Ansage von FC-Trainer Baumgart„Haben die Chance, gegen Bayern zu gewinnen“

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FC-Trainer Steffen Baumgart

Köln – Sagenhafte 43 von 45 möglichen Punkten hat der  FC Bayern aus den vergangenen 15 Bundesliga-Spielen gegen den 1. FC Köln  geholt. In der jüngeren Vergangenheit  hoffte man in Köln vor den Duellen gegen den Rekordmeister oft nur, dass es nicht so schlimm ausgehen und ein defensiv ausgerichteter FC nicht unter die Räder geraten möge. Doch das war vor Steffen Baumgart.

Der seit dem vergangenen Sommer in Köln tätige Cheftrainer will auch im Heimspiel gegen den Branchenprimus  am Samstag (15.30 Uhr) nicht von seinem Konzept aufweichen. Nach drei Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz sechs ist das Kölner Selbstbewusstsein immens. Und keiner verkörpert dieses so wie sein Trainer.

Baumgart rechnet sich auch gegen die Bayern etwas aus. Und zwar einen Sieg. Und dies auch, obwohl sich die Personalsituation bei den Gästen etwas verbessert hat und Manuel Neuer, Leroy Sané, Dayot Upamecano oder Alphonso Davies nach ihren Corona-Infektionen wieder zur Verfügung stehen. „Bayern ist die Mannschaft, die den meisten Respekt verdient und die größte Mannschaft, die wir haben. Dass das natürlich besonders schwer ist, da liegt der Reiz drin“, sagte Baumgart. Doch der 50-Jährige glaubt fest an das Leistungsvermögen seiner Mannschaft: „Ich habe ein gutes Gefühl, dass es durchaus gelingen kann. Man kann die Bayern mit einer sehr, sehr guten, exzellenten Leistung kriegen. Mir wird viel zu viel darüber gesprochen, dass wir alle keine Chance haben. Doch wir haben eine große Chance am Samstag zu gewinnen.“

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Baumgart verspricht Offensive

Der FC wird sich auch gegen Tabellenführer, der trotz der 1:2-Niederlage einer Notelf gegen Gladbach auf dem besten Weg zum zehnten Meistertitel ist, nicht hinten rein stellen. Das kündigte der Coach an: „Wir wollen unseren Fußball durchsetzen. Egal, gegen welchen Gegner es geht. Wir wissen, dass das gegen die Bayern schwerer ist. Aber wir bleiben bei unserer Art und Weise Fußball zu spielen. Ich sehe keine größeren Erfolgsaussichten, wenn wir etwas verändern würden. Ich will mich nicht nach denen richten.“

Und so setzt der Trainer weiter auf eine offensive Ausrichtung mit dem so formstarken und treffsicheren Anthony Modeste, der bereits zwölf Saisontore  erzielt hat (neun per Kopf, eines davon im Hinspiel gegen die Bayern), den Bayern-Spezialisten Mark Uth (erzielte schon fünf Tore gegen die Münchener) und dem hinter dem Duo lauernden Ondrej Duda, der beim 3:1-Sieg am vergangenen Sonntag bei Hertha BSC seine beste Saisonleistung gezeigt hatte.

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Das Trio steht für den Aufschwung des FC im Offensivspiel. 30 Tore hat das Team bisher in dieser Saison erzielt. Nach 18 Spieltagen ist das die beste Ausbeute der Kölner seit 21 Jahren.

Während Baumgart einst als Spieler von Hansa Rostock sogar drei Mal gegen die Bayern gewann, klappte dies in drei Anläufen als Bundesliga-Trainer des SC Paderborn und des 1. FC Köln noch nicht. Alle Partien endeten jeweils 2:3, doch dreimal waren seine Mannschaften drauf und dran, für eine Überraschung zu sorgen. Auch im Hinspiel hatte der FC dem Meister Paroli geboten und aus einem 0:2 zwischenzeitlich ein 2:2 gemacht.

Horn droht HSV-Spiel zu verpassen

Einen wirklichen Grund, seine Startelf zu verändern, hat Baumgart nach dem überzeugenden Auftritt in Berlin nicht. Und so wird auch wieder Marvin Schwäbe zwischen den Pfosten stehen, zum siebten Mal in der Bundesliga in Folge. Der langjährige Stammkeeper Timo Horn hat dagegen im Kampf um die Rückkehr ins Tor einen Rückschlag hinnehmen. Der 28-Jährige, der sich eigentlich im Pokalspiel gegen den Hamburger SV am Dienstag (18.30 Uhr) beweisen sollte, wird von einem Infekt  ausgebremst. „Momentan sieht es schwierig aus, dass er gegen den HSV im Tor stehen wird. Das bedeutet, dass er klar im Hintertreffen ist“, sagt Baumgart: „Jetzt ist er erst mal krank und wir hoffen, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird und wieder zur Mannschaft stößt. Dann muss man es neu bewerten und sich angucken.“

In der Liga, das hatte Baumgart zuvor entschieden, wird Schwäbe die Spiele bis Ende Januar bestreiten. Sollte der 26-jährige Neuzugang auch gegen die Bayern überzeugen und Horn für das HSV-Duell ausfallen, käme das einer Vorentscheidung gleich.

Nur auf einen großen Heimvorteil kann  der FC nicht bauen. Dass im  Rhein-Energie-Stadion nur 750 Zuschauer zugelassen werden, kritisierte Baumgart als „sinnlos“ – um dann wieder das Positive  herauszustellen: „Aber die 750, die da sind, werden sich bemerkbar machen.

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