FC testet gegen SouthamptonWas die Trainer Beierlorzer und Hasenhüttl verbindet

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FC-Trainer Achim Beierlorzer

  • Der 1. FC Köln tritt am Samstag beim englischen Erstligisten FC Southampton an.
  • Die „Saints“ werden von Ralph Hasenhüttel trainiert – einem alten Bekannten von FC-Coach Beierlorzer.
  • Was die beiden verbindet und weitere Details zur Generalprobe vor dem DFB-Pokal lesen Sie hier.

Köln – Wenn der 1. FC Köln am Samstag (16 Uhr) im St. Mary‘s Stadium beim FC Southampton antritt, ist die Partie für  beide Erstligisten nicht nur eine gute Standortbestimmung und Generalprobe vor der ersten Pflichtspielaufgabe, sondern auch ein Wiedersehen.

Ralph Hasenhüttl (51), der Cheftrainer der „Saints“, ging von 1998 bis 2000 für den 1. FC Köln auf Torejagd. Obwohl  dies eher schlecht als recht funktionierte –  in 41 Spielen erzielte der  bullige Österreicher nur drei Tore. Aber immerhin gelang ihm  2000 mit dem Lienen-Team die Rückkehr in die Bundesliga. Seine Verbindung zur Stadt ist durchaus noch da; sein zweiter Sohn kam  in Köln auf die Welt.

Gemeinsame Zeit bei RB Leipzig

Achim Beierlorzer (51), der FC-Coach, freut sich auf das Wiedersehen mit Hasenhüttl.  Denn in der Saison 2016/17 kreuzte sich ihr Weg bei RB Leipzig. Der Österreicher übernahm damals  das Traineramt von Ralf Rangnick. Beierlorzer, zuvor Rangnicks Assistent, rückte indes aus dem Trainerteam heraus wieder eine Reihe zurück und war  seit 2016 Trainer der Leipziger U19 sowie Sportlicher Leiter des Nachwuchsbereiches. Auch wenn beide nicht täglich zusammenarbeiteten, so waren die Berührungspunkte immer wieder vorhanden. „Wir hatten damals viele Gespräche und verstehen uns gut. Wir werden uns in Southampton auch noch mal vorab treffen und uns austauschen“, sagt Beierlorzer.

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Ralph Hasenhüttl

Im  Sommer 2017 hatten sich die Wege der beiden dann wieder getrennt: Beierlorzer wechselte zum Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg. Hasenhüttl, dessen Vertrag in Leipzig trotz Platz zwei nach der Saison 2017/18 aufgelöst worden war, wurde am 6. Dezember 2018 als Trainer des abstiegsgefährdeten Premier-League-Teams FC Southampton vorgestellt, der als 16. die Klasse hielt und  am 10. August mit einem Spiel beim FC Burnley in die Erstliga-Saison startet.

Einen Tag später wartet auf Beierlorzers Mannschaft die durchaus knifflige Pokalaufgabe beim Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden. „Das Spiel in Southampton ist ein wichtiger Gradmesser für uns, weil wir eine Woche später Wehen Wiesbaden genauso angehen wollen wie die Bundesligisten, die danach folgen“, erklärt der FC-Coach, der mit der Saisonvorbereitung bisher zufrieden ist. Die Transfer-Hausaufgaben sind überwiegend gemacht; und rund um die Mannschaft ist es außergewöhnlich ruhig und die Stimmung gut.

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Beim FC Southampton geht es etwas hektischer zu. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Hasenhüttls Assistent Danny Röhl die „Saints“ verlassen wird. Den erst 30-Jährigen, der bereits bei RB Leipzig Co-Trainer des Österreichers war, zieht es offenbar zurück nach Deutschland. Das Transferfenster in England schließt zudem schon am 8. August (18 Uhr) und damit über drei Wochen früher als in Deutschland (2. September).

Hervorragende Nachwuchsarbeit

Southampton war in den vergangenen Jahren nicht unbedingt dafür bekannt, auf dem Transfermarkt am ganz großen Rad zu drehen und profitierte eher von seiner hervorragenden Nachwuchs-Akademie, in der Stars wie Gareth Bale, Theo Walcott oder Alex Olade-Chamberlain ausgebildet wurden – und einem  herausragenden Scouting. Den Superstars des FC Liverpool, Virgil van Dijk und Sadio Mané, gelang in Southampton der Durchbruch. Doch im Sommer investierten die Saints 54,6 Millionen Euro in Spieler wie Danny Ings (26, vorher Liverpool), Che Adams (22, Birmingham) und Moussa Djenepo (21, Lüttich). Das Saisonziel  formulierte Hasenhüttl so: „Wenn wir unseren Punkteschnitt halten, können wir um Platz zehn herum landen.“ Begrenzte Möglichkeiten habe sein Klub, aber nachhaltig und gesund sei er. In der Bundesliga wäre er mit Klubs wie Mainz oder Freiburg zu vergleichen. Was die Finanzen angeht, hinkt der Vergleich: Zuletzt kassierten die Saints rund 114 Millionen Euro TV-Geld. Das ist fast doppelt so viel, wie der deutsche Krösus FC Bayern  erhielt (69,8). Das führt auch dazu, dass Hasenhüttl laut österreichischen Medienberichten  rund 6,7 Millionen Euro im Jahr verdienen soll.

20 FC-Spieler fliegen nach England

Von diesen Einnahmen kann der FC bisher nur träumen. Doch mit Platz zehn in der Endabrechnung wäre  sicher auch der Aufsteiger  zufrieden. Beierlorzer denkt vorerst aber nur an die Generalprobe und den Pflichtspielstart. Er wird nicht den kompletten Kader mit auf die Insel nehmen, 20 Spieler sollen am Freitagnachmittag in den Flieger steigen. Jannes Horn zählt erneut nicht zu diesen und soll weiter für die U21 auflaufen.  Beierlorzer kündigte an, dass in Southampton die Spieler beginnen werden, die wohl auch zum Saisonstart die erste Elf bilden. Der Trainer nannte diese seine „potenzielle Startelf“.

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