Sorge vor neuem SchuljahrLehrer fordern Impfangebot für über Zwölfjährige

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Schule-Impfung

In der Corona-Zeit sind Lernrückstände bei vielen Kindern entstanden.

Düsseldorf – Der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, sorgt sich um die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts im kommenden Schuljahr. „Ich halte mit Blick auf die Auswirkungen der Delta-Variante ein Impfangebot für die ab Zwölfjährigen für sinnvoll“, so Bartsch auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Damit schließe er sich der Linie des Bundesgesundheitsministers, Jens Spahn (CDU), an. „Wir müssen jetzt alles nur Mögliche für den Infektionsschutz tun, damit unter allen Umständen Präsenzunterricht beständig laufen kann“, so Bartsch weiter. Der erste Schultag nach den Sommerferien ist der 18. August. Nach dem Willen der Landesregierung soll alles dafür getan werden, den Unterricht in der Schule zu ermöglichen. „Die strengen Vorgaben für die Hygiene und den Infektionsschutz gelten weiter fort“, heißt es dazu in einer Stellungnahme des Bildungsministeriums für diese Zeitung.

Lernrückstände abarbeiten

Der Lehrerverband hält den Präsenzunterricht auch deshalb für unverzichtbar, weil es nur so gelingen könne, die Lernrückstände aufzuarbeiten. „Ein erneuter Distanzunterricht oder Wechselunterricht würden die Defizite so vergrößern, dass wir in schweres Fahrwasser kämen“, so Bartsch.

Kritik wird unterdessen sowohl vom Lehrerverband als auch von der Opposition im Düsseldorfer Landtag an der ihrer Auffassung nach mangelhaften Ausstattung der Klassenräume mit Luftfiltern geübt. Hier seien andere Länder wie Bayern weiter als Nordrhein-Westfalen, so der Lehrerverband. „Wie im letzten Jahr kommen Förderprogramme und Richtlinien erst in den Sommerferien, wie zu den Luftfiltern, oder sie liegen noch gar nicht vor, wie es bei der Umsetzung des Corona-Aufholprogramms für Kinder durch den Bund der Fall ist“, so die bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Sigrid Beer, auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Auch bei der Digitalisierung der Schulen sei längst nicht alles erreicht worden, was man sich vorgenommen habe, sagte Beer.

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Dahingegen heißt es aus dem Bildungsministerium von Yvonne Gebauer (FDP): „Die Landesregierung wird das Infektionsgeschehen vor allem mit Blick auf Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer sowie die Delta-Variante des Coronavirus weiter aufmerksam beobachten.“ Auch habe die Landesregierung ein zweites Programm zur Förderung von Luftfiltergeräten aufgelegt.

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