Werder Bremen gegen den 1. FC KölnAls Tony Woodcock vier Tore im Weserstadion schoss

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Auf der Schwarz-Weiß-Fotografie versucht sich der Spieler des 1. FC Köln Pierre Littbarski gegen seinen Bremer Gegenspieler im Strafraum durchzusetzen. Der Torhüter der Bremer beobachtet die Szene angespannt.

Insgesamt neun Tore gelangen dem 1. FC Köln gegen Werder Bremen in der Saison 1979/80. Hier eine Szene aus dem 4:1-Sieg in Köln am 8. Dezember 1979.

Siege im Weserstadion sind seltene Glücksmomente für den 1. FC Köln. Vor über 43 Jahren gelang der bislang deutlichste Erfolg bei Werder Bremen.

Der 5. Spieltag bringt ein Jubiläum mit sich. Zum 50. Mal tritt der 1. FC Köln zu einem Bundesliga-Spiel beim SV Werder Bremen an. Zählbares wäre für die Mannschaft von Steffen Baumgart nach dem schweren Saison-Start wohltuend.

Rein statistisch betrachtet sind drei Punkte ein schwieriges Unterfangen. In der Hansestadt hingen die Trauben für den FC stets hoch, meistens zu hoch. Sieben Siege und 13 Unentschieden sind die überschaubare Ausbeute.

Anthony Ujah trifft beim bislang letzten Sieg für den FC

Immerhin, die letzten beiden Spiele beim SV Werder endeten jeweils mit 1:1 – kein anderes Endergebnis stand öfter auf der Anzeigentafel. Der letzte Sieg dagegen ist schon wieder neun Jahre her. Dem Treffer von Anthony Ujah in der 59. Minute hatten die Bremer nichts mehr entgegenzusetzen.

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Den höchsten Auswärtserfolg in der bisherigen Historie an der Weser fuhr der 1. FC Köln am 24. Mai 1980 ein. Aus heutiger Sicht nur 17.000 Fußball-Fans erlebten am 33. Spieltag ein klares 5:0 für die Gäste beim Tabellenvorletzten. Gleichbedeutend mit dem nahezu sicheren Abstieg der Hanseaten, die aufgrund der schlechten Tordifferenz am letzten Spieltag nur noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt hatten.

Werder Bremen steigt in die 2. Bundesliga ab

Nach einem, so viel sei vorweggenommen, 2:5 beim VfL Bochum wurde der Gang in die 2. Bundesliga dann Gewissheit. Die Bremer hatten in der gesamten Saison 1979/80 93 Gegentore in der Bundesliga kassiert – 29 mehr als das Schlusslicht Eintracht Braunschweig.

Ein Spieler der Kölner war an diesem vorletzten Spieltag zum Albtraum der Bremer geworden. Genauer gesagt war es ein Engländer. Tony Woodcock schoss vier der fünf FC-Tore in dieser Begegnung. Dieter Müller (50.) hatte den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 beigetragen.

Der 1. FC Köln hält Borussia Dortmund auf Distanz

Für den FC ein wichtiger Erfolg, denn die zwei Punkte – die es seinerzeit noch für einen Sieg gab – waren wichtig, um Borussia Dortmund im Kampf um den 5. Platz auf Distanz zu halten. Dies sei ebenfalls nicht vorenthalten: Der FC hatte am Ende die Nase vorne, da die Westfalen im letzten Spiel über ein 2:2 beim 1. FC Kaiserslautern nicht hinauskamen. Mit einem 1:0 über Bayer 05 Uerdingen machte der 1. FC Köln dagegen seine Hausaufgaben.

Bemerkenswert an dieser Stelle ist noch, dass das 5:0 in Bremen beileibe nicht die höchste Torausbeute während der Saison 1979/80 markierte. Bei Fortuna Düsseldorf gewann der FC mit 6:3 und gegen den Absteiger aus Braunschweig erzielten die Kölner im Müngersdorfer Stadion sogar einen 8:0-Kantersieg.

Im Pokalfinale trifft der 1. FC Köln nicht

Insgesamt 72 Tore gelangen den Spielern des 1. FC Köln in dieser Bundesliga-Spielzeit. Dazu kamen 30 Treffer im DFB-Pokal. Ärgerlich aus Kölner Sicht, dass es ausgerechnet im Finale gegen Düsseldorf nur  zu einem Tor reichte – nicht genug gegen eine clever taktierende Fortuna. „Die Kölner ließen sich überrumpeln – Innerhalb weniger Minuten ging nicht nur die 0:1-Führung, sondern auch das Endspiel verloren“ titelte die Sportredaktion des „Köln Stadt-Anzeiger“ am 5. Juni 1980.

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