich genannt werden soll, voraussichtlich selbst nutzen.

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Das kfw55ee-Effizienzhaus (ee steht für erneuerbare Energien), das höchstens 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Baus verbraucht, wird mit Erdwärme beheizt und gekühlt. Hierfür bohrten die Arbeiter laut Hennes zehn Löcher, jeweils 100 Meter tief.

Keine Tiefgarage

Das Wohn- und Geschäftshaus wird keine Tiefgarage und auch keine ebenerdigen Parkflächen erhalten. Die nötigen Stellplätze würden im angrenzenden Parkhaus geschaffen, teilte der Architekt mit. Die Stadt Siegburg hat keine Stellplatzverordnung, sondern orientiert sich an der Bauordnung des Landes NRW. Demnach ist jeweils ein Stellplatz pro Wohnung und einer pro 30 bis 40 Quadratmeter Bürofläche nachzuweisen. Macht in Summe etwa 80 Autostellplätze. (coh)

Der Untergrund sei ein Problem gewesen wegen der Altlasten. Hier war wohl einst eine Kohlehalde, vermutet der Architekt, der Boden so vermischt mit dem schwarzen Brennstoff, dass viele hundert Kubikmeter auf der Sonderdeponie entsorgt werden mussten, „obwohl kein Gift in der Erde war“. Das betreffe wohl auch die anderen Grundstücke hinterm Bahnhof.

Aufschub wegen „Siegtal Pur“

Kurioserweise haben die Radfahrer die Arbeiten ein wenig verzögert. Der Baukran sollte schon vor einer Woche aufgestellt werden, so Hennes, doch die Stadt habe abgewinkt: „Das war nicht möglich wegen der Veranstaltung Siegtal pur.“

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