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Ein Jahr nach BrandkatastropheFeuerwehr bewässert Bahndamm in Siegburg

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Brandprävention ICE-Strecke

Mit dem Werfer auf dem Dach des neuen Tanklöschfahrzeugs konnten die Einsatzkräfte das Wasser 60 bis 70 Meter weit verteilen.

Siegburg – „Das kam schon ein bisschen überraschend“, sagte Jörg Grabowski zu den Feuerwehrfahrzeugen, die am Mittwochvormittag an der Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke am Brückberg auffuhren. Schnell brachte er die Autos von Kunden aus dem Wirkungskreis des Wasserwerfers. Grabowski betreibt dort eine Firma zur Pflege und Reinigung von Wagen.

Natürlich erinnerte er sich an den 7. August 2018, das Datum in diesem Jahr hat er angestrichen. Damals brannten sieben Häuser nach einem Böschungsbrand entlang der Gleise nieder. 32 Menschen wurden verletzt. Die Wetterlage war ähnlich wie in diesen Tagen. Fast 40 Grad herrschten im vergangenen Jahr, der Wind kam genau auf den Trog zu, in dem die Züge fahren. 39 Grad Celsius waren es auch an diesem Mittwoch.

So gut es geht auf die Hitze vorbereitet

„Wir sind so gut, wie es geht, auf die Hitze vorbereitet“, sagte Torsten Becker, der stellvertretende Leiter der hauptamtlichen Feuerwache. Seine Mitarbeiter waren mit dem neuen Tanklöschfahrzeug angerückt. Ihr Auftrag: Bewässerung des Bahndamms. Im Auftrag der Deutschen Bahn war die Böschung freigeschnitten worden, insgesamt auf einer Länge von rund 400 Metern, wie Grabowski im Gespräch mit den Holzarbeitern erfahren hatte. Die Stämme liegen im Hang, viel Gehäckseltes daneben. Nicht auszuschließen ist, dass das in Brand gerät.

Brandprävention ICE-Strecke 2

Von dem Hang aus, der hier bewässert wird, hatte sich am 7. August 2018 der Großbrand entwickelt, bei dem sieben Häuser zerstört wurden.

Die Bewohner waren nicht glücklich über diese Maßnahme (wir berichteten). Sie verloren Sicht- und Lärmschutz dadurch, dass der Wall von Bäumen nicht mehr vor ihren Häusern steht. Das dichte Unterholz sowie die Bäume aber waren vor knapp einem Jahr wesentlich daran beteiligt, dass sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte.

Brandprävention ICE-Strecke 3

Was mit dem Wasserwerfer in der Böschung nicht zu erreichen war, wurde von anderen Einsatzkräften mit Schläuchen genässt.

Wasser 60 bis 70 Meter weit verteilen

Für die Wehrleute jedenfalls war es eine willkommene Gelegenheit, das neue Gefährt zu testen und sich daran zu schulen. Der Wasserwerfer konnte das lindernde Nass 60 bis 70 Meter weit verteilen. So konnten von dem Brückchen aus große Teile erreicht werden. Spaß hatten übrigens auch die Kinder in den angrenzenden Häusern, sie freuten sich über die unerwartete Dusche.

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Die Feuerwehrmänner konnten sowohl den Vollstrahl ausprobieren als auch einen Monitor aufbauen, eine Wasserwand. Der 4000 Liter fassende Tank diente als Speicher, der beständig aus dem Hydranten gefüllt wurde. Andere Kräfte verlegten Schläuche, um auch die weiter entfernten Flächen zu erreichen. Bei Bedarf wird das wiederholt, es war jetzt bereits das dritte Mal.