Verlängerung oder TrennungÜber diese sieben Spieler muss der 1. FC Köln entscheiden

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Der Leihvertrag des FC mit Luca Kilian (l., im Duell mit Bochums Polter) läuft im Sommer aus.

Köln – Sieben Profi-Verträge laufen im Sommer beim 1. FC Köln aus. Der Verein und die Spieler müssen überlegen, ob eine weitere Zusammenarbeit Sinn macht. Verlängerung oder Trennung. Der Bundesligist befindet sich auf Verantwortungsebene in einer Übergangsphase, der neue Geschäftsführer Sport Christian Keller nimmt am 1. April seine Tätigkeit am Geißbockheim auf, dürfte aber dennoch in alle Entscheidungen einbezogen sein.

Fest steht bereits, dass der empfindlich von der Pandemie getroffene FC zum Sparen gezwungen ist. Und da sind die Gehälter der Profis ein wesentlicher Faktor. Beim FC wird es in Zukunft Gehalts-Obergrenzen geben, die neuen Verträge sollen deutlich bescheidener ausfallen und  leistungsbezogen gestaltet werden. Nicht mehr als 60.000 Euro monatliches Festgehalt soll es künftig in Köln geben, zumindest nicht für Spieler, die keine absoluten Leistungsträger sind. Für Unterschiedsspieler sollen höhere Gehälter möglich sein. Schrittweise sollen diese Richtlinien auf den gesamten Kader übertragen werden.

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Möglich ist, dass den FC bereits im Sommer trotz laufender Verträge bis 2023 Top-Verdiener wie Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson den Verein verlassen könnten. Vor allem bei Skhiri würde sich der FC eine bedeutende Ablöse erhoffen. Weitere Spieler mit Spitzengehältern wie Kapitän Jonas Hector und Anthony Modeste (beide bis 2023) sind als Führungsspieler auch in Zukunft fest eingeplant. Und was ist mit dem langjährigen Stammtorhüter Timo Horn? Sollte dieser bis Saisonende weiterhin auf der Bank sitzen, könnte der 28-Jährige trotz Vertrags bis 2023 eine neue Herausforderung suchen.

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FC bereits mit allen in Gesprächen

Doch vorerst muss über die Zukunft dieser sieben Profis entschieden werden, deren Verträge Ende Juni auslaufen. Mit allen befindet sich der FC bereits in Gesprächen, einige sind im Anfangsstadium, einige schon konkreter.

Luca Kilian (22). Verein und Spieler sind sich einig, dass sie weiter zusammenarbeiten wollen. Der Innenverteidiger, der bereits beim SC Paderborn unter Trainer Steffen Baumgart gespielt hatte, ist bis Sommer vom FSV Mainz ausgeliehen. Der FC handelte beim Wechsel eine Kaufoption über zwei Millionen Euro aus. Die Kölner werden diese aktivieren und Kilian voraussichtlich mit einem Dreijahres-Vertrag ausstatten. „Luca fühlt sich beim FC sehr wohl. Der Spieler entwickelt sich weiter, der Klub ebenfalls. Ziel ist die Einigung über eine weitere Zusammenarbeit", sagt Kilians Berater Pierre Esser dieser Zeitung.

Benno Schmitz (27). Der Rechtsverteidiger wurde vom unsicheren Kantonisten zum seriösen Stammspieler. Der FC will mit Schmitz verlängern und hat ihm bereits ein Angebot für zwei weitere Jahre unterbreitet, auch der Abwehrspieler kann sich eine weitere Zukunft in Köln sehr gut vorstellen. Allerdings könnten sich für ihn Optionen auftun, mit denen vor wenigen Monaten noch nicht zu rechnen war. Der polyvalente Spieler ist ablösefrei und könnte bei einem Wechsel auch ein ordentliches Handgeld kassieren.

Jannes Horn (24). Der Linksverteidiger steht mittlerweile seit fast fünf Jahren beim FC unter Vertrag, hat aber überwiegend aus Verletzungsgründen und wegen einer Ausleihe nach Hannover (Saison 2019/20) erst 71 Pflichtspiele für die Kölner bestritten. Richtig durchgesetzt hat er sich unter verschiedenen Trainern nie. Horn kam 2017 für rund sieben Millionen Euro Ablöse aus Wolfsburg und soll in Köln niedrig siebenstellig verdienen. Eine Verlängerung erscheint unwahrscheinlich. Allerdings hat Horn einen Vorteil: Nach dem Weggang von Noah Katterbach ist er neben Hector der einzige Linksverteidiger im Kader. Sollte Horn doch bleiben, dann nur zu deutlich niedrigeren Konditionen.

Louis Schaub (27). Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Österreicher würde sicherlich einige verwundern. Doch Trainer Steffen Baumgart brachte Schaub zuletzt oft in der Startelf und steht durchaus auf den technisch beschlagenen Rückkehrer, der allerdings Tempo-Defizite hat. Die Personalie erscheint noch offen.

Florian Kainz (29). Der ruhige Linksaußen fühlt sich in Köln wohl. In 18 von 19 Ligaspielen (zwei Tore, fünf Torvorlagen) stand der Österreicher in der Startelf, eine Partie verpasste er gesperrt. Der FC ist im Grunde mit Kainz zufrieden und hat ihm ein Angebot zur Verlängerung des Vertrags bis 2024 unterbreitet. Beide Seiten dürften sich einig werden.

Tomas Ostrak (21). Nach durchaus erfolgreichen Ausleihen (Karvina, Hartberg) sollte der Tscheche nach seiner Rückkehr nach Köln in dieser Saison eine größere Rolle spielen. Doch bisher stehen für den offensiven Mittelfeldspieler, der in wenigen Tagen 22 Jahre alt wird, ganze drei Kurzeinsätze über insgesamt 15 Minuten zu Buche. Für den lange als großes Talent gehandelten Ostrak dürfte im Sommer am Geißbockheim Schluss sein.

Matthias Köbbing (24). Der Koblenzer kam 2020 vom FC Homburg zum 1. FC Köln und ist Trainings-Torwart der Profis und Torwart-Trainer im Nachwuchs. Als Keeper Nummer vier ohne jede Aussicht auf Einsätze bei den Profis.

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