Wolfsburg-Wechsel stockt weiterKölns Bornauw verletzt und gefrustet

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FC-Verteidiger Sebastian Bornauw hat sich beim Test in Duisburg die Mittelhand gebrochen, hier wird er von Physio Christian Osebold versorgt.

Köln – Sebastiaan Bornauw gab sich zuletzt nicht allzu große Mühe, seinen Gemütszustand zu kaschieren. Im Testspiel beim MSV Duisburg (1:1) wirkte der Verteidiger nicht wirklich bei der Sache, eher gefrustet. Nachdem er zu allem Überfluss auch noch einen schmerzhaften Schlag auf die rechte Hand bekommen hatte, ließ sich der Belgier kurz nach der Pause auswechseln. Am Sonntag fehlte der 22-Jährige dann im Training, absolvierte stattdessen ein individuelles Programm.

Aber mit Lustlosigkeit hatte das nichts zu tun. Denn am Montagabend teilte der Klub mit, dass sich Bornauw die Mittelhand gebrochen hat. Er bekommt eine Schiene angepasst, mit der er in der kommenden Tagen wieder ins Training einsteigen soll.

Situation beschäftigt Bornauw

Man merkt dem jungen Verteidiger an, dass ihn vieles beschäftigt. Und da trägt eine Verletzung natürlich nicht zur Erheiterung bei. Der Hüne (1,91 Meter) fühlt sich wie einer, der zwischen den Stühlen sitzt. Auf der einen Seite hat er einen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2024 (ohne Ausstiegsklausel), doch auf der anderen ist er sich längst mit dem VfL Wolfsburg einig. Der spielt bekanntlich in der neuen Saison in der Champions League. Das ist ein anderes Schaufenster als das beim FC, der zweimal in Folge erst auf den letzten Drücker dem Bundesliga-Abstieg entkam.

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Bornauw verfolgt auch Nationalmannschafts-Ambitionen. Zwei A-Länderspiele hat er bisher für Belgien bestritten, er möchte permanenter Bestandteil der „Roten Teufel“ werden, deren Stamm-Abwehr mit Thomas Vermaelen (35), Jan Vertonghen (34) und Toby Alderweireld (32) sichtlich in die Jahre gekommen ist. Da könnte Bornauw die Bühne Champions League helfen.

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Doch weiterhin gibt es zwischen dem FC und dem VfL keine Einigung. „Wir befinden uns in Gesprächen, aber es gibt keinen neuen Stand“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Montag, der die entscheidenden Verhandlungen mit seinem früheren Kölner Kollegen Jörg Schmadtke führt, der seit Juni 2018 Geschäftsführer Sport beim VfL ist.  Will Schmadtke den Spieler haben, muss er sich bewegen. Die bisher gebotenen acht Millionen Euro Ablöse quittiert der FC mit einem müden Lächeln. Er möchte für den Spieler, bei dem er großes Entwicklungspotenzial sieht, das Doppelte. Und er hätte auch kein Problem damit, wenn der Spieler noch ein weiteres Jahr in Köln bliebe.

Doch der VfL Wolfsburg wird sein Angebot wohl erst dann merklich aufstocken, wenn er Verteidiger Maxence Lacroix (21) für einen für  ihn angemessenen Preis zu RB Leipzig verkaufen kann. Bisher ist RB mit zwei Angeboten (20 und 23 Millionen) beim VfL abgeblitzt. Und deshalb gibt es Stillstand allenthalben.

FC sicher: Bornauw lässt sich nicht hängen

Der FC hat Bornauw in den vergangenen zwei Jahren eigentlich als Musterprofi kennen und schätzen gelernt. Und er erwartet jetzt auch, dass sich der Belgier nicht hängen lässt und nicht plötzlich zum Stinkstiefel mutiert. „Sebastiaan ist Spieler des 1. FC Köln. Das ist er so lange, bis eine Regelung gefunden ist. Und da sich keine Regelung anbahnt, ist er weiter unser Spieler“, sagt Trainer Steffen Baumgart.

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Das sieht der FC-Geschäftsführer nicht anders. „Die Situation ist sicherlich nicht so einfach, aber wir erwarten, dass Sebastiaan mit ihr professionell umgeht. Und so wie wir ihn kennengelernt haben, wird er das auch machen“, sagt Alexander Wehrle, der am Montag einen Transfer abhaken konnte. Wie berichtet, wechselt Ismail Jakobs (21) zur AS Monaco. Der FC erhält eine stattliche fixe Ablöse in Höhe von 7,5 Millionen Euro, die sich durch bestimmte Boni noch einmal auf neun Millionen Euro erhöhen könnte.

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