1. FC Köln wieder im TrainingUths Comeback rückt näher, Baumgart gehen die Keeper aus

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Mark Uth ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. 

Köln – Es regnete zwar beim ersten Training nach fünf Tagen Pause, dennoch wirkte Steffen Baumgart nach der Einheit zufrieden. „Es war schon gut, dass wir alle mal ein bisschen runterfahren konnten und jetzt mit viel Elan in die neue Woche gehen“, sagte der Trainer am Montagmittag. Am vergangenen Mittwoch hatten sich die Kölner nach zuletzt zwölf Pflichtspielen in 43 Tagen verstreut, nun sind sie wieder beisammen, jedenfalls ein Teil der Gruppe. Ellyes Skhiri (Tunesien) und Dejan Ljubicic (Österreich) sind noch mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Jan Thielmann und Eric Martel sind mit der deutschen U-21-Nationalelf auf Reisen. Nikola Soldo ist bei der U21 Kroatiens.

Lemperle und Urbig vorzeitig abgereist

Die Kölner Spieler, die mit der deutschen U-20-Auswahl unterwegs waren, kehrten früher als erwartet zurück: Tim Lemperle verließ das DFB-Camp wegen einer Fußverletzung, die ihn schon seit längerem plagt. Inzwischen diagnostizierten die Ärzte eine Einblutung, daher nahm der FC ihn vorerst aus dem Training. Weil Jonas Urbig zudem erkrankt ist, ergibt sich auf der Torwart-Position eine ungewöhnliche Lage: Denn Timo Horn kann derzeit wegen der Folgen eines Muskelfaserrisses nicht auf dem Platz arbeiten. Ob er bis zum Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund fit wird, ist offen. Matthias Köbbing könnte damit zu seiner ersten Kaderberufung dieser Saison kommen. Überhaupt hat Köbbing, der zunächst als Trainingstorwart beim FC beschäftigt war und erst im vergangenen Frühjahr mit einem Profivertrag ausgestattet wurde, noch nie ein Spiel in der ersten oder Zweiten Liga absolviert. Kölns Nummer 44, mittlerweile 25 Jahre alt und 1,96 Meter groß, wurde im Jahr 2020 als zweiter Keeper für das Regionalliga-Team verpflichtet. Zudem arbeitete er zunächst als Torwarttrainer der U16. Mittlerweile ist Köbbing in den Lizenzspielerkader integriert und Profi – und erfreut sich größter Beliebtheit bei seinen Trainern und Kollegen.

Uths Comeback rückt näher

Erfreulich ist Mark Uths Entwicklung. 58 Tage nach seinem vorerst letzten Einsatz beim Kölner Pokal-Aus in Regensburg stieg Kölns Regisseur wieder voll ins Mannschaftstraining ein. Ende August hatte Uth sich einer Schambein-Operation unterzogen, vier Wochen später steht er wieder zur Verfügung. Auf Uths Position im zentralen Mittelfeld versuchten sich zuletzt Mathias Olesen, Dejan Ljubicic und Ondrej Duda. Und obwohl gerade Ljubicic teils hervorragende Leistungen bot, wurde Uth arg vermisst. Besonders nach den Eindrücken der Vorbereitung war der Porzer mit großen Erwartungen in die neue Saison gegangen. Steffen Baumgart will nun nichts überstürzen. „Mark kann trainieren, das ist gut. Alles andere müssen wir von Tag zu Tag sehen. Es ist gut, dass er jetzt die Intensität mitbekommt. Aber wir werden nichts übers Knie brechen und etwas einfordern“, sagt der Trainer.

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Grundsätzlich steht Uth für die Partie gegen Dortmund zur Verfügung. Ob der 31-Jährige gegen den Vizemeister tatsächlich im Kader steht, lässt sein Coach offen. „Das hängt auch davon ab, ob wir weitere Verletzte haben. Er ist im Mannschaftstraining, also kann er dabei sein. Aber wir planen ihn vorerst nicht ein, weil das aus meiner Sicht noch zu früh wäre.“

Die Fitness galt nie als Uths größte Stärke. Doch in diesem Sommer zeigte sich der Stratege in außerordentlicher Form. Umso ärgerlicher, dass ihn die Verletzung jetzt acht Wochen aus dem Spiel nahm. Immerhin beginnt Uth nicht bei null. „Er hat sehr gut gearbeitet, aber das ist nicht fußballspezifisch. Er muss den Wettkampf auch wieder verkraften können. Darum führen wir ihn vorsichtig ran, damit langfristig nichts passiert. Wir geben uns lieber eine Woche mehr Zeit, um dann langfristig was von den Jungs zu haben“, beschreibt Baumgart.

Modeste und Özcan vor Rückkehr

Die Partie gegen Dortmund wird auch im Zeichen zweier Spieler stehen, die in der vergangenen Saison noch beim FC spielten und nun zur Borussia gewechselt sind. Anthony Modeste schloss sich den Schwarz-Gelben kurzfristig an, als die einen Ersatz für Sébastien Haller suchten; der Franzose erholt sich derzeit von einer Krebsbehandlung. Salih Özcan wurde als fehlendes Puzzlestück für eine Dortmunder Mannschaft verpflichtet, der im Zentrum ein Arbeiter und Zweikämpfer fehlte. Doch während Özcan zuletzt eine wichtige Rolle im BVB-Team spielte, hat Modeste Schwierigkeiten, torgefährlich zu werden, was vor allem an der Dortmunder Spielanlage liegt. Allerdings droht Özcan wegen eines Knochenödems im Fuß auszufallen. Modeste kämpft um seinen Stammplatz: Im Derby gegen Schalke wurde der Franzose in der 64. Minute ausgewechselt. Sein Ersatz Youssoufa Moukoko erzielte eine Viertelstunde später den Treffer zum 1:0-Sieg und könnte am Samstag starten. „Tony und Salih waren im letzten Jahr sehr wichtig für uns. Jetzt sind sie vielleicht wichtig für Dortmund, vielleicht auch nicht. Ich halte menschlich sehr viel von beiden, das wird auch so bleiben“, sagt Baumgart: „Aber ich habe genug mit meiner Mannschaft zu tun. Ich freue mich darauf, sie zu sehen. Aber das hat nichts damit zu tun, wie wir als Mannschaft spielen.“

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