Leihspieler zurück am Geißbockheim1. FC Köln kassiert Millionen für Duda – was passiert mit Katterbach?

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Ondrej Duda vom 1. FC Köln zeigt sich enttäuscht.

Ondrej Duda absolvierte 88 Pflichtspiele für den 1. FC Köln.

Zahlreiche Spieler kehren nach teils durchwachsenen Leihen nach Köln zurück. Einen Hoffnungsträger will der FC aber direkt wieder verleihen.

Er war sicherlich einer der begabtesten Spieler des 1. FC Köln in der jüngeren Vergangenheit. Doch sein letztes Bundesliga-Tor für den FC erzielte er im Januar 2022, seine letzte Torvorlage steuerte er im April 2021 bei. Ondrej Duda konnte sein Potenzial in Köln nur zu selten abrufen. Jetzt gehen der FC und der slowakische Nationalspieler endgültig getrennte Wege.

Seit Ende Januar war der 28-Jährige an Hellas Verona ausgeliehen. Durch den glücklichen Klassenerhalt wechselt Duda nun für eine festgeschriebene Ablösesumme zum italienischen Erstligisten. Der FC kassiert 2,5 Millionen Euro. Damit ist die Zeit des offensiven Mittelfeldspielers in Köln, der im September 2020 von Hertha BSC zum FC gewechselt war, nach 88 Pflichtspielen, elf Toren und neun Vorlagen vorbei.

Ondrej Duda: Besonderes Tor bleibt Fans des 1. FC Köln in Erinnerung

Besonders in Erinnerung wird Duda durch sein Tor des Monats im April 2021 bleiben, als er im Spiel gegen Augsburg eine Hereingabe vom linken Flügel per Direktabnahme in den Winkel hämmerte. In dieser Partie gelang ihm zudem sein einziger Doppelpack. Auch sein Tor beim 4:1-Derbysieg gegen Gladbach in der Bundesliga-Saison 2021/22 wird haften bleiben. Hellas, Meister von 1985, hat die Saison auf Platz 18 abgeschlossen, rettete sich in der Relegation gegen den Tabellen-17. Spezia Calcio.

Seit dem 1. Juli hat der 1. FC Köln wieder einige Profis unter Vertrag, die zuletzt an andere Klubs ausgeliehen waren: Noah Katterbach, Marvin Obuz, Meiko Sponsel und Jonas Urbig. Obuz hat ein enttäuschendes Gastspiel bei Holstein Kiel hinter sich, der 21-Jährige kam in der 2. Bundesliga insgesamt nur 141 Minuten zum Einsatz (kein Tor, keine Vorlage).

1. FC Köln: Hoffnungsträger Jonas Urbig glänzt bei Jahn Regensburg

Beim FC steht der Offensivspieler noch bis zum 30. Juni 2024 unter Vertrag. Verteidiger Sponsel absolvierte für Rot-Weiss Essen in der 3. Liga 18 Spiele, es wären wohl mehr geworden, wenn der 21-Jährige nicht von mehreren Verletzungen gestoppt worden wäre. Obuz und Sponsel trainieren aktuell wieder bei der U21 des FC und sind auch im Regionalliga-Team eingeplant, sollte sich nicht doch noch eine Veränderung ergeben.

Zudem ist Urbig wieder beim FC unter Vertrag. Der 19-Jährige hatte sich in der vergangenen Rückrunde auf Anhieb den Platz zwischen den Pfosten in Regensburg erkämpft, doch nach dem Zweitliga-Abstieg ist seine Zeit beim Jahn vorbei.

Die Kölner wollen Urbig erneut an einen Zweitligisten ausleihen – und zwar ohne Kaufoption. Zuletzt war der Keeper bei den Aufsteigern SV Wehen Wiesbaden und VfL Osnabrück im Gespräch. Die Kölner Verantwortlichen haben eine hohe Meinung über den Junioren-Nationaltorhüter, allerdings hat das Baumgart-Team mit Marvin Schwäbe (28) einen unumstrittenen Stammtorwart, der seinen Vertrag beim FC jüngst bis 2027 verlängert hat.

HSV wartet bei Noah Katterbach ab

Katterbach war nach einem Jahr beim FC Basel in der Rückrunde an den Hamburger SV ausgeliehen. Der Linksverteidiger wurde beim Zweitligisten sportlich wieder glücklich, eroberte sich einen Stammplatz. Doch Ende April zog sich der 22-Jährige einen Kreuzbandriss zu. Vor seiner Verletzung hatte Katterbach mehrfach erklärt, dass er gerne fest zum HSV wechseln würde.

Doch der HSV wird nach dem Kreuzbandriss die Kauf-Option in Höhe von rund zwei Millionen Euro nicht ziehen, Katterbach ist nun wieder offiziell FC-Profi. Das heißt aber nicht, dass es kein Weg zurück zum HSV gibt. Die Hamburger wollen erst den Heilungsverlauf abwarten, der Spieler selbst will seine Reha auch nicht in Köln fortsetzen, sondern bevorzugt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Dafür benötigt Katterbach allerdings die Zustimmung des FC, bei dem er noch bis 2024 unter Vertag steht.

1. FC Köln: Hängepartie bei Vertragsverlängerung für Kingsley Schindler

Keinen Vertrag mehr in Köln hat seit dem 1. Juli Kingsley Schindler. Der 29-Jährige hat zwar seit geraumer Zeit ein neues Angebot des FC vorliegen, allerdings zu deutlich reduzierten Bezügen.

Dies hat der Rechtsfuß bisher weiter nicht angenommen. Der Nationalspieler Ghanas war zuletzt bei gleich mehreren türkischen Erstligisten im Gespräch, doch Schindler, vor kurzem Vater geworden, liebäugelt wohl eher mit einem Wechsel innerhalb Deutschlands oder doch noch mit einem Verbleib in Köln. Der FC allerdings kann sich nicht so lange hinhalten lassen und sondiert bereits den Markt nach einem Nachfolger für Schindler, der sowohl Rechtsverteidiger als auch im rechten Mittelfeld spielen kann.

Das Geld um noch einmal auf den Transfermarkt tätig zu werden, hat der FC durchaus. Denn mit Jonas Hector, der seine Karriere beendet hat, Timo Horn, Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson verließen den FC vier Top-Verdiener. Die Zugänge Luca Waldschmidt (Leihe), Leart Paqarada, Jacob Christensen und Jonas Nickisch kommen allesamt ablösefrei, nur für Innenverteidiger Jeff Chabot gab der FC bisher Geld aus. Der Klub zog die mit Sampdoria Genua vereinbarte Kaufoption über rund 2,5 Millionen Euro.

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