Für das 99. Rheinderby in der Bundesliga reiste der 1. FC Köln am Samstag zum großen Rivalen nach Gladbach. Es wurde ein bitterer Abend.
Derby im Borussia-ParkBittere FC-Niederlage – drei Elfmeter

Enttäuschung bei Cenk Özkacar und dem 1. FC Köln.
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Bittere Derby-Niederlage für den 1. FC Köln, Jubel beim Erzrivalen Borussia Mönchengladbach. Mit einem deutlichen Derbysieg hat die Fohlen-Elf die Fans für den Horror-Start in die Bundesliga versöhnt.
Die Gladbacher gewannen das 99. Erstliga-Duell beider Teams 3:1 (1:0) und verließen die Abstiegszone. Es war der dritte Erfolg in Serie unter Interimstrainer Eugen Polanski, der erneut Argumente für einen langfristigen Verbleib sammelte.
El Mala muss zur Pause runter
Philipp Sander (45.+3) erzielte die Führung für die effiziente Borussia, die ihren ersten Liga-Heimsieg seit mehr als sieben Monaten feierte. 49 Sekunden zuvor hatte Haris Tabakovic einen Foulelfmeter vergeben. Den zweiten Strafstoß nach Videobeweis – diesmal wegen eines Handspiels – verwandelte Kevin Diks (61.). Für die Entscheidung sorgte Tabakovic (64.) wenig später mit dem 3:0. Dem FC gelang in der Nachspielzeit ebenfalls vom Punkt durch Luca Waldschmidt (90.+2, Foulelfmeter) noch eine Ergebniskorrektur.
Es war der erste Derbysieg der Borussia seit mehr als drei Jahren gegen einen unglücklich agierenden FC, der in der Tabelle aber weiter klar vor dem Nachbarn liegt. Auch Shootingstar Said El Mala blieb eher unauffällig.
Nach beeindruckenden Choreographien auf beiden Seiten entwickelte sich ein intensiv geführtes, von Zweikämpfen geprägtes Derby. Unter dem Motto „Die Macht vom Niederrhein wird immer größer sein“ hatten die Gladbacher Fans das Duell eingeläutet, die FC-Anhänger tauchten ihre Ecke zu Beginn in rot-weißes Licht. Der Funke wollte zunächst aber nicht auf das Feld überspringen.
Die meisten Augen waren auf El Mala gerichtet. Der 19-Jährige, der am Donnerstag erstmals in die deutsche Nationalmannschaft berufen worden war, stand erst zum dritten Mal in einem Bundesliga-Spiel in der Startelf. Mit einem allerdings harmlosen Schuss aus 20 Metern sorgte er auch für das erste Ausrufezeichen des FC (18.).
Schwäbe hält Elfmeter gegen Tabakovic
Akzente konnte aber auch der Jungstar zunächst nicht setzen. In der ersten halben Stunde gab es nur ein echte Torchance, als Tabakovic den Kölner Schlussmann Marvin Schwäbe zu einem starken Reflex zwang (16.). Viel spielte sich im Mittelfeld ab, beiden Teams war der Respekt vor dem Gegner anzumerken. Kurz vor der Pause ahndete Schiedsrichter Denis Aytekin nach Ansicht der TV-Bilder ein Foul von Kristoffer Lund an Franck Honorat als Foulelfmeter, Tabakovic scheiterte aber erneut an Schwäbe. Die folgende Ecke führte aber doch noch zur Führung, weil Sander mit links ins lange Eck traf.
Zur zweiten Halbzeit verzichtete Trainer Lukas Kwasniok auf El Mala und brachte in Ragnar Ache einen klassischen Mittelstürmer. Erneut an den Monitor musste Aytekin nach einem Handspiel von Lund. Auch diesmal entschied der Unparteiische schnell auf Elfmeter. Nach dem 3:0 hatte der FC Pech, als Jakub Kaminski die Latte traf (65.). (sid)
