4:2 nach RückstandFC besiegt Frankfurt und verlässt die Abstiegsränge

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FC-Trainer Markus Gisdol bejubelt den Sieg gegen Frankfurt.

Frankfurt – In  dieser vierten Minute der Nachspielzeit gab es auf Kölner Seite kein Halten mehr. Trainer Markus Gisdol reckte die Arme in den Frankfurter Nachthimmel, strahlte über das ganze Gesicht. Die Kölner Spieler sprangen über die Bande und feierten vor den Gästefans ausgelassen den jungen Torschützen Ismail Jakobs (20), der sich nach seinem ersten Bundesligator vor Freude auch noch das Trikot vom Leib riss.

Moral gezeigt, Spiel gedreht: Der 1. FC Köln hat im Abstiegskampf ein Ausrufezeichen gesetzt und drei ganz wichtige Punkte eingefahren. Nach einem 0:2-Rückstand bei Eintracht Frankfurt zeigte der Bundesliga-Aufsteiger eine großartige Energieleistung und gewann nach Toren von Jonas Hector (44.), Sebastiaan Bornauw (72.), Dominick Drexler (81.) und eben Jakobs noch mit 4:2. Einem Gegner, der in seinem 30. Pflichtspiel der Saison immer müder wurde, gab der FC am Ende den Rest. Das Spielglück ist zurück, doch unverdient war der Erfolg beileibe nicht.

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Nach dem 2:0 im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen gelangen dem Gisdol-Team in dieser Saison das erste Mal zwei Siege hintereinander. Der Lohn ist, dass der FC nach langer Zeit mal wieder die Abstiegsplätze verlässt und nun 15. ist. Eine über weite Strecken furchtbaren Vorrunde könnte doch noch ein gutes Ende nehmen. Denn am kommenden Samstag kommen die schwer angeschlagenen, abgestürzten Bremer ins Rhein-Energie-Stadion. Sollte dem FC erneut ein Sieg gelingen, könnte er deutlich zuversichtlicher in die Winterpause und in die Rückrunde gehen.

Alles zum Thema Jonas Hector

Markus Gisdol hatte nach dem 2:0 im Derby gegen Leverkusen doppelt gewechselt: Benno Schmitz und 1:0-Torschütze Jhon Cordoba begannen im 4:2:3:1-System für den gesperrten Kingsley Ehizibue (fünfte Gelbe Karte) und Anthony Modeste, der sich nach wenig berauschenden Vorstellungen auf der Bank wiederfand.

Köln zu passiv, Hinteregger köpft zur Führung

Wenig berauschend waren auch die ersten Minuten, die der Gast bot, der zu passiv startete. Nachdem Frankfurts Martin Hinteregger schon in der 2. Minute per Kopf gefährlich geworden war, kassierte der FC bereits vier Minuten später den Rückstand – und wieder einmal durch eine Standard-Situation. Nach einer Ecke von Filip Kostic stand Ellyes Skhiri zu weit weg von Hinteregger. Der torgefährliche Verteidiger zog volley aus zehn Metern mit links ab.

Kurz darauf fing sich der FC wieder, gestaltete die Partie ausgeglichen und hatte gegen die nicht immer sattelfest wirkende Eintracht-Abwehr sogar selbst Chancen. Aber die wurden zu umständlich oder zu unpräzise zu Ende gespielt. Aus dem Spiel gelang Eintracht nicht so viel, man merkte dem Europacup-Teilnehmer die Strapazen der Saison durchaus an. Doch die Eintracht konnte auf seine Stärke bei Standards und die Schwäche der Kölner bei eben solchen bauen. Und so war das 2:0 in der 30. Minute fast eine Doublette der Führung. Erneut trat Kostic die Ecke auf den kurzen Pfosten, Gonzalo Paciencia setzte sich zu leicht gegen Jonas Hector durch und köpfte ein.

Doch das wollte Hector nicht auf sich sitzen lassen, der Kapitän ging erneut voran und brachte den Gast kurz vor der Pause ins Spiel zurück. Als der Nationalspieler nicht richtig angegriffen wurde, zog er aus knapp 30 Metern einfach mal beherzt ab. Touré fälschte den Ball nur leicht, aber entscheidend ins Tor ab. Hector lief heiß, es war das Signal zur großen Aufholjagd.

Der FC bleibt am Drücker – und gleicht aus

Der Aufsteiger war zurück im Spiel, das sich nach dem Wechsel vorläufig beruhigte. Auf dem rutschigen, schlechten Rasen hatten die Spieler manchmal sogar Mühe, auf den Beinen zu bleiben.

Der FC blieb allerdings gegen immer kraftloser werdende Hausherren am Drücker. Vier Ecken in Serie reichten noch nicht für den Ausgleich, der dann aber in der 72. Minute fiel: Der eingewechselte Florian Kainz flankte und fand Sebastiaan Bornauw. Der junge Belgier, der zuletzt schon gegen Leverkusen getroffen hatte, verlängerte den Ball geschickt mit rechts ins Tor.

Markus Gisdol tigerte in den letzten Spielminuten immer wieder durch seine Coaching-Zone, trieb seine Spieler immer wieder an. Er wusste: Hier ist mehr drin als eine Punkteteilung. Und das war es auch. Erst traf Drexler  nach Vorarbeit des umtriebigen  Kainz, dann machte Jakobs in der Nachspielzeit den Deckel drauf.

Frankfurt: Wiedwald - Touré, Hasebe, Hinteregger - Chandler, Kohr (84. Silva), Rode (33. Sow), Kostic - Kamada - Dost, Paciência (62. N’Dicka).

Köln: Horn - Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach - Skhiri - Thielmann (62. Kainz), Drexler (90. Terodde), Hector, Jakobs - Córdoba (90.+2 Modeste).

Schiedsrichter:  Aytekin (Oberaspach). – Zuschauer: 50 300. – Tore: 1:0 Hinteregger (6.), 2:0 Paciência (30.), 2:1 Hector (44.), 2:2 Bornauw (72.), 2:3 Drexler (81.), 2:4 Jakobs (90.+4).

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