FC in der Analyse0:1 gegen Augsburg – Wenig Gefahr im Kölner Offensivspiel

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Modeste

Ist noch nicht in der Form, in der er dem FC helfen könnte:  Anthony Modeste.

Köln – Der 1. FC Köln hat auch im ersten Heimspiel 2021 keinen Sieg geschafft. Am Samstagnachmittag unterlag die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol in einem unattraktiven, zerfahrenen und körperbetonten Bundesligaspiel dem FC Augsburg durch ein spätes Tor mit 0:1.

Das Wichtigste zuerst

Die Kölner warten nunmehr schon seit 13 Spielen und fast einem Jahr auf einen Bundesliga-Erfolg im eigenen Stadion. Der letzte gelang noch vor Fans: Als der FC am 29. Februar mit 3:0 gegen den FC Schalke 04 gewann, waren 50000 Zuschauer im Kölner Stadion. Auch gegen Augsburg hält die negative Serie an: Seit zwölf Partien holte der FC keinen Sieg mehr gegen die bayerischen Schwaben, die vor dem 14. Spieltag selbst eine schwierige Phase hatten und nur einen Sieg aus den letzten sieben Bundesliga-Spielen erzielten. Doch durch den Auswärtserfolg distanzieren sie die Kölner auf acht Punkte.

Das Tor

Der Treffer des Tages durch den Brasilianer Iago in der 77. Minute wurde durch mehrere Kölner Unzulänglichkeiten möglich. Erst griff Ellyes Skhiri im Zentrum den Augsburger Caligiuri zu zögerlich an, dann ließ sich Noah Katterbach auf der linken Kölner Abwehrseite von Florian Niederlechner austricksen. Und am Ende stand Sebastiaan Bornauw nur Spalier und ließ die Hereingabe von Niederlechner zu Iago zu, der den Ball aus wenigen Metern über die Torlinie drückte.

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Moment des Spiels

Nach einem langen Freistoß von Ondrej Duda fiel Marius Wolf in der 69. Minute rund zwölf Meter vor dem Tor die zu kurze Kopfballabwehr der Gäste direkt vor die Füße. Der Kölner hatte freie Bahn, zog sofort ab, doch schoss knapp am rechten Pfosten vorbei. Eine spielentscheidende Szene, das sah Wolf im Anschluss selbst so: „Wenn ich das Tor mache, gewinnen wir das Ding vielleicht. Leider ist er mir verrutscht. Den muss ich natürlich machen. Bitter, dass wir dann auch noch das Gegentor bekommen.“

Mann des Spiels

Augsburgs Florian Niederlechner. Die Hausherren bekamen den wuchtigen Gästestürmer nicht in den Griff. Und eigentlich galt es nur diesen auszuschalten, denn von den Offensivkollegen Ruben Vargas und Marco Richter war kaum etwas zu sehen. Vor dem 0:1 hatte Niederlechner bereits zweimal getroffen, doch beide Tore wurden wegen knapper Abseitsstellungen zurecht nicht anerkannt. Den entscheidenden Treffer erzielte der 30-Jährige zwar nicht selbst, bereitete diesen allerdings sehr schön vor.

mere im zeikampf

Jorge Mere im Zweikampf mit Augsburgs Vargas

Das war gut

Die Kölner Abwehrdreierkette funktionierte. Rafael Czichos fand nach seiner fünfwöchigen Verletzungspause wieder gut in die Mannschaft zurück und agierte weitgehend fehlerfrei. Sebastiaan Bornauw spielte lange Zeit gewohnt sicher, und Jorge Meré avancierte erneut zum besten Kölner. Und das ist erstaunlich, schließlich galt der Spanier fast schon als abgeschrieben und präsentiert sich nun deutlich verbessert. Auch sein Marktwert steigt somit wieder.

Das war schlecht

Das Kölner Offensivspiel in fast allen Facetten. Gefahr strahlte der FC fast nur nach Standard-Situationen aus, auch die beiden einzigen ernsthaften Chancen durch Bornauw und Wolf resultierten aus einer Ecke und einem Freistoß jeweils von Duda.

Das sagen die Trainer

Heiko Herrlich (FC Augsburg): „Wir wussten, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird und sind sehr glücklich über den Sieg. Gerade in der ersten Halbzeit haben die Teams sich gegenseitig neutralisiert. Wir mussten defensiv vor allem bei Standards aufpassen und offensiv geduldig sein. Das ist gelungen, der Sieg geht in Ordnung.“

Markus Gisdol (1. FC Köln): „Wir haben ein ausgeglichenes Spiel gesehen, am Ende hätten beide auch mit einem Unentschieden zufrieden sein können. Wenn wir das 1:0 erzielt hätten, bin ich sicher, dass wir gewinnen. Und wir hatten ja die nötigen Chancen dazu, deshalb will ich mit meiner Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen. Wir analysieren das, und dann geht es weiter.“

Das sagen wir

Es klingt ja meistens abgedroschen, wenn man im Vorfeld von einem Monat der Wahrheit spricht. Doch wenn man den Januar aus Sicht des FC so bezeichnet, dann begann er denkbar schlecht. Denn mit Augsburg, Freiburg, Hertha BSC, Schalke, Hoffenheim und Bielefeld treffen die Kölner im ersten Monat des Jahres nur auf Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte oder auf welche, mit denen man sich einigermaßen auf Augenhöhe sieht. Der Start indes war desillusionierend. Der FC muss sich allerdings schnell steigern – vor allem spielerisch. Und außerdem noch in der Offensive.

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