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„Wollte ich nicht mittragen“Das sagen Keller und die Verantwortlichen zum Umbruch beim 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten
Wollte die Entscheidung des Vorstands, einen neuen Trainer zu installieren, nicht mittragen: Christian Keller.

Wollte die Entscheidung des Vorstands, einen neuen Trainer zu installieren, nicht mittragen: Christian Keller.

Der 1. FC Köln hat Christian Keller und Gerhard Struber freigestellt – die Stimmen zum Führungswechsel am Geißbockheim.

Der 1. FC Köln hat zwei Spieltage vor Saisonende doch noch den großen Umbruch eingeleitet, in der Hoffnung, im Rennen um die Bundesliga-Rückkehr noch rechtzeitig den entscheidenden Impuls setzen zu können. FC-Präsident Werner Wolf, Ex-Geschäftsführer Christian Keller, Ex-FC-Trainer Gerhard Struber, Kölns neuer Sportdirektor Thomas Kessler sowie Kölns neuer Trainer Friedhelm Funkel äußerten sich zu den brisanten Vorgängen in einer Mitteilung des Vereins. Ein Überblick.

FC-Präsident Werner Wolf über die Entscheidung des Vereins: „Unsere Entscheidung ist das Ergebnis einer eingehenden Analyse der sportlichen Entwicklung in den letzten Wochen. Angesichts der noch immer großen Chance auf den direkten Wiederaufstieg müssen wir alles daransetzen, diese Chance auch zu nutzen“, begründet Präsident Werner Wolf. „Wir können uns nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz verlassen. Das Team muss sich für die letzten beiden Spiele auf die eigene Stärke besinnen. Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen. Deswegen haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung mit dem Kompetenzteam Sport als Vorstand zu diesem Schritt entschieden.“

Werner Wolf dankt Christian Keller und Gerhard Struber für ihren Einsatz: „Christian Keller hat den Verein in den vergangenen drei Jahren durch herausfordernde Zeiten geführt und maßgeblich an der strukturellen und finanziellen Gesundung des FC mitgewirkt. Gerhard Struber hat seit seinem Amtsantritt im Juli 2024 mit großem Engagement versucht, die Mannschaft auf Kurs zu bringen und dafür gesorgt, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch im Aufstiegsrennen dabei sind. Dafür gebührt beiden unsere Wertschätzung.“

Gerhard Struber und Dominique Heintz schlagen nach dem mageren 1:1 gegen Jahn Regensburg ein.

Trainer Gerhard Struber und FC-Verteidiger Dominique Heintz schlagen nach dem mageren 1:1 gegen Jahn Regensburg ein.

Werner Wolf zur neuen Konstellation in der FC-Führung: „Mit Thomas Kessler und Friedhelm Funkel übergeben wir die sportliche Leitung nun an zwei absolute FC-Kenner. Thomas ist nicht nur mit ganzem Herzen ein Kölner, er war auch in sämtliche Abläufe der Kaderplanung eingebunden und kann dementsprechend alle Gespräche nahtlos fortführen. In Friedhelm gewinnen wir einen äußerst erfahrenen Trainer, der den FC und solche Drucksituationen bestens kennt. Er hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er Mannschaften in entscheidenden Phasen stabilisieren und zum Erfolg führen kann, beispielsweise bei seiner erfolgreichen FC-Rettung 2021. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Mann ist, um das Team mit seiner Ruhe und Expertise in den letzten beiden Spielen zum Aufstieg zu führen.“

Christian Keller über die Entscheidung des Vorstands: „Ich wünsche dem gesamten FC, allen voran unserer Mannschaft und allen unseren Mitarbeitenden nur das Allerbeste und bin überzeugt, dass der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingen wird. Mit dem Rückenwind des Aufstiegs wird ersichtlich werden, dass der Grundstein für eine nachhaltigere FC-Zukunft auf zahlreichen Ebenen gelegt wurde. Eine kurzfristige Änderung auf der Trainerposition konnte und wollte ich in diesem Kontext aber nicht mittragen, da diese nicht meinen Überzeugungen und Werten entsprochen hätte. Sehr wichtig ist mir noch, mich bei den zahlreichen FC-Fans zu bedanken, die mich während meiner FC-Zeit trotz teils unruhiger Phasen stets unterstützt und mich das FC-Gefühl haben spüren lassen.“

Gerhard Struber über sein Aus beim FC: „Entscheidung tut besonders weh“

Gerhard Struber über sein Aus beim FC: „Ich habe im Laufe der Saison oft von einem Marathon gesprochen, den wir gemeinsam zu gehen haben. Wie hart dieses Rennen für alle Mannschaften ist, zeigt die Tabellensituation. Jetzt, da die Ziellinie vor Augen ist und wir noch dazu aussichtsreich dabei sind, tut die Entscheidung besonders weh. Ich wünsche dem Team und dem gesamten Club für die verbleibenden Spiele maximalen Erfolg.“

Thomas Kessler, bislang Bereichsleiter Lizenzfußball, über seine neue Aufgabe als Sportdirektor an der Seite von Geschäftsführer Philipp Türoff: „Ich danke Christian Keller für die vertrauensvolle Zusammenarbeit über die letzten Jahre. Auch Gerhard Struber und Bernd Eibler gilt mein Dank für ihren engagierten Einsatz in dieser Saison. Für meine neue verantwortungsvolle Aufgabe verspüre ich sowohl ein hohes Verantwortungsgefühl als auch eine große Motivation, gemeinsam mit allen Beteiligten rund um unsere Mannschaft alles dem gemeinsamen Ziel unterzuordnen.“

Thomas Kessler über Friedhelm Funkel als neuen FC-Trainer: „Wir sind sehr froh, dass wir Friedhelm Funkel in der aktuellen Situation für uns gewinnen konnten. Seine Qualitäten gepaart mit seiner Erfahrung machen ihn zu unserer Wunschlösung für die anstehenden Aufgaben. Darüber hinaus kennt Friedhelm den Club und das Umfeld bestens. Ab dem ersten Augenblick unserer Gespräche war für mich spürbar, dass er für die bevorstehende Aufgabe brennt.“

Friedhelm Funkel freut sich über seine Rückkehr: „Der FC ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich. Es geht ab jetzt darum, in den verbleibenden zwei Spielen alles zu mobilisieren, den Glauben an die eigene Stärke wiederzufinden und den Aufstieg gemeinsam zu schaffen. Ich freue mich auf die Aufgabe und bin überzeugt davon, dass wir unser Ziel erreichen.“ (oke)