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Nach Gala im HinspielFC-Stürmer Steffen Tigges erhält in Bremen neue Chance

Lesezeit 4 Minuten
Steffen Tigges, Spieler des 1. FC Köln. (Archivbild)

Steffen Tigges, Spieler des 1. FC Köln. (Archivbild)

Tigges wird am Samstag (15.30 Uhr) im Weserstadion anstelle von Davie Selke für den 1. FC Köln im Angriff auflaufen.

Im Hinspiel gegen den SV Werder Bremen am 16. Spieltag hatte Steffen Tigges letztmals für den 1. FC Köln getroffen. Beim 7:1 am 21. Januar war dem Stürmer so gut wie alles gelungen, zwei Tore und eine Torvorlage steuerte er zum Kantersieg bei.

Was Tigges und der FC damals noch nicht wussten: Es waren bis dato seine letzten Treffer für den FC. Jetzt bekommt der Angreifer von Trainer Steffen Baumgart in Bremen eine neue Chance. Tigges wird am Samstag (15.30 Uhr) im Weserstadion anstelle von Davie Selke im Angriff auflaufen. Es ist sein erster Einsatz von Beginn an seit dem 23. Spieltag (0:0 bei Union Berlin). Und wie schon vor dem Hinspiel, so verriet der Coach auch am Mittwoch seine komplette Startelf.

Davie Selke hat Kopfverletzung

Selke, der in den vergangenen vier Partien gleich vier Treffer für seinen neuen Klub erzielt hatte, war beim 5:2-Sieg zuletzt über Hertha BSC frühzeitig ausgewechselt worden. Der Stürmer hatte sich bei einem Duell mit Berlins Filip Uremovic eine Kopfverletzung zugezogen. „Davie Selke geht's gut, er ist wieder ins Training eingestiegen. Bei Flanken haben wir ihn noch rausgelassen, alles andere konnte er mitmachen. Wir haben die Belastung hochgefahren, das hat er gut verkraftet“, schilderte Baumgart, der Selke auch in den Kader nehmen wird zum Spiel bei seinem Ex-Klub Werder, für den er insgesamt 75 Pflichtspiele (14 Tore) absolviert hat.

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Doch Baumgart führte auch an, dass die Blessur alles andere als eine Kleinigkeit war. „Wer den Ablauf gegen Hertha gesehen hat: Da gab es auch einen Aufprall. Wir hoffen nicht, dass da was übrig bleibt, deswegen haben wir ihn rausgenommen. Da muss man die Kopfschmerzen und alles berücksichtigen. Jetzt hat er keine Beschwerden mehr.“ Doch für die Startelf reicht das noch nicht, Baumgart will Vorsicht walten lassen: „Wer an den Hauptbelastungstagen im Training nicht dabei war, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auflaufen. Steffen Tigges wird auflaufen, er hat gut trainiert. Davie konnte nicht und hat die Chance, dann in den letzten Minuten was zu reißen.“

1. FC Köln mit Viererabwehrkette

Ins Team zurück kehrt laut Baumgart der zuletzt gesperrte Rechtsverteidiger Benno Schmitz. Somit ist die Kölner Startelf klar: Vor Torhüter Marvin Schwäbe bilden Schmitz, Timo Hübers, Jeff Chabot und Jonas Hector die Viererabwehrkette. Im defensiven Mittelfeld kommt an der Seite von Ellyes Skhiri erneut Eric Martel zum Zuge. Dejan Ljubicic und Linton Maina sollen auf den Flügeln wirbeln. Florian Kainz agiert wieder als Spielmacher auf der Zehner-Position, und Tigges läuft im Sturmzentrum auf.

Torhüter Timo Horn, der nach dem Saisonende den FC nach 21 Jahren verlassen wird, muss weiterhin warten, ob er noch ein Abschiedsspiel erhält. Baumgart erklärte: „Ich habe nie davon gesprochen, dass er spielt. Ich sehe das im Moment nicht. Dass er einen vernünftigen Abschied verdient hat, ist klar. Wenn die deutsche Meisterschaft entschieden ist, wird er gegen Bayern auflaufen.“ Im Fernduell um den Meistertitel zwischen Dortmund und dem letzten FC-Gegner Bayern München will sich Baumgart also auch nicht dem leisesten Vorwurf einer möglichen Wettbewerbsverzerrung aussetzen.

„Ich erwarte ein hochemotionales Spiel
Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln

Gegner Bremen, der den vorzeitigen Klassenerhalt durch zwei Gegentreffer spät in der Nachspielzeit in Leipzig und Bremen (jeweils 1:2) noch nicht perfekt gemacht hat, benötigt noch einen Punkt, um ganz sicher gerettet zu sein. Baumgart rechnet mit einer Werder-Mannschaft, die von ihren Fans leidenschaftlich angefeuert wird: „Ich erwarte ein hochemotionales Spiel. Nicht, weil Bremen noch einen Punkt braucht, sondern weil das Stadion voll und die Stimmung positiv ist. Die Heimmannschaft wird nach vorne gepeitscht.“

Nichts Neues dagegen gibt es vom Sportgerichts Cas, bei dem der FC Berufung nach dem Fifa-Urteil im Fall Potocnik eingelegt. Auch sieben Wochen nach Zugang des Urteils, das eine vorläufige Transfersperre beinhaltet, sitzt der FC weiterhin zwischen den Stühlen. „Wir haben überhaupt keinen neuen Stand und warten tagtäglich. Wir machen unsere Arbeit, gehen in unsere Gespräche. Wir hoffen, aber darauf wollen wir uns nicht verlassen“, sagte Baumgart.

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