Amine Adli will bei Bayer 04 Leverkusen eine wichtigere Rolle spielen. Der Abschied von Jonathan Tah, Florian Wirtz und Jeremie Frimpong schmerzt ihn aber.
AbschiedsschmerzAdli vermisst seine „Brüder“ bei Bayer 04

Amine Adli von Bayer 04 Leverkusen im Trainingslager in Rio de Janeiro.
Copyright: Jörg Schüler/Bayer 04
Zunächst lächelt Amine Adli im Gespräch nach einer Trainingseinheit auf den Plätzen von CR Flamengo. Der 25-Jährige schwärmt von Brasilien: „Ich finde es sehr schön. Als Kind war Brasilien für mich das Land des Fußballs. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und zu sehen, wie die Leute sind. Früher habe ich Spielern wie Ronaldinho, Robinho oder Neymar zugejubelt.“
Doch kurze Zeit später wird seine Stimmfarbe trauriger. Es geht um den neuen Kader bei Bayer 04 – und vor allem um die, die nicht mehr dabei sind. „In den ersten Wochen der Vorbereitung spüre ich das. Ich vermisse sie sehr. Denn wie jeder weiß, war ich sehr eng mit Jerry (Frimpong, Anm. d. Red.), Jona (Tah) und Flo (Wirtz). Es ist jetzt nicht einfach für mich“, sagt Adli bemerkenswert offen. „Ich bin sehr glücklich für die drei, denn sie wollten dahin, wo sie jetzt sind. Es ist schön für sie. Ich denke, sie machen einen sehr guten Schritt. Ich wünsche ihnen alles Gute, denn sie sind meine Brüder. Das ist Teil des Fußballs. Ich werde immer auf sie schauen. Wenn ich Zeit habe, werde ich sie besuchen oder sie kommen uns besuchen. Wir bleiben immer in Kontakt.“
Er selbst hatte in der Sommerpause auch mit der „L“Equipe“ über einen möglichen Weggang von Bayer 04 gesprochen. Dieses Szenario liegt allem Anschein nach aber in weiter Ferne. „Ich bin zu 100 Prozent hier“, sagt er. Adli kam 2021 vom FC Toulouse nach Leverkusen, hatte immer wieder gute Phasen, der endgültige Durchbruch gelang ihm aber nicht. Er wechselte stets zwischen Startelf und Bank. So auch zu Beginn der vergangenen Saison.
Alles zum Thema Florian Wirtz
- Simon Rolfes „Wir können diese Bayer-04-Mannschaft nicht nachkaufen“
- Kapitän oder Abflug Xhaka und Bayer 04 - Versöhnung nach Verstimmung?
- Liverpool statt Bundesliga FC-Legende hadert nach Bayern-Absage von Florian Wirtz
- Aus Brauweiler zum Weltklub Florian Wirtz – eine in jeder Hinsicht besondere Geschichte
- Wirtz zu Liverpool Von diesem Transfer kann der Profifußball viel lernen
- „Kölsche Jung“ nach Liverpool Das Wirtz-Trauma haben jetzt eher die Bayern
- Mega-Wechsel offiziell Wirtz will „Etwas völlig Neues erleben“
Wadenbeinbruch bei Amine Adli
Beim Champions-League-Spiel in Brest brach dem Angreifer dann bei einem rüden Tackling seines Gegenspielers das Wadenbein. Adli fiel von Oktober bis Februar aus, spielte danach aber wieder regelmäßig, steuerte allerdings nur zwei Tore und zwei Vorlagen in der Saison bei.
„Ich bin voll zurück. Verletzungen muss man vergessen, um nach vorne zu kommen. Ich fühle mich sehr, sehr gut. Alles liegt hinter mir. Ich hoffe, dass ich eine Saison ohne Verletzungen spielen werde. Ich brauche eine komplette Saison, um wieder meinen Rhythmus zu finden“, meint der ehemalige U21-Nationalspieler Frankreichs, der jetzt für Marokkos A-Nationalmannschaft aufläuft. „Es ist sehr wichtig für mich, mein Glück zu finden. Ich will ein sehr wichtiger Spieler für das Team und für den Klub sein. Diese Saison ist für mich sehr wichtig. Ich will einen großen Einfluss auf das Team haben und so viel wie möglich spielen.“
Adli sagt, dass man in den ersten Einheiten in Brasilien merkt, dass der neue Trainer Erik ten Hag sehr unterschiedlich zu Vorgänger Xabi Alonso auftritt: „Aber ich denke, er hat sehr gute Ideen. Der Trainer mag den Ball, er mag die Intensität. Die Idee ist sehr ähnlich wie bei Xabi. Er mag eine sehr hohe Intensität, um den Ball schnell nach dem Verlieren zu bekommen und will direkt nach vorne spielen. Ich denke, er ist ein sehr guter Trainer und wir freuen uns darauf, eine gute Saison zusammenzuspielen.“