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FC gegen FreiburgInfos zum Spiel: Baumgart fehlt, Streich sieht leichten Vorteil

Lesezeit 4 Minuten
Baumgart Streich

Steffen Baumgart (links) und Christian Streich beim Hinspiel im Herbst. 

Köln – Vor dem Hinspiel bezeichnete sich der 56-jährige Christian Streich im Vergleich mit seinem sechs Jahre jüngeren Kollegen Steffen Baumgart „von der Energie her als alten Mann“ und geradezu „ruhiggestellt". „Wenn ich die Meter machen würde, und mich so hinstellen würde wie er, wie so ein Sumoringer, das würden ja meine Kniegelenke gar nicht aushalten, wie er sich die Festigkeit holt und das Spiel beobachtet", hatte der Trainer des SC Freiburg gesagt und damit ein paar Lacher geerntet. Dabei gilt Streich selbst als einer der emotionalsten Trainer der Branche überhaupt, der unentwegt durch die Coaching Zone tigert und lautstark mitgeht. Doch Streich hatte schon den Spieler Baumgart sehr gemocht. „Voll drauf, vorne rein, keine Angst vor nix, ein totales Schlitzohr", so beschrieb ihn der SC-Coach.

Das interessante Trainer-Duell muss aber am Wochenende ausfallen, und man nimmt es Streich ohne Wenn und Aber ab, dass er es bedauert, dass Baumgart heute Nachmittag (15.30 Uhr) fehlt. Corona-bedingt, der FC-Trainer wurde am Mittwoch positiv getestet, muss sich vorerst isolieren und wird auf der Bank von seinem Assistenten André Pawlak vertreten.

BaumgartBochum

Steffen Baumgart in gewohnter Pose im Spiel gegen Bochum

Baumgarts Ausfall könnte für seine Mannschaft ein kleiner Vorteil sein, meinte Streich. „Klar, er steht nicht am Rand, die starke Präsenz ist nicht da. Es kann schon sein, dass der eine oder andere Spieler dann ein bisschen was vermisst“, sagte der Freiburger Coach. Es sei immer „schade, wenn der Trainer fehlt. Das ist sehr unangenehm. Leider hat es ihn erwischt. Du bist nicht bei der Mannschaft, das ist das, was du unbedingt willst.“ Es könne in „alle Richtungen gehen“, meinte Streich: „Ob es der entscheidende Vorteil ist? Ein bisschen vielleicht.“

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Streich wäre aber nicht Streich, wenn er nicht auch gleichzeitig vor den Kölnern warnen würde: „Sie spielen sehr schnell und mit viel Überzeugung nach vorne, gehen mit vielen Mann vorne rein. Köln hat immer Dampf im Spiel, das war im Hinspiel auch so. Es kommt eine richtige Wucht auf uns zu. Sie spielen eine sehr gute Saison mit viel Emotionalität und Aggressivität“, lobte Streich.

Selbst wenn der FC seit drei Pflichtspielen nicht mehr gewonnen hat, so liegt er doch eindeutig über Plan. Nach dem 2:2 in Bochum haben die Kölner bereits satte zehn Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Sollten sie den Tabellenfünften vor 10.000 zugelassenen Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion nachher bezwingen, hätten sie nur noch einen Zähler Rückstand auf Freiburg, würden ihre hervorragende Situation im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal verbessern. Und der ist erst einmal das Ziel – das stellte André Pawlak auch noch einmal heraus.

Große Auswahl auf beiden Seiten

Beide Mannschaften haben in dieser Woche – und das ist in dieser Phase der Pandemie schon eine kleine Sensation – zumindest bisher keine Coronafälle zu beklagen. Kölns Pawlak sagte, dass er auf alle 27 Spieler zurückgreifen kann. Und auch im Breisgau ist die Lage entspannt. Bis auf die angeschlagenen Kimberly Ezekwem und Nishan Burkart sind alle Spieler einsatzbereit. Beim 1. FC Köln könnte es im Vergleich zum Bochum-Spiel zwei Änderungen in der Startelf geben: Für die in dieser Partie enttäuschenden und vorzeitig ausgewechselten Ondrej Duda und Louis Schaub könnten Mark Uth und der junge Jan Thielmann beginnen. Eine Option ist auch wieder Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri, der vom Afrika-Cup zurück ist und Mittwoch wieder ins Training am Geißbockheim einstieg.

Freiburgs starke Defensive

Der SC Freiburg hat sich im Vergleich zur Vorsaison um fünf Ränge verbessert, von Platz zehn ging es auf Platz fünf nach oben – diese Steigerung toppt nur der Gegner, der 1. FC Köln. Das Streich-Team steht defensiv sehr sicher und kassierte bisher nur 23 Gegentore. Nur der FC Bayern musste weniger Gegentreffer (19) hinnehmen. Freiburg ist unter Streich so etwas wie der Kölner Angstgegner: Denn der SC gewann unter ihm acht der zwölf Bundesliga-Spiele gegen Köln, dazu kommt ein Erfolg im DFB-Pokal. Linksverteidiger Christian Günter steht ein Jubiläum bevor: Sollte er auch beim FC beginnen, dann wäre es sein 100. Startelf-Einsatz in Folge.