Das Pescher Gymnasium soll zwei neue Gebäude und eine Turnhalle erhalten. Das Rechnungsprüfungsamt kritisierte aber die ungenauen Angaben.
Zuzug von jungen Familien„Die Not ist groß“ – Gymnasium in Köln-Pesch soll erweitert werden

Das Gymnasium Pesch wird erweitert.
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Das Pescher Gymnasium soll künftig wachsen. In der jüngsten Sitzung beschloss der Schulausschuss einstimmig, dass die Einrichtung an der Schulstraße um zwei Modulbauten und eine Einfachturnhalle erweitert wird. Der Ausbau des Gymnasiums soll 35,3 Millionen Euro kosten, zuzüglich 4,3 Millionen, die als Risikovorbehalt eingeplant werden. Zwischenzeitlich hatte es Kritik von Grünen und CDU im Schulausschuss gegeben, weil die Stadt Fragen des Rechnungsprüfungsamtes zu den Kosten der Planung in der Sitzung nicht beantworten konnte.
Das Rechnungsprüfungsamt hatte unter anderem den Kostenrahmen als ungenau erachtet. „Die Projekte sind weder in Bauweise und Größe, noch in Art und Ausstattung beschrieben, so dass dieser Herstellungspreis nicht nachvollziehbar ist.“ Die Genauigkeit des Papiers läge bei plus oder minus 40 Prozent, so dass die Kosten um rund 15,8 Millionen Euro nach oben oder unten abweichen und somit auf bis zu 55,4 Millionen Euro ansteigen könnten. Ebenso könnten die Baunebenkosten in Höhe von circa 6,3 Millionen Euro brutto wegen einer fehlenden Aufschlüsselung nicht nachvollzogen werden.

Die geplanten Neubaten am Gymnasium Pesch.
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Zum jüngsten Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft lag dann eine Antwort der städtischen Gebäudewirtschaft vor: „Es ist korrekt, dass bei jedem Bauvorhaben in einer so frühen Leistungsphase die Genauigkeit des Kostenrahmens theoretisch bei plus/minus 40 Prozent liegt.“
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Man habe daher Baupreissteigerungen und das Risiko mit knapp 7,8 Millionen Euro eingeplant. „Dies entspricht 24,6 Prozent der Gesamtkosten ohne Baupreissteigerung und Risiko.“ Die Baunebenkosten seien zudem in Höhe von 19,9 Prozent der Gesamtkosten geschätzt worden. Bärbel Hölzing, schulpolitische Sprecherin der Grünen, zeigte sich anschließend mit der Erklärung zufrieden: „Ich bin froh über diese Stellungnahme. Wir brauchen dringend diese Anbauten.“
Pescher Gymnasium wird mit neuen Jahrgängen größer
Im Pescher Gymnasium sollen neben der Turnhalle 20 Unterrichtsräume sowie fünf Gruppenräume und ein Büro für den Ganztagsbereich, zehn Fachräume für den technisch-musischen Bereich und ein kleiner Verwaltungs- und Lehrerbereich entstehen. „Die Not ist groß“, sagte der stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums, Johannes Sieben.
Gebraucht werde die Vergrößerung, weil das Gymnasium sukzessive um einen Zug pro Jahrgang erweitert wird. Lernten vor vier Jahren noch 820 bis 850 Kinder und Jugendliche am Pescher Gymnasium seien es jetzt bereits 1000. In den kommenden Jahren kämen noch einmal 300 Schülerinnen und Schüler hinzu.
Wir müssen den Familien auch ein Angebot vor Ort machen
In den Kölner Norden seien in den vergangenen Jahren zahlreiche junge Familien mit Kindern gezogen, sagt Sieben. „Denen müssen wir auch ein Angebot vor Ort machen.“ Jano Schwerdfeger von der Bezirksschülervertretung, der auch am Gymnasium Pesch lernt, sprach im Schulausschuss von einem „Weihnachtsgeschenk“. „Wir brauchen die Räume dringend.“
Die Turnhalle soll die bereits zwei bestehenden Turnhallen ergänzen und soll teilweise auf dem Gelände des Außensportbereichs entstehen. Dieser sei für die Schule allerdings höchstens sechs Monate im Jahr nutzbar – und das auch nur bei trockenem Wetter und bis 16 Uhr, weil sonst die Besucher und Besucherinnen des benachbarten Friedhofes gestört würden, erläutert Sieben.

