Saisonbilanz der FC-ProfisBestnoten für Schwäbe und Modeste, nur einer enttäuscht

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Modeste-Grafik

Anthony Modeste war der notenbeste Kölner Feldspieler der Saison. 

Köln – Die Saison ist vorbei, Zeit für den Blick zurück auf die Leistungen der FC-Spieler – und der begleitenden Reporter des „Kölner Stadt-Anzeiger“, die zu jedem FC-Spiel eine Einzelkritik veröffentlichten. Anthony Modeste war Kölns notenbester Feldspieler, gefolgt von Timo Hübers und Salih Özcan. Schwächster Spieler im KStA-Ranking war Ondrej Duda. Den besten Notenschnitt erspielte sich Keeper Marvin Schwäbe.

Marvin Schwäbe (27 Jahre alt, 21 Einsätze, KStA-Durchschnittsnote 2,45): Kam im Sommer von Dänemarks Meister Bröndby IF und übernahm nach dem 12. Spieltag für den verletzten Timo Horn. Zeigte eine hervorragende Saison, die er mit seiner Leistung beim 1:2 in Stuttgart am letzten Spieltag krönte.

Timo Horn (29/13/3,15): Verlor seinen Stammplatz im Tor an den zwei Jahre jüngeren Marvin Schwäbe. Entwickelte sich auch in der Herausforderer-Position weiter, ist nun ein besserer Keeper als vor einem Jahr. Wird dennoch zunächst nicht an Schwäbe vorbeikommen.

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Jonas Hector (31/30/2,91): Der Kapitän bleibt Kölns wertvollster Spieler, nicht nur wegen seiner zuverlässigen Leistungen auf dem Platz. Überwiegend als Linksverteidiger eingesetzt, macht sagenhaft viel aus dieser Position.

Luca Kilian (22/30/3,41): Der 22-Jährige hat großartige körperliche Voraussetzungen und das Vertrauen des Trainers. Dürfte damit noch besser werden als in der zurückliegenden Saison, in der er hier und da noch wackelte.

Timo Hübers (25/20/2,72): Verletzte sich früh und verlor ein wenig den Anschluss. Fand dann aber nach Raphael Czichos’ Abschied rasch in seine Rolle als Abwehrchef und wurde zu einem der stärksten Feldspieler.

Jannes Horn (25/11/3,25): Hatte einige Einsätze und war dann meist zuverlässig. Allerdings ist Horn deutlich zu teuer für einen Ersatz-Linksverteidiger, daher verzichtete der FC darauf, dem 25-Jährigen ein neues Angebot zu unterbreiten.

Julian Chabot (24/4/3,83): Im Winter ausgeliehen. Der lange Innenverteidiger muss sich noch an den Kölner Fußball gewöhnen, wenn er es denn kann.

Jorge Meré (25/8/3,5): Nach vielen Jahren in den Startlöchern wechselte der Spanier im Winter zu CF América nach Mexiko-Stadt. Auch dort mittlerweile kein Stammspieler mehr. Die Zeit war reif für eine Trennung.

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Noah Katterbach (21/1): Galt als potenzieller A-Nationalspieler auf der Linksverteidiger-Position. Nach schwachen Trainingseindrücken und kaum Spielzeit im Winter nach Basel ausgeliehen. Auch dort zuletzt glücklos.

Benno Schmitz (27/31/3,12): Kaum einer hätte dem Rechtsverteidiger eine solche Entwicklung zugetraut. Doch Schmitz wurde zum Vorlagengeber – und defensiv geriet er nur selten in Schwierigkeiten.

Kingsley Ehizibue (26/16/3,5): Mit perfekten körperlichen Voraussetzungen gesegnet, aber oft fahrig und daher ohne Chance, an Schmitz vorbeizukommen. Guter Spieler für die zweite Kaderreihe – dafür allerdings zu teuer.

Rafael Czichos (32/17/3,43): War der Spieler mit den meisten Einsatzminuten der Hinrunde und unbestrittener Abwehrchef – trotz zu vieler Gegentorbeteiligungen. Ergriff im Winter die Chance auf das Abenteuer USA. Der FC verlor eine Persönlichkeit, kassierte in der Rückrunde aber viel weniger Gegentore.

Ellyes Skhiri (27/22/2,78): Hatte mit Verletzungen und seinen Engagements mit der tunesischen Nationalmannschaft zu kämpfen und fand nie wirklich zu seinem Rhythmus. Spielte eine gute Saison, kann aber noch viel mehr.

Salih Özcan (24/31/2,72): Steffen Baumgart überredete den U-21-Europameister zum Bleiben – und gerade in der zweiten Saisonhälfte bot Özcan herausragende Leistungen. Mittlerweile so gut, dass der FC ihn kaum noch bezahlen kann. Gilt als Transferkandidat.

Dejan Ljubicic (24/30/3,08): Kam ablösefrei aus Österreich und überzeugte besonders in der Hinrunde. Stagnierte nach der Winterpause auf gutem Niveau, verlor aber ein wenig die Geduld mit sich.

SchwäbeTSG

Marvin Schwäbe hat eine hervorragende Runde im Kölner Tor gespielt. 

Ondrej Duda (27/31/4,02): Steile These: Auch Duda ist nun ein besserer Fußballer als noch vor einem Jahr. Allerdings hatte der Slowake die größten Schwierigkeiten im Kölner Team, sich an Baumgarts Fußball zu gewöhnen. Wegen Disziplinlosigkeit zeitweise vom Training ausgeschlossen. Braucht Urlaub.

Louis Schaub (27/28/3,18): Steffen Baumgart gab dem Österreicher viele Chancen, Schaub spielte öfter als erwartet.  Doch auch Schaub ist für seine Rolle im Kölner Kader deutlich zu teuer, daher erhielt er kein neues Vertragsangebot.

Jan Thielmann (19/29/3,28): Kam auf 29 Einsätze, doch seine Entwicklung verlief etwas weniger rasant als erhofft. Hatte überragende Momente. Derzeit verletzt, wird länger aussetzen müssen.

Florian Kainz (29/32/3,35): Mit 2347 Spielminuten einer der Dauerbrenner beim FC. Wird oft unterschätzt, lässt aber keinen Weg aus und ist auf dem Flügel einer der Schlüsselspieler in Baumgarts Fußball.

Sebastian Andersson (30/26/3,84): Steffen Baumgart schätzt die robuste Spielweise des Schweden, doch der schaffte es zu selten, das Vertrauen zurückzugeben. Verpasste das Saisonfinale wegen einer Corona-Erkrankung.

Mark Uth (30/30/3,03): Fremdelte zeitweise mit Baumgarts Fußball, der auch von Offensivgenies härteste Arbeit verlangt. Spielte aber groß auf, als es in die entscheidende Saisonphase ging und der FC vier Siege in Folge holte.

Anthony Modeste (34/32/2,59): Steffen Baumgart erklärte dem Franzosen bereits in der Vorbereitung, dass das Kölner Spielsystem wie gemacht sei für ihn. Der Plan des Trainers ging auf: Modeste erzielte nach einer Null-Tore-Saison 20 Bundesligatreffer und erlebte im Alter von 34 Jahren eine Wiedergeburt.

Tim Lemperle (20/13/2,67): Das Talent des Angreifers ist unbestritten, allerdings zeigte Lemperle offenbar zu wenig Demut und verpasste es, die Kölner Trainer für sich einzunehmen. Hatte seine Momente, erzielte zwei Tore. Die kommende Saison wird ein Zeichen geben, wohin sein Weg führt.

Kingsley Schindler (28/18/2,65): Kam im Sommer ohne große Aussichten von seiner Leihe nach Hannover zurück. Doch Steffen Baumgart fand auch für Schindler eine Aufgabe. 18 Einsätze, drei Vorlagen und ein Treffer: Der Rechtsaußen hatte durchaus Anteil an den Kölner Erfolgen dieser Saison.

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