FC startet mit der VorbereitungSind nur noch drei Trainer-Kandidaten in der engeren Kölner Auswahl?

Lesezeit 3 Minuten
Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (r.) spricht mit Thomas Kessler, dem Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.

Sie suchen den neuen Kölner Cheftrainer: Sport-Geschäftsführer Christian Keller (r.) und Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.

Der langjährige Assistent André Pawlak leitet die Einheit am Dienstagnachmittag. Mit dem ziemlich unbekannten Matthias Kohler gab es offenbar Gespräche.

Nach der kurzen Pause über Weihnachten und Silvester nimmt der 1. FC Köln am Dienstag um 14 Uhr das Training wieder auf. Im Gegensatz zum ersten Heimspiel-Gegner im neuen Jahr (13. Januar, 15.30 Uhr), dem Aufsteiger 1. FC Heidenheim, den es ins spanische Algorfa (bei Alicante) zieht, wird der FC-Tross kein Trainingslager beziehen.

Klar ist bisher: Nach der Trennung des populären Trainers Steffen Baumgart wird der langjährige Assistent André Pawlak die Einheit leiten, in der auch erstmals das noch von der Fifa bis Mitte März gesperrte Stürmer-Talent Jaka Cuber Potocnik (18) mitmischen wird. Dejan Ljubicic und Luca Kilian werden dagegen krankheitsbedingt fehlen, aus diesem Grund muss auch Sargis Adamyan seine Reha aussetzen. Benno Schmitz kann aus privaten Gründen nicht an der Einheit teilnehmen.

Pawlak gilt als Interims-Lösung – obwohl der 52-Jährige einige interne und externe Fürsprecher hat. Beispielsweise hatte bereits Kölns Retter-Trainer Friedhelm Funkel gegenüber dieser Zeitung erklärt, dass er seinem früheren Assistenten den Job absolut zutraue. Doch der unter Druck stehende Sport-Geschäftsführer Christian Keller denkt offenbar anders. Und hat allem Anschein nach Gespräche mit mehreren externen Kandidaten geführt.

Sind nur noch drei Kandidaten in der engeren Auswahl?

Angeblich sind nur noch drei in der engeren Auswahl, von denen zwei ziemlich unbekannt sind: der Däne Bo Henriksen vom FC Zürich, nach Informationen der „Kölnischen Rundschau“ der Schweizer Thomas Stamm vom SC Freiburg II und laut „Sky“ der derzeit vereinslose Matthias Kohler.

Mit dem erst 32-jährigen Kohler soll es in den vergangenen Tagen bereits konkrete Gespräche gegeben haben. Sollte sich der FC für ihn entscheiden, wäre das eine höchst überraschende und sehr mutige Wahl. Bis Anfang Dezember hatte Kohler den niederländischen Erstligisten FC Volendam trainiert. Der 32-Jährige war von seinem Posten zurückgetreten, nachdem der Verein von einem Streit zwischen dem Aufsichtsrat und seinem Management erschüttert worden war. In 14 Spielen mit Volendam hatte der Coach zuvor nur zwei Siege (bei zwei Unentschieden und zehn Niederlagen) geholt.

Matthias Kohler trainierte bis Anfang Dezember 2023 den niederländischen Erstligisten Volendam.

Der 32-jährige Matthias Kohler trainierte bis Anfang Dezember 2023 den niederländischen Erstligisten FC Volendam.

Zuvor war der Fußballlehrer beim FC Basel als Trainer der U21 und U18 angestellt. 2019 war er für den slowakischen Erstligisten AS Trencin (knapp vier Monate als Coach) und 2014/15 als Jugendtrainer für Ajax Amsterdam tätig. Kohler stammt aus Obermettingen, der kleine Ort aus Baden-Württemberg ist nur rund 40 Kilometer von Gutmadingen entfernt, dem Heimatort von FC-Sportchef Keller. Kohler war selbst kein Profi, in der Jugend spielte er für den SC Freiburg. Zwei Kreuzbandrisse verhinderten wohl mehr.

FC-Sportchef Christian Keller wird sich zur Kölner Trainersuche äußern

Stamm und Henriksen sind offenbar die weiteren Kandidaten. Stamm hatte in der vergangenen Saison beim SC Freiburg Erfolg, die Zweitvertretung führte der 40-Jährige mit erfrischendem Fußball sensationell zur Vizemeisterschaft in der 3. Liga. Der Schweizer wurde schon mehrmals mit anderen Klubs in Verbindung gebracht, gilt aber auch als möglicher Nachfolger von Christian Streich, sollte die Klub-Ikone das Traineramt beim Sport-Club mal abgeben wollen. In dieser Saison hat Stamm nach einem personellen Umbruch aber mit Widrigkeiten zu kämpfen, der SC Freiburg II ist abgeschlagener Drittliga-Letzter.

Bo Henriksen ist mit 48 Jahren schon deutlich erfahrener als beispielsweise Kohler. Der Däne kam im Oktober 2022 vom FC Midtjylland zum FC Zürich und löste dort Franco Foda ab. Der Traditionsklub war damals in einer großen Krise und Tabellenletzter, Henriksen führte den FCZ doch noch zum Klassenerhalt. Derzeit steht er mit dem Meister von 2022 auf Platz drei. Der frühere Stürmer setzt auf hohes Angriffspressing, bevorzugt in der 3-4-3-Grundordnung. Henriksen steht noch bis zum 30. Juni 2024 in Zürich unter Vertrag.

Der 1. FC Köln hat angekündigt, dass sich Sportchef Keller am heutigen Dienstag zur Trainersuche äußern wird.

KStA abonnieren