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Abriss und NeubauDas wird aus dem ehemaligen Hotel Zum Stern in Siegburg

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Neubauprojekt am Siegburger Markt, das Haus Stern folgt auf das Hotel Zum Stern

Das Haus Stern folgt auf das Ende der 1940er Jahre erbaute Hotel Zum Stern am Markt. Baubeginn soll im zweiten Quartal 2026 sein.  

Das markante Gebäude Hotel Zum Stern am Markt wird abgerissen, Wohnungen und ein Geschäftslokal werden neu gebaut.   

Das Hotel Zum Stern, eines der markantesten Gebäude der Kreisstadt, wird schon bald Geschichte sein: Die SOIF Consulting GmbH und Co. KG mit Sitz in Siegburg gab jetzt Abriss und Neubau auf dem Grundstück am Markt 14 bekannt.

Das neue „Haus Stern“ soll im Erdgeschoss eine Gewerbeeinheit mit 550 Quadratmetern Fläche beherbergen, im rückwärtigen Teil aber auch Maisonette-Wohnungen mit sehr hohen Wohnräumen, wie es in einer Vorabinformation heißt. Einzelheiten will die Gesellschaft am Freitagabend vor geladenen Gästen im Schützenhaus vorstellen. 

Stern als Leitmotiv des gesamten Gebäudes

„Stern“ sei das Leitmotiv des gesamten Gebäudes, sagt Projektmanagerin Tamta Nozadze: „Es steht für Orientierung, Licht, Eleganz und einen neuen strahlenden Akzent für die Siegburger Innenstadt.“  Insgesamt werden 52 Wohneinheiten mit 4250 Quadratmetern Wohnfläche geschaffen, darunter weitere Maisonette-Penthäuser im oberen Teil des sechsgeschossigen Gebäudes. Die Planung vereine „modernes Design, nachhaltige Bauweise und lebendige Stadträume zu einem zukunftsorientierten Wohnkonzept“.   

Neubauprojekt am Siegburger Markt, das Haus Stern folgt auf das Hotel Zum Stern

Bis 2022 war das Hotel Zum Stern in Betrieb. Das Schuhhaus Landgraf schloss im Dezember vergangenen Jahres.

Zu den Wohnungen sagt die Projektmanagerin: „Geplant ist ein Bauträgerprojekt mit überwiegend barrierearmen Eigentumswohnungen, die veräußert werden. Eine spätere Vermietung obliegt den jeweiligen Eigentümern.“  Aktuell werde der Bauantrag finalisiert und in Kürze bei der Stadt eingereicht. Der Abriss des Hotels bis auf das Kellergeschoss soll im zweiten Quartal 2026 beginnen, anschließend soll der  Neubau folgen. 2028 soll Haus Stern bezugsfertig sein.  

Weiterführung des bekannten Stadtbilds

Wichtig ist Tamta Nozadze eine „Wiederaufnahme des historischen Vorgängergebäudes und Weiterführung des bekannten Stadtbilds“. Eine Computeranimation zeigt ein repräsentatives Gebäude, das sich allerdings auch gut neben die Marktpassage fügt, die derzeit saniert wird. „Barrierefrei und altengerecht“ sollen die Wohnungen werden, dabei sollen aber auch „optimierte Zuschnitte als Pendlerwohnungen“ geschaffen werden, die von der Nähe zu ICE-Bahnhof profitieren. Alle Wohnungen werden über eigene Außenflächen verfügen, die Gewerbefläche wird eine „markante Übereckverglasung“ bekommen.

Neubauprojekt am Siegburger Markt, das Haus Stern folgt auf das Hotel Zum Stern

Das Hotel-Grundstück erstreckt sich bis ins Rathausumfeld an der Guardastraße/Orestiadastraße.

Da sich die Bebauung bis an die Guardastraße erstreckt, wird das Rathausumfeld deutlich aufgewertet: Dort findet sich derzeit eine Hinterhoflandschaft mit wenig ansehnlichen Fassaden und Garagen. Geplant sind dort 29 Stellplätze, die in einem „kompakten, modernen Multiparker-System im Keller- und Erdgeschossbereich“ unterkommen.

Den Heimatblättern des Rhein-Sieg-Kreises zufolge gab es auf dem Grundstück in bester Siegburger Lage bereits 1639 ein Gasthaus. 1899 eröffnete ein Hotel, das im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört wurde. Wiederaufgebaut, konnte im Hotel Zum Stern zum Jahreswechsel 1949/1950 die Wiedereröffnung gefeiert werden. Die letzten Pächter gaben 2022 im Zusammenhang mit der Corona-Krise auf. 

Landgraf folgte auf Bleifeld

Das viele Jahre im Erdgeschoss angesiedelte Schuhgeschäft Landgraf war Anfang Dezember vergangenen Jahres geschlossen worden. Es ging zurück auf das Schuhgeschäft von Daniel Bleifeld, der seit 1882 an der Holzgasse in mehreren Lokalen ansässig war und 1987 an den Markt wechselte.

Die Kette Landgraf, mit Hauptsitz in Bonn, hatte zeitweise 30 Filialen. Für die Schließung nannte Geschäftsführerin Nicole Landgraf unter anderem fehlende Laufkundschaft; Umsätze hätten sich massiv Richtung E-Commerce verschoben. Zudem sei es zunehmend schwergefallen, jungen Nachwuchs für den Verkauf zu finden.        

Wie es im Neubau weitergeht, war noch nicht zu erfahren. Für die Gewerbefläche gibt es Tamta Nozadze zufolge „ein konkretes und ernsthaftes Interesse eines potenziellen Mieters“. Ein Mietvertrag sei noch nicht geschlossen.