„Mehr Sachverstand erwartet”Toni Kroos teilt erneut gegen Uli Hoeneß aus

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Kroos Toni in lila

Toni Kroos

Köln – Toni Kroos ist in der vergangenen zehn Jahren der mit Abstand erfolgreichste Fußballer Deutschlands. Neben dem WM-Sieg von Brasilien gewann er gleich fünfmal den Henkelpott, dazu nationale Meisterschaften und Pokale in Spanien sowie weitere Triumphe. Was die sportlichen Erfolge angeht, ist Kroos über jeden Zweifel erhaben.

Im Rahmen einer Preisverleihung hat der Mittelfeldspieler von Real Madrid nun dennoch erneut gegen seinen einstigen Kritiker Uli Hoeneß ausgeteilt. Der langjährige Bayern-Boss urteilte vor einem Jahr, Kroos' Art zu spielen sei „total vorbei” und der Mittelfeldmann passe „mit seinem Querpass-Spiel nicht mehr in den Fußball”.

Toni Kroos: „Motiviert hat es mich definitiv nicht”

Angesprochen auf die Auswirkungen der Kritik des Ehrenpräsidenten des FC Bayern entgegnete der 32-Jährige nun: „Motiviert hat es mich definitiv nicht“, um anschließend kritisch anzumerken: „Geärgert vielleicht anfangs kurz, weil ich doch im ersten Moment etwas mehr Sachverstand erwartet hatte. Auch anhand der Fakten, die damals schon dagegen sprachen und heute noch widersprechen.”

Mit dieser Spitze gegen Uli Hoeneß geht die öffentliche Auseinandersetzung zwischen dem Weltmeister von 2014 und dem langjährigen Bayern-Macher in eine weitere Runde. Der gebürtige Greifswalder wurde in München nie verehrt, sondern maximal respektiert. Unter Kritikern hält sich – Titelflut hin oder her – weiter der Spitzname „Querpass-Toni”. Kroos sagte zur Wertschätzung einmal: „Besser in Deutschland umstritten und weltweite Anerkennung als andersrum.”

Bereits nachdem Kroos nach dem EM-Aus gegen England aus der DFB-Elf zurückgetreten war, hatte der Fußballprofi direkt via Twitter auf die öffentliche Schelte reagiert. „Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeeper”. Damit bezog sich Kroos auf Hoeneß, der vor fast zwei Jahrzehnten erklärte, dass Klublegende Lothar Matthäus nicht einmal Greenkeeper beim FC Bayern werden würde.

Schlagabtausch mit ZDF-Mann Kaben nur einer von vielen

Dass der frühere Bayern-Star außerhalb des Platzes als Reizfigur wahrgenommen wird, hat sich Kroos aber auch selbst zuzuschreiben. Der Schlagabtausch mit ZDF-Mann Kaben nach dem Gewinn der Champions League gegen den FC Liverpool reiht sich ein in eine Serie von Provokationen und offenen Duellen, häufig geführt über Twitter oder den Podcast „Einfach Luppen”, den er regelmäßig zusammen mit seinem Bruder Felix aufnimmt.

Im Juli stichelte Toni Kroos mit der Aussage, Ed Sheeran habe mit seinem Konzert etwas geschafft, was er sehr selten erlebt habe: „Dass die Leute glücklich aus einer Veranstaltung im Schalke-Stadion gehen.” Der Konter der Königsblauen ließ nicht lange auf sich warten. „Wenigstens können wir nach Abpfiff coole Interviews geben.” (oke)

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