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Konzept zur NachwuchsförderungVorstandskandidat will Talentabwanderung beim 1. FC Köln verhindern

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Florian Wirtz kickte in der Jugend beim 1. FC Köln, ehe er nach Leverkusen wechselte und dort zum internationalen Star wurde.

Florian Wirtz kickte in der Jugend beim 1. FC Köln, ehe er nach Leverkusen wechselte und dort zum internationalen Star wurde. 

Immer wieder verlassen Talente den 1. FC Köln und werden anderswo erfolgreich. Vorstandskandidat Ulf Sobek stellt nun ein Konzept vor.

Die Abgänge vielversprechender Nachwuchsspieler beschäftigen den 1. FC Köln seit mehreren Jahren. Obwohl die Vereinsführung betont, dass es keine systematische Abwanderung von Talenten gebe, haben in der Vergangenheit mehrere Spieler den Klub verlassen und an anderer Stelle Erfolge gefeiert.

Prominente Beispiele für abgewanderte Talente

Das prominenteste Beispiel ist Florian Wirtz. Doch auch andere Spieler, die in der Jugend des FC ausgebildet wurden, verließen den Verein und steigerten ihren Marktwert bei anderen Klubs erheblich. Dazu zählen Yann Aurel Bisseck, der mittlerweile bei Inter Mailand spielt, und Chris Führich, der im Kader der deutschen Nationalmannschaft stand.

Auch Jens Castrop wechselte zum Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach, während Justin Diehl künftig für den VfB Stuttgart auflaufen wird. Zudem verlor der Verein in diesem Jahr Max Finkgräfe und Justin von der Hitz, der die U19 zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte. In vielen Fällen verließen die Talente den Verein ablösefrei oder gegen eine geringe Ausbildungsentschädigung.

„Team FC“ will mit Konzept „Players Care“ gegensteuern

Ulf Sobek, Mitglied des „Team FC“, das bei der Mitgliederversammlung am 27. September für den Vorstand kandidiert, will diese Entwicklung stoppen. Sobek war über 20 Jahre im Jugendfußball tätig, unter anderem beim FC, mit dem er 2011 die Deutsche B-Jugendmeisterschaft gewann. Seit 13 Jahren arbeitet er für den DFB im Übergangsbereich der U20 und betreute dort auch aktuelle und ehemalige FC-Spieler wie Dominique Heintz, Marvin Schwäbe und Luca Waldschmidt.

Mit seiner Erfahrung will Sobek einen neuen Plan für die Talentförderung etablieren. Er erläutert das mehrstufige Konzept „Players Care“: „Wir haben ein mehrstufiges Konzept mit verschiedenen Bausteinen ausgearbeitet. Das Programm ‚Players Care‘ bündelt alle Maßnahmen, die zur ganzheitlichen Entwicklung unserer Spieler beitragen. Es geht um das gezielte Fördern mit entsprechenden Ansprechpartnern. Wir wollen es schaffen, eine Atmosphäre aufzubauen, dass Spieler gerne beim FC bleiben. Dazu gehören eine wertschätzende Kommunikation, klare Transparenz und das Aufzeigen eines gemeinsamen Weges. Dafür wollen wir Spieler mündig machen in ihrer Entscheidungsfähigkeit“, so Sobek.

Das Ziel sei, vielversprechende Talente zu halten und gleichzeitig die Durchlässigkeit zu den Profis zu erhöhen. „Wenn man einen Vorstand hat, der für das Thema brennt und eine intrinsische Motivation hat, werden wir den Anteil derer erhöhen, die es nach oben schaffen“, erklärt Sobek.

Konzept für Trainer und Zielvereinbarungen

Neben dem Konzept für Spieler und Spielerinnen gibt es auch einen Plan für die Trainer und Trainerinnen. Dieser sieht Verbindungstrainer vor, die für „inhaltliche und pädagogische Durchgängigkeit über alle Altersklassen hinweg sorgen“ sollen. Zudem soll es Trainerentwickler geben. „Sie unterstützen die Weiterentwicklung unserer Trainer – durch gezielte Fortbildungen, kollegialen Austausch und eine etablierte Feedbackkultur“, sagt Sobek.

Um das Konzept umzusetzen, plant Sobek im Falle seiner Wahl einen engen Austausch mit den sportlich Verantwortlichen. „Es geht um eine gute gemeinsame Kommunikation. Für mich ist aber auch klar, dass wir Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern treffen. Denn im Fußball wird man an Ergebnissen gemessen.“ (red)