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FC-Talk vor Bundesliga-StartKwasniok spricht über den Start, Neuzugänge, El Mala und sortiert ein Trio aus

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Der FC-Talk im Fleischhauer-Audizentrum in Ehrenfeld. Von links: Marcel Schwamborn (Express-Leiter Report), Stephan Engels (Klublegende des 1. FC Köln), Lukas Kwasniok (Cheftrainer 1. FC Köln), Christian Löer (KStA-Sportchef),  Lars Werner (KStA-Chefreporter).

Der FC-Talk im Fleischhauer-Audizentrum in Ehrenfeld. Von links: Marcel Schwamborn (Express-Leiter Report), Stephan Engels (Klublegende des 1. FC Köln), Lukas Kwasniok (Cheftrainer 1. FC Köln), Christian Löer (KStA-Sportchef), Lars Werner (KStA-Chefreporter). 

Beim FC-Talk von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ waren vor dem Bundesliga-Start Köln-Trainer Lukas Kwasniok und FC-Legende Stephan Engels zu Gast. 

Noch am Sonntagnachmittag war FC-Trainer Lukas Kwasniok emotional am Anschlag. Mit zwei späten Treffer hatte der 1. FC Köln den Drittligisten Jahn Regensburg in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 2:1 niedergerungen. Ein Auftakt, der mehr Nerven kostete als erwartet. Drei Tage später präsentierte sich der neue Trainer dann in deutlich gelösterer Stimmung. Bei der Veranstaltung „E Levve lang – der Talk zum FC“, organisiert von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“, sprach Kwasniok gemeinsam mit dem früheren FC-Profi und Nationalspieler Stephan Engels im Audizentrum Fleischhauer in Ehrenfeld vor rund 150 Gästen über den Saisonstart, das Transferfenster, die kommenden Vorstandswahlen, sowie die Erwartungshaltung rund um den Klub.

Kwasniok spricht von Schlafwagenfußball

„Die letzten fünf Minuten waren fulminant, davor war es Schlafwagenfußball“, fasste Kwasniok den Auftritt seiner Mannschaft zusammen: „Die Drittligisten sind alle schon im Wettkampfmodus. Durch den emotionalen Doppelschlag am Ende war es natürlich für uns sehr gut. Ein schlechtes Pokalspiel heißt aber gar nichts. Das ist für die kommenden Wochen irrelevant. Wir wollen aber natürlich den Schwung mit in das Mainz-Spiel am Sonntag nehmen.“

„Auswärts muss man nicht das Spiel machen“, pflichtete Engels ihm bei und blickte ebenfalls auf Sonntag: „Das Mainz-Spiel kommt gar nicht so ungelegen. Wenn du in Mainz Erfolg hast, nimmst du mindestens einen Punkt mit. Und warum sollten wir dann auch nicht den SC Freiburg besiegen, mit den Fans im Rücken?“ Die „Fans im Rücken“ sollen auch dabei helfen, die Kölner als Aufsteiger durch die Saison zu tragen. „Als Aufsteiger hat man gar nicht so einen Nachteil. Die Erwartungshaltung auswärts ist immer geringer, als wenn man drei Heimspiele zum Start hätte. Als Aufsteiger können wir nur gewinnen und überraschen“, erklärte Kwasniok.

In der Bundesliga werden viele der Kölner Neuzugänge wichtig werden, damit der FC die Rückkehr auch entsprechend erfolgreich gestalten kann.  „Wir können froh sein, dass wir Spieler wie Ragnar Ache, Jakub Kaminski oder Said El-Mala geholt haben“, lobte Engels. Auf fast jeder Position „sei man zweimal besetzt, sodass sich jeder zeigen will“, so Engels. 

So auch Flügelstürmer Said El Mala, der während seiner Leihe in Viktoria Köln mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der 18-Jährige soll beim FC eine wichtige Rolle in der Zukunft einnehmen. Kwasniok bittet jedoch um Geduld: „Der Junge muss mit dem Hype leben. Vor zwei, drei Jahren wurde er aussortiert und musste in Meerbusch Fußball spielen. Die Erwartungshaltung an ihn ist sehr hoch. Said hat in der Bundesliga noch nicht mal gegen den Ball getreten. Jakub Kaminski ist nach hinten und vorne top, Said muss in der Rückwärtsbewegung nach zulegen.“

Der 44-Jährige ergänzte: „Zwischen der Bundesliga und Dritten Liga ist ein großer Unterschied. Wir sollten ihn machen lassen.“ Said selbst gehe „völlig entspannt mit der Situation um“, so Kwasniok, trotz der hohen Angebote im Sommer für den Youngster: „Die schwindelerregenden Summen sind krank. Es gab so viele Talente, von denen man nichts mehr hört. Eine gesunde Mischung aus Euphorie und Sachlichkeit, das ist wichtig.“ Auch Engels attestierte: „Im Testspiel gegen Viktoria Köln im Januar hat er uns schwindelig gespielt.“

Ab Freitag wird ein Trio nicht mehr am Training der Profis teilnehmen

Trotzdem soll der FC-Kader noch verkleinert werden, wie Kwasniok im Rahmen des FC-Talks bekanntgab: „Am Freitag werden ein paar Jungs nicht mehr dabei sein. Mit 24 Spielern ist es schwer, fokussierte Arbeit zu leisten. Dann schauen wir, was noch passiert. Es gibt ein paar Spieler, mit denen wir nicht planen. Das muss man ihnen offen sagen. Ab Freitag werden drei Jungs nicht mehr dabei sein. Dann haben sie die Möglichkeit sich umzuschauen nach einer Lösung.“ Auch weitere Neuzugänge „seien nicht auszuschließen“, so Kwasniok: „Wir sind auf der linken Schienenposition nicht doppelt besetzt. Wir schauen uns nach Alternativen um.“

Als die Zuschauer den beiden Gästen dann eigene Fragen stellen konnten, kamen schnell Fragen zu den bevorstehenden FC-Vorstandswahlen am 27. September auf. Für Kwasniok und seine Mannschaft haben diese jedoch keinen „Einfluss auf die Leistung“. Und auch Engels bleibt verhalten: „Ich finde es super, dass die verschiedenen Teams so viele Stimmen sammeln konnten. Das Team, was es am Ende wird, soll im Sinne des Vereins handeln.“

Gegen Ende gaben Kwasniok und Engels noch ihre Prognose für die Tabellenendplatzierung des FC ab. Kwasniok scherzte: „Auf jeden Fall in den Top-18“, wurde dann aber ernster: „Sagen wir lieber Top-15.“ Engels sprach davon, dass man schon „früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben werde. Mitte April sind wir gesichert.“ Am Sonntag kann der FC gegen die Mainzer dafür den ersten Grundstein legen.