Kommentar zum Kader-UmbruchFreiburg-Spiel als Vorgeschmack auf die neue FC-Saison

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Der Kölner Kapitän Jonas Hector grüßt vor dem Spiel gegen Freiburg die Fans.

Gruß an die Fans: Jonas Hector vor dem Anpfiff gegen Freiburg. Jetzt liegen nur noch zwei Heimspiele vor dem FC-Kapitän.

Im Sommer werden sich beim 1. FC Köln gewaltige Kader-Baustellen auftun.

Der 1. FC Köln bot beim 0:1 auch gegen Champions-League-Anwärter Freiburg eine sehr ordentliche Leistung, konnte sich aber für seinen enormen Aufwand erneut nicht belohnen. Die wichtigsten Spiel-Parameter stimmen weiterhin, Trainer Steffen Baumgart holt fast immer das Maximale aus dem Team heraus, deshalb gab es so wenige Ausreißer nach unten.

Doch das Freiburg-Spiel bot auch schon mal einen Vorgeschmack auf die neue Saison.

Für Kapitän Jonas Hector und seinen Stellvertreter Timo Horn war es das erste Spiel nach Verkündung ihres Abschieds. Die Fans feierten sie, Wehmut kam auf. Nach dem letzten Heimspiel werden die Emotionen noch gewaltiger sein, zu Hector und Horn gesellt sich dann Ellyes Skhiri, der Köln ebenfalls verlassen wird.

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Favorit für die Hector-Nachfolge als Kapitän ist Florian Kainz, der sich durch Leistungen und Auftreten ein hohes Ansehen am Geißbockheim erarbeitet hat. Doch damit sind die Probleme freilich nicht gelöst. Der FC verliert auf einen Schlag arrivierte und erfahrene Spieler zum Nulltarif, die zusammen mehr als 800 Pflichtspiele für Köln absolviert haben und nicht nur ihre Mannschaft, sondern auch den Klub prägten.

Fehlende Durchschlagskraft

Mit sechs Treffern ist Skhiri (mit Kainz) auch noch der bis dato erfolgreichste Torschütze des FC. Alle Stürmer zusammen haben neun Tore erzielt. Das ist zu wenig, die fehlende Durchschlagskraft zeigte sich auch am Samstag. Neuzugang Davie Selke kommt an und gibt alles, doch der Ertrag ist zu gering. Steffen Tigges wartet seit Januar auf ein Tor. Sargis Adamyan und Tim Lemperle gehörten erneut nicht dem Kader an, Florian Dietz ist im Aufbau. Der schmerzlich vermisste Mark Uth wird hoffentlich bald wieder einsteigen können, sicher ist das nicht. Fakt ist: Das bittere Kapitel Sebastian Andersson wird geschlossen.

Es ist keine gewagte Prognose, dass der FC mit einem einigermaßen funktionierenden Stürmer acht, neun Punkte mehr auf dem Konto hätte. Bei allem Verletzungspech sind da nach dem Abgang von Tony Modeste ganz sicher auch Fehler in der Kaderplanung gemacht worden.

Im Sommer werden sich gewaltige Baustellen im Kader auftun. Die zu beseitigen, wäre auch ohne das Fifa-Urteil ein schwieriges Unterfangen. Doch noch hat der FC berechtigten Grund zur Hoffnung, dass das Urteil zumindest ausgesetzt wird und der Klub handeln kann. Weil er es muss.

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