Radmesse in SiegburgDas sind die Trends und die schönsten Touren in der Region

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Der ADFC veranstaltete erstmals seine Radtouristikmesse im Siegburger Rhein-Sieg-Forum. Zwischen 4000 und 5000 Besucherinnen und Besucher kamen. Der große Saal war mehr als gut gefüllt.

Der ADFC veranstaltete erstmals seine Radtouristikmesse im Siegburger Rhein-Sieg-Forum. Zwischen 4000 und 5000 Besucherinnen und Besucher kamen.

Der Umwelt- und Verkehrsminister des Landes, Oliver Krischer, kam zu einem Rundgang und setzte sich nicht nur auf das rote Sofa sondern auch auf einen Fahrradsimulator.

Aus allen möglichen Richtungen kamen Radfahrer, mit E-Antrieb und ohne, am Sonntag nach Siegburg. Ihr Ziel: das Rhein-Sieg-Forum. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg hatte erstmals in die Kreisstadt zu seiner Reisemesse Rad und Freizeit eingeladen. Ein Jahr lang hatte Messemanager Jörn Frank die Veranstaltung mit seinem zwölfköpfigen Team vorbereitet, alles ehrenamtlich.

Das beeindruckte auch den Umwelt- und Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, der die Veranstaltung eröffnete. Da waren der große Saal, das Forum und die beiden Vortragssäle aber schon rappelvoll. Etwa 90 Aussteller waren gekommen und präsentierten Reiseziele, Fahrräder, Zubehör und Sicherheitssysteme.

Oliver Krischer testete den Fahrradsimulator der Kreispolizei und zeigte bei den Verkehrssituationen gute Reaktionen.

Oliver Krischer testete den Fahrradsimulator der Kreispolizei und zeigte bei den Verkehrssituationen gute Reaktionen.

Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die Gastgeberin der vorherigen 22 Auflagen gewesen war, nahm die Abwanderung der attraktiven Messe mit rheinischer Gelassenheit. „Man muss och jönne könne“, sagte sie beim Rundgang vorbei an den zahlreichen Ständen mit den Landräten aus Rhein-Sieg und Euskirchen, Sebastian Schuster und Markus Lamers, dem Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann, ADFC-Vertretern aus Bund und Land sowie der Meckenheimer Blütenkönigin Antonia Augenstein.

Luxemburg war der diesjährige Schwerpunktstand

Erste Station war Luxemburg, der Schwerpunktstand. Die für den Aktivtourismus verantwortliche Tourismusmanagerin Laura Schömer präsentierte dort die flächendeckende Infrastruktur mit einem mehr als 600 Kilometer Strecke umfassenden Radwegenetz. Aus nahezu allen Regionen Deutschlands und dem benachbarten Ausland waren die Touristiker gekommen, um ihre Angebote für Biker vorzustellen – von der Hansestadt Warburg über das Bergische, das Ahrtal und die Eifel bis zu Sizilien und zum Elsass.

Viele Besucherinnen und Besucher interessierten sich für die Angebote der Händler und Hersteller von Fahrrädern.

Viele Besucherinnen und Besucher interessierten sich für die Angebote der Händler und Hersteller von Fahrrädern.

„Hier ist ja viel los, das ist gut für Infos“, stellte Reiner Kolf aus Hennef erfreut fest, „aber ich hätte mir ein paar mehr Fahrradanbieter gewünscht.“ Davon gab es einige, neben den großen Händlern der Region auch Hersteller extraleichter E-Bikes, ein neuer Trend bei Radtouristen, die mit der Bahn in ihr Zielgebiet reisen.

„Voll umfangreich, wenn du dich informieren willst, bist du hier in ganz Deutschland unterwegs“, lobte Hans-Jürgen Spies das große Angebot an Karten und Flyern. „Ich finde die Messe immer Klasse“, erkannte Bixi Baumann den Grundgedanken an, „wir überlegen immer für den Sommer eine Tour, am liebsten direkt von Hennef aus. Das Material dafür findest du hier.“

Ich finde es wirklich sehr beeindruckend, was sie ehrenamtlich auf die Beine gestellt haben.
Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister

100 freiwillige Helfer unterstützten Frank am Tag der Veranstaltung. „Ich finde es wirklich sehr beeindruckend, was Sie ehrenamtlich auf die Beine gestellt haben“, lobte Minister Krischer. „Radfahren ist Alltag. Es ist toll, zu sehen, wie viel mehr als nur eine Sportart das ist.“ Bernhard Meier vom ADFC Bonn setzte noch eins drauf: „Radtourismus ist die Einstiegsdroge für das Alltagsradeln.“

Später musste der Minister in einem Talk einräumen, dass NRW zwar die meisten Radwege habe, „aber wir müssen noch viel tun“. Bei den Radschnellwegen etwa sei weniger passiert, als er es sich wünsche. „Wir haben uns für die Legislaturperiode 1000 Kilometer vorgenommen, da sind wir noch nicht ganz.“ Inzwischen sei klar, dass Radtourismus ein Wirtschaftsfaktor geworden sei.

Der erste Radwirtschaftsbericht aus seinem Hause stehe kurz vor der Veröffentlichung. Eins sei aber mit Blick auf Genehmigungsverfahren auch klar: „Wir müssen unkomplizierter werden, deshalb haben wir Verkehr und Umwelt zusammengelegt.“ Krischer zeigte sich erfreut, dass sich die Reisemesse überregional etabliert habe: „Der ADFC leistet eine Superarbeit.“

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