Kommentar zum 1. FC KölnMachtvakuum – Stillstand auf vielen Ebenen im Klub
- Stefan Müller-Römer fühlte sich im Trainingslager erneut nicht ausreichend informiert.
- Auf höchster Ebene spricht man beim 1. FC Köln nicht mehr miteinander, weil man sich nicht sonderlich mag.
- Es herrscht ein Macht-Vakuum. Viele im Klub sehnen sich nach der Mitgliederversammlung am 8. September.
Vor dem Anpfiff des Testspiels des 1. FC Köln in Bad Dürrheim fühlte sich Stefan Müller-Römer auf der Stahlrohr-Vip-Tribüne durchaus etwas alleingelassen und angeblich erneut nicht genug informiert. Das Präsidiums-Mitglied zeigte sich überrascht, dass der ebenfalls angereiste Vize-Präsident Markus Ritterbach einen Termin für die FC-Stiftung übernahm. Man spricht nicht miteinander, weil man sich nicht sonderlich mag – das ist längst kein Geheimnis mehr.
Mitgliederversammlung am 8. September
Der 1. FC Köln ist zwar handlungsfähig, das neue Trainerteam und die Mannschaft verbreiten in den ersten Tagen der Vorbereitung einen vielversprechenden Eindruck. Dennoch werden viele rund um den 1. FC Köln froh sein, wenn die Mitgliederversammlung am 8. September vorüber ist, für deren Atmosphäre ein ordentlicher Bundesliga-Start wichtig ist. Denn beim FC liegt derzeit vieles auf Eis. Etliche verfolgen lieber ihre eigene Agenda, Antipathien werden gepflegt. Die turnusmäßigen Vorstandssitzungen alle zwei Wochen sind bis zum September ausgesetzt, Vizepräsident Toni Schumacher ist derzeit ohnehin in Australien. Der Gemeinsame Ausschuss tagt zwar öfter, doch auch der trifft bis zur Veranstaltung in der Lanxess-Arena keine wesentlichen, weitreichenden Entscheidungen mehr. Die Zukunft der Geschäftsführer Armin Veh, der nur noch einen Vertrag bis 2020 hat, und Alexander Wehrle (2023) fällt darunter. Die Personal-Diskussionen oder – Spekulationen zuletzt um Veh und Wehrle bleiben unkommentiert – auch von Müller-Römer.
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Es ist ein Macht-Vakuum entstanden. Das designierte, neue Vorstands-Trio stellt sich zwar den Mitgliedern an Stammtischen vor, hält sich ansonsten aber öffentlich strikt zurück. Es ist ja noch nicht gewählt. Aber nicht nur Wehrle würde gerne wissen, wie sich der FC in Zukunft strategisch ausrichtet, um weiter wachsen zu können. Da prallen entgegengesetzte Interessen aufeinander. Der designierte Vorstand sieht – wie Teile der Mitgliederschaft – Zukunftsfragen wie die des Stadionausbaus, des Einstiegs eines Investors oder die des China-Engagements kritischer als zum Beispiel die Geschäftsführung.
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Der Status quo ist: Die einen wollen nicht mehr, die anderen können noch nicht. Es ist gut, wenn der 8. September vorbei ist. Dann sollte es im Interesse des ganzen Klubs mehr Klarheit statt Stillstand geben.