Vor Keller-GipfelFC-Trainer Gisdol: „Schalke hat mehr Druck"

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Steht mittlerweile unter großem Druck: Kölns Trainer Markus Gisdol

Köln – Es ist das Duell zweier Traditionsklub in der Krise, das Spiel des Bundesliga-Schlusslichts gegen den Drittletzten. Kölns Trainer Markus Gisdol sieht den kommenden Gegner Schalke 04 unter größerem Druck  – und aktuell teilweise als zu wohlwollend dargestellt. Das erklärte der FC-Trainer am Montagmittag zwei Tage vor dem Kellerduell in Gelsenkirchen (Mittwoch, 18.30 Uhr).

„Schalke hat etwas mehr Druck, gewinnen zu müssen“, sagte Gisdol: „Aber wir sehen das Spiel auch als immens wichtig an. Wir wissen, dass wir in diesem Spiel vieles graderücken können. Wir werden eine aggressive Performance brauchen.“ Zwar hat der FC in den vergangenen drei Spielen zwei Punkte weniger geholt als die Schalker und ist seit nunmehr 484 Minuten ohne eigenen Torerfolg, dennoch sieht Gisdol sein Team im Vergleich zum Gegner allem Anschein nach zu schlecht bewertet. „Die Schalker haben den Vorteil, dass sie viel positiver dargestellt werden als viele anderen da hinten. Sie haben von den letzten drei Spielen eins gewonnen und zwei verloren. Und es klingt so, als ob sie alles gewonnen haben. Da kommen mir andere Klubs zu schlecht weg“, antwortete Gisdol auf die Frage, ob sich Schalke unter dem neuen Trainer Christian Gross stabilisiert habe.

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Für ihn selbst sei es wegen seiner Schalker Vergangenheit „kein Spiel wie jedes andere. Aber das blendet man aus, speziell in solchen Momenten“, sagte der 51-Jährige, der von 2011 bis 2012 selbst als Co-Trainer in Gelsenkirchen arbeitete. In dieser Zeit arbeitete er bereits zusammen mit FC-Sportchef Horst Heldt, der von 2010 bis 2016 auf Schalke als Manager tätig war. Heldt wollte die Lage beim tief gefallenen Ex-Klub aber nicht bewerten. „Natürlich hat man ein besonderes Auge auf die Vereine, bei denen man tätig war. Aber es ist ein direkter Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg. Man liest viel und kriegt viel mit. Aber etwas dazu zu sagen, steht einem nicht zu.“

„Wenn man zu null spielt, hat man schon mal einen Punkt"

Dass seiner Mannschaft in der Offensive jegliche Gefährlichkeit abgeht, hat nach Auffassung von Gisdol in erster Linie mit der taktischen Ausrichtung zu tun. Das Team habe sich nach dem 0:5-Debakel in Freiburg gegen Hertha BSC (0:0) auf die Defensive fokussiert. Gisdols Credo derzeit: „Wenn man zu null spielt, hat man schon mal einen Punkt. Wir brauchen Punkte. Wir haben im Spiel mit Ball sicherlich nicht das beste Selbstvertrauen, aber wir arbeiten dran. Wir hatten immer wieder Situationen, wo wir vorne versuchen aufzudrehen, aber der letzte Pass fehlt", erklärte der Coach, dem alle Spieler zur Verfügung stehen, die bereits gegen Hertha einsatzfähig waren.

In Sachen Wintertransfers konnte oder wollte Heldt noch nichts Neues verkünden. Auch die Vertragsauflösungen von Christian Clemens (Darmstadt 98) und Frederik Sörensen (Ziel offen) hätten „nicht großartig dazu beigetragen, dass wir nachlegen können“, sagte der Sportchef.

FC verlängert mit U21-Coach Zimmermann bis 2023

Der FC gab am Montagmittag bekannt, dass er den Vertrag von U21-Trainer Mark Zimmermann um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert hat. Der 46-Jährige war im Sommer 2019 von Carl Zeiss Jena nach Köln gewechselt. Zimmermanns Arbeit ist erfolgreich: Bei Abbruch der vergangenen Regionalliga-Spielzeit stand das Team auf einem fünften Platz. In der laufenden Spielzeit liegt die U21 aktuell mit 31 Punkten aus 19 Spielen auf dem siebten Rang, zudem entwickelten sich viele Talente weiter.  „Wir sind mit der Arbeit von Mark Zimmermann und seinem Team sehr zufrieden“, sagte Matthias Heidrich, der Leiter des FC-Nachwuchsleistungszentrums. „Ich fühle mich hier sehr wohl und spüre das Vertrauen der sportlichen Leitung“, teilte Zimmermann mit.

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