Fehler in VerträgenDüsseldorfer Rheinbahn muss 37 Mitarbeiter lebenslang beschäftigen

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Rheinbahn Düsseldorf

Straßenbahnen der Rheinbahn AG stehen in einem Depot in Düsseldorf.

Düsseldorf – Die Düsseldorfer Rheinbahn  hat in den Jahren 1980 bis 2001 mehr als 100 Arbeitsverträge mit Mitarbeitern abgeschlossen, die ihnen das Anrecht auf ein lebenslanges Arbeitsverhältnis sichern. Einen entsprechenden Bericht des „Express“ bestätigte Georg Schumacher, Sprecher des Verkehrsunternehmens, am Montag.

In den Verträgen habe der übliche Passus gefehlt, dass die Arbeitsverträge mit dem Eintritt in das Rentenalter beendet sind. Betroffen sei nur die Verwaltung. Straßenbahn- und Busfahrer sowie Mitarbeiter der Werkstätten hätten derartige Verträge nicht erhalten.

Problem seit Jahren bekannt

Das Problem sei der Rheinbahn seit einigen Jahren bekannt, so der Sprecher.  Man sei seit langer Zeit in Gesprächen, diese Verträge einvernehmlich aufzulösen. Derzeit gebe es noch 37. Lediglich ein Mitarbeiter sei bereits in Ruhestand, „alle anderen sind jünger. Wir bezahlen hier niemanden fürs Nichtstun“, so der Sprecher weiter. Ein nennenswerter wirtschaftlicher Schaden sei Unternehmen nicht entstanden. In einem Fall habe man einen Fachjuristen gebeten, über das Rentenalter hinaus noch weiter tätig zu sein. „Der Mitarbeiter ist 70 und arbeitet immer noch für uns.“

Der „Express“ hatte berichtet, dass in einem Fall ein 62-Jähriger mit einem solchen Vertrag seit sechs Jahren bei vollen Bezügen nicht mehr arbeite und keine Rente beantrage, weil das mit erheblichen Einbußen verbunden sei. Das wollte der Rheinbahn-Sprecher nicht bestätigen. Auch mindestens ein Mitglied des Aufsichtrats soll laut „Express“ einen solchen „Papst-Vertrag“ unterschrieben haben.

Verträge können nicht geändert werden

Man habe alle rechtlichen Möglichkeiten geprüft, diese  Rheinbahn intern genannten „Papstverträge“ zu ändern. Das sei aber nicht möglich. Einen Mitarbeiter sei der Fehler aufgefallen. Wann das genau der Fall war und warum die Angelegenheit so lange nicht öffentlich gemacht wurde, blieb am Montag unklar.

Wie die Verträge überhaupt zustande gekommen sind, hingegen schon. Es habe sich bei den Vertragsformularen offenbar um einen Fehldruck gehandelt.

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