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Transfercoup gelungenIsak Johannesson unterschreibt bis 2030 beim 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten
Isak Johannesson im Spiel im Juni 2024 mit Islands Nationalmannschaft gegen den niederländischen Nationalspieler Jeremie Frimpong.

Isak Johannesson im Spiel im Juni 2024 mit Islands Nationalmannschaft gegen den niederländischen Nationalspieler Jeremie Frimpong. 

Der 33-malige isländische Nationalspieler kommt dank einer Ausstiegsklausel von Fortuna Düsseldorf zum Aufsteiger. 

Der 1. FC Köln hat einen weiteren Transfer abgeschlossen und Isak Johannesson vom rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf verpflichtet. Der isländische Nationalspieler gehörte in der vergangenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern im Team des Zweitligisten. Allerdings war in Johannessons Vertrag eine Ausstiegsklausel vereinbart, die bis zum 31. Mai galt – und die der FC am Samstag nutzte. Der Spieler kostet die Kölner 5,5 Millionen Euro – viel Geld, doch offenbar plant man langfristig: Der Vertrag gilt bis zum 30. Juni 2030, fünf Jahre sind die von der Deutschen Fußball-Liga maximal vorgesehen Vertragslänge.

Nach Stürmer Ragnar Ache ist Johannesson der zweite Zugang seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga. Der Stürmer vom 1. FC Kaiserslautern kommt für rund 4 Millionen Euro. Im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte FC-Geschäftsführer Philipp Türoff ein Transferbudget von rund 12 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Allerdings kann sich daran noch einiges ändern – etwa durch Abgänge oder die Transferbeteiligung an Florian Wirtz. Thomas Kessler darf stolz sein auf seinen zweiten Transfer dieser Sommerpause. „Isak hat in den vergangenen Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen und ist bereit für den Schritt in die Bundesliga. Er ist lauf- und spielstark, variabel im zentralen Mittelfeld einsetzbar und bringt die fußballerische Qualität mit, die wir für unseren Kader gesucht haben“, sagt der neue Sportchef.

Johannesson kam bereits am Samstag per Privatflugzeug aus Reykjavik nach Köln, um letzte Details zu klären und den Medizincheck zu absolvieren. „Ich bin sehr glücklich, bei einem Club wie dem 1. FC Köln zu unterschreiben und in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen zu können. Ich freue mich schon auf die großartige Stimmung bei unseren Heimspielen und darauf, der Mannschaft mit meinen Qualitäten zu helfen. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen des Clubs und kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, sagte der Profi.

Johannesson blickt trotz seines jungen Alters schon auf eine bewegte Karriere zurück. Geboren wurde er 2003 im englischen Birmingham, weil sein Vater Joey Gudjonsson zu dieser Zeit für Aston Villa in der Premier League spielte. In der Jugend spielte Johannesson für den 18-maligen isländischen Meister ÍA Akranes, für dessen Profis er 2018 im Alter von 15 Jahren debütierte. Trainer war sein Vater, der nach weiteren Stationen in England und Island und insgesamt rund 500 Pflichtspielen seine Karriere beendet und zu seinem Heimatklub zurückgekehrt war.

Ich bin sehr glücklich, bei einem Klub wie dem 1. FC Köln zu unterschreiben und in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen zu können. Ich freue mich schon auf die großartige Stimmung bei unseren Heimspielen und darauf, der Mannschaft mit meinen Qualitäten zu helfen
FC-Zugang Isak Johannesson

Allerdings war Gudjonsson nicht der erste Profifußballer der Familie: Bereits sein Großvater hatte in der isländischen Nationalmannschaft gespielt. Auch Isak Johannesson durchlief die Jugend-Auswahlmannschaften seiner Heimat. Im Alter von 17 Jahren debütierte er dann beim 0:4 in England für Islands A-Team. Mittlerweile steht er bei 33 Einsätzen.

Seine Vereinskarriere nahm zunächst in Schweden bei IFK Norrköping Schwung auf, ehe er nach Dänemark zum FC Kopenhagen wechselte, wo er unter anderem zweimal die Meisterschaft gewann.

Isak Johannesson erzielte in der vergangenen Saison 11 Tore für Fortuna Düsseldorf.

Isak Johannesson erzielte in der vergangenen Saison 11 Tore für Fortuna Düsseldorf.

Im Sommer 2023 wechselte Johannesson zu Fortuna Düsseldorf in die Zweite Liga, zunächst auf Leihbasis. Nach einem Jahr unterschrieb er fest in der Landeshauptstadt und setzte seine Entwicklung fort. In der vergangenen Saison war er einer der auffälligsten Spieler im Unterhaus. Lukas Kwasniok vom SC Paderborn, derzeit wahrscheinlichster FC-Trainer für die kommende Saison, schwärmte im vergangenen Dezember in der Fußball-Talkshow „At Broski“ vom Isländer. Als SC Paderborn könne man einen wie Johannesson nicht einmal anrufen, geschweige denn verpflichten. Wenn er sich allerdings aus dem Düsseldorfer Kader einen Spieler aussuchen dürfte, fiele seine Wahl auf den Mittelfeldmann: „Genau den. Der linke Fuß, der hat was Geniales, was Kreatives. Mein absoluter Lieblingsspieler“, sagte der Trainer.

Johannesson könnte in der kommenden Saison der spielstarke Nebenmann für FC-Mittelfeldtalent Eric Martel werden – sollte der seinen auslaufenden Vertrag verlängern. Martel steht allerdings nach kurzem Urlaub im Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft für die EM in der Slowakei und will sich erst nach dem Turnier mit seiner Zukunft befassen, sagte Martels Berater Michael Reschke unlängst auf dem FC-Talk von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“.

Der ideale Partner für Eric Martel – falls der denn in Köln bleibt

Es wäre ein so junges wie erfahrenes Duo im Kölner Zentrum: Johannesson hat im Alter von 22 Jahren schon 188 Pflichtspiele als Profi absolviert, inklusive einer Gruppenphase in der Champions League mit Kopenhagen gegen Sevilla, Dortmund, Manchester City. Auch Martel (23) hat bereits mehr als 150 Partien auf dem Konto, wenngleich nicht sicher ist, dass beide auch gemeinsam für den FC auflaufen werden.

Johannesson spielte eine herausragende Saison. Kein Spieler der Zweiten Liga legte mehr Kilometer zurück, kein Profi im Kölner Kader absolvierte mehr Sprints als der Isländer, der mit elf Toren und sechs Vorlagen in 32 Einsätzen ein absoluter Leistungsträger bei den Düsseldorfern war.

Die Kölner dagegen verabschiedeten sich in die Erstklassigkeit – und hatten damit ein Argument auf ihrer Seite, dem sich Johannesson offenbar nicht entziehen konnte.