„Als Spieler so nicht benehmen“ZDF-Reporter Kaben legt gegen Toni Kroos nach

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Kroos dpa

Toni Kroos von Real Madrid.

Mainz/Paris – Das abgebrochene Interview von Toni Kroos nach dem gewonnenen Champions-League-Finale schlägt weiter hohe Wellen. Zwei Tage nach dem Vorfall hat ZDF-Reporter Nils Kaben den Star von Real Madrid kritisiert, aber auch eingeräumt, dass er eine Frage „ganz klar“ besser hätte formulieren können.

Der Weltmeister von 2014 hatte nach dem knappen 1:0-Finalsieg gegen den FC Liverpool von Teammanager Jürgen Klopp am Samstag das Interview vorzeitig beendet. Er ließ den ZDF-Journalisten auf dem Spielfeld einfach stehen. 

Toni Kroos beschwert sich über „Scheißfragen“ von ZDF-Reporter Nils Kaben

„Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen“, antwortete der Ex-Weltmeister kurz nach der Partie. Gefragt worden war der 32-Jährige, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel am Samstagabend im Stade de France so unter Druck geraten war.

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Nils Kaben (l.) mit Yorck Polus und Hermann Valkyse auf dem deutschen Fernsehpreis 2021.

„Kroos hätte die Frage auch als Vorlage dafür nutzen können, darauf hinzuweisen, dass Real sich schon durch den ganzen Wettbewerb immer in schwierigen Situationen gerettet hatte“, sagte Kaben dem „Spiegel“ in einem Interview am Montag.

Nils Kaben fordert auch mehr Respekt

Nach Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen sei man „ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte“. Eine sachliche Frage zum Spielverlauf so ins Persönliche zu kippen, gehe nicht.

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Toni Kroos von Real Madrid.

Er kenne Kroos anders, erwarte aber auch umgekehrt Respekt, sagte Kaben. „Bestenfalls ist es ein Missverständnis unter viel Adrenalin gewesen“, erklärte der 54-Jährige weiter.

Er rechnet nicht damit, dass der Zwischenfall weitere Folgen für das Verhältnis hat. „Ich glaube, dass Toni Kroos und ich drei Sätze darüber wechseln werden, wenn wir uns das nächste Mal begegnen. Und dann ist auch wieder gut.“

Toni Kroos ging schimpfend weg

Kroos, der eine Villa im Kölner Hahnwald besitzt, hatte auf die Frage geantwortet, es sei „nicht überraschend, dass du gegen Liverpool in Bedrängnis gerätst“ und hinzugefügt: „Was ist das für eine Frage, du spielst ja nicht ein Gruppenspiel irgendwo, wir spielen das Champions-League-Finale.“

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Nach dem Ansatz einer weiteren Frage von Kaben ging Kroos einfach weg und schimpfte: „Ganz schlimm, ganz schlimm.“ Kaben erklärte grundsätzlich: „Wir und auch die allermeisten anderen Medienhäuser sind nun mal keine Fans. Wir sind die Begleiter der Teams.“ (mbr/dpa) 

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