Kommunalwahlen in TroisdorfDas wollen die Parteien und Wählergemeinschaften

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Am13. September sind die Bürger in NRW zur Kommunalwahl aufgerufen.

Troisdorf – In die Programme der Parteien und Wählergemeinschaften, die schon im Stadtrat vertreten sind, hat Dieter Krantz geschaut.

CDU

In allen Neubaugebieten soll es nur noch CO2-neutrale Wärmeangebote geben, bei Umbauten auch städtischer Immobilien CO2-arme Technik forciert werden. Junge Familien sollen Baugrund bevorzugt und zum ermäßigten Preis kaufen können. Flächendeckenden 5G-Standard strebt die Union an, Digitalisierung soll auch die Vernetzung von Verkehrsträgern voranbringen und den Ablauf von Abwasser verbessern.

Mit schnellem Internet und schneller Anbindung an die Autobahnen sowie aktivem Management von nicht oder mindergenutzten Gewerbeflächen will die CDU Arbeits- und Ausbildungsplätze sichern. Für mehr Sicherheit steht unter anderem die Videoüberwachung zentraler Plätze im Programm. Die Kita-Betreuung soll ausgebaut, die Ausstattung der Schulen verbessert werden. Ein „Kulturhaus“ für Bibliothek, Volkshochschule und Musikschule soll zumindest geprüft werden.

Bessere Anbindung

Das gilt auch für eine Anbindung des Gewerbegebiets Mülheimer Straße nach Süden an die Autobahn und eine Verbindung vom Industriestadtpark nach Norden zur Entlastung der B 8 in Spich. Weitere Vorhaben: der weitere Ausbau der Südumgehung Spich und der Endausbau der L 332n.

SPD

Ein Corona-Hilfsprogramm für Vereine und Gastronomie fordert die SPD, die Verwaltung soll alternative Konzepte für Kinderbetreuung und Schule aufstellen. Neben den Mehrzweckhallen und Bürgerhäusern sollten zentrale Begegnungsorte entstehen, als Sofortmaßnahme der Neubau der Mehrzweckhalle Altenrath und die Sanierung des Bürgerhauses Spich in Angriff genommen werden.

Beitragsfrei sollen die Kita für Kinder unter drei Jahren und die Trogata-Gruppen werden, mehr Personal flexiblere Betreuung ermöglichen. 100 Prozent barrierefrei wollen die Sozialdemokraten die Stadt machen, auch bei der Pflege sieht die SPD die Stadt in der Pflicht: mit Pflegestützpunkten in jedem Stadtteil und einem kommunalen Pflegenetzwerk.

„Innovationsstadt im Grünen“

Dem erwarteten Mangel an Wohnungen sollen eine eigene Wohnungsbaugenossenschaft und städtische Bodenvorratspolitik begegnen, zum Klimaschutz unter anderem Dachbegrünung, Schutz des Spicher Waldes, attraktiver ÖPNV und das „zukunftsfähigste Radverkehrsnetz Deutschlands“ beitragen. Sicherheit und Sauberkeit soll die Zusammenarbeit von Stadt, Polizei, sozialen Trägern, Stadtteillotsen und Streetworkern verbessern.

Die „Innovationsstadt im Grünen“ soll ein Magnet für Start-up-Unternehmen werden, Hilfen für den Einzelhandel, Kulturangebote und Teilüberdachungen die Fußgängerzone beleben. „Digital und kreativ“ ist das Stichwort für die Schulen, „ein zukunftsfähiges Konzept“ soll mit moderner Technik in Volkshochschule und Bibliothek zum Tragen kommen. Auf Neues und Bewährtes setzt die SPD bei der Kultur: Rückhalt für die Museen und – mit einem Kulturfonds – „Lust auf Experimente“.

Grüne

Ein klimaneutrales Troisdorf wollen die Grünen ebenso wie Müllverringerung in der Stadt, Erhalt und Schutz der Spicher Seen und umweltfreundliche Verkehrskonzepte wie Fahrrad und Car-Sharing. Die Partei will die Barrierefreiheit voranbringen, Kinder- und Altersarmut bekämpfen und den sozialen Wohnungsbau mit Einführung einer Quote fördern.

Die Digitalisierung der Schulen und der Stadtverwaltung steht zudem auf der Agenda, zukunftsfähige Stadtbibliotheken in Sieglar und Innenstadt, ab 2021 wieder ein Bürgerhaushalt. Mehr Geld soll es für die Museen geben, öffentliche Ausschreibungen sollen um Kriterien der Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaverträglichkeit erweitert werden.

Zusätze im Programm

Zudem im Programm: Ausreichende finanzielle Ausstattung der Trowista zur Wirtschaftsförderung in den Stadtteilen, die Ansiedlung eines Biosupermarkts und einer Markthalle, mehr Geld für Gebäudesanierung. Geht es nach den Grünen, wird die Kirche Maria Königin im Stadtteil West in Zukunft als Bildungszentrum genutzt.

FDP

Beitragsfreier Kindergarten und bessere digitale Ausstattung der Schulen stehen auf der Liste; auch Verwaltung und Bürger sollen besser digital kommunizieren können. Schwimmende Photovoltaik-Anlagen auf Baggerseen und der Aufbau einer Wasserstoffproduktion sind Ideen beim Thema Energie.

„Frühe Hilfen“ sollen junge Familien ebenso unterstützen wie Hilfe beim Kauf von Wohneigentum; Tagespflege und dezentrale Pflegeeinrichtungen für alte Menschen sind weitere Ziele. „Verantwortliches Wirtschaften“ sieht die FDP in der Abschaffung kommunaler Doppelstrukturen, Schuldenabbau und verstärkter interkommunaler Zusammenarbeit. Vorwiegend privat sollen Kulturveranstaltungen finanziert werden, eine Servicestelle im Rathaus der heimischen Wirtschaft helfen. Für den nächtlichen Frachtflug bei einem Verbot der Passagierflüge von 0 bis 5 Uhr treten die Liberalen ein.

Die Serie

Auf einer Reihe von Sonderseiten beschäftigt sich die Redaktion  ausführlich mit  der Situation und den Bürgermeisterkandidaten, den Problemen und Perspektiven  in den elf Städten und Gemeinden unseres Verbreitungsgebietes wie auch mit dem Rhein-Sieg-Kreis und den Landratskandidaten. Wir machen Kommunalpolitik transparent.     

Weitere Forderungen: eine bessere Ausstattung von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, Innenraumverdichtung vor Neubaugebieten und die Überbaubarkeit von Supermarktparkplätzen. Bis 2040 soll die Stadt klimaneutral sein, bessere Radwegeverbindungen in die Nachbarschaft und Fahrradverleih sollen das voranbringen. Lkw will die FDP aus der Stadt verbannen, das Parken in der City soll günstig sein.

Linke

Mehr sozialen Wohnungsbau fordert die Linke, bezahlbar, ökologisch und altersgerecht soll der Wohnraum ebenfalls sein. Für Kinder und Jugendliche soll es neben Investitionen in die Bildung mehr Jugendzentren und ein Jugendparlament geben, zudem Schülerversicherungen für Unfall, Sachschaden oder die Garderobe. Zurück zur Industriestadt im Grünen wollen die Linken, Naturgärten statt Schotter und einen kostenlosen Nahverkehr im wieder fahrradfreundlichen Troisdorf. „Echte Bürgerbeteiligung“ und -nähe sind weitere Ziele, die Belange behinderter Menschen sollen mehr berücksichtigt werden.

UWG Regenbogen

Nach und nach will die UWG alle Glascontainer unter die Erde verlegen, die Oberlarer Bahnunterführung sanieren und Tempokontrollen vor allen Schulen und Kindergärten durchführen. Weitere Punkte: das Radfahren in der Stadt sicherer und attraktiver machen, ein Treffpunkt für Troisdorf-West und eine Umgestaltung der B 8 in Spich. Das Stadtteilkonzept Oberlar umzusetzen und einen Betreiber für eine Diskothek suchen zu lassen, sind weitere Ziele.

AfD

Bürgerbeteiligung und Bürgerwille statt Parteiklüngel, Schuldenabbau statt Prestigeprojekte, Umweltschutz statt Landschaftsverbrauch, Öffentliche Sicherheit statt Wunschdenken, Parkplätze und intelligente Verkehrskonzepte statt Umerziehungsprogramme nennt die Partei auf ihrer Internetseite.

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