Kommentar zum FCMutig und kämpferisch – Steffen Baumgart hat seine Kölner im Griff

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FC-Trainer Steffen Baumgart

FC-Trainer Steffen Baumgart

Der 1. FC Köln präsentiert sich zu Jahresbeginn so formstark, wie es Trainer Baumgart aufgrund der intensiven Vorbereitungszeit erwartet hat.

„Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte einst Modezar Karl Lagerfeld. Steffen Baumgart trug in München Jogginghose, dazu Schiebermütze und alsbald nur noch T-Shirt, aber er hatte alles unter Kontrolle. Brüllend, gestikulierend tigerte der emotionale Trainer des 1. FC Köln durch seine Coaching-Zone und pfiff auf alle modische Etikette, als er im Kältekeller sogar bauchfrei zog.

Baumgart war also im Gegensatz zu Serge Gnabry nicht auf der Pariser Fashion Week. Doch während der schwache Bayern-Star zur Pause in der Kabine blieb, hielt der Kölner Coach jederzeit durch und verkörperte von der Seitenlinie, wie man als klarer Außenseiter ein Spiel beim Liga-Primus angehen muss: furchtlos, mutig, kämpferisch. Und genauso trat seine Mannschaft in München auch auf. In der ersten Halbzeit konnte der FC die Bayern sogar spielerisch überraschen, in der zweiten war es dann eine leidenschaftliche Abwehrschlacht.

Die Pressingmaschine des 1. FC Köln läuft wieder

Der 7:1-Sieg drei Tage zuvor gegen Bremen war also keine Eintagsfliege. Wie von Baumgart prognostiziert, ist die Kölner Mannschaft nach den Negativ-Erlebnissen vor der WM-Pause wieder weitaus kraftvoller und somit auch deutlich besser ins neue Jahr gestartet. Die Tanks sind wieder aufgefüllt, die geölte Pressingmaschine des FC läuft wieder. Und dies trotz einiger Personalprobleme.

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Doch in München sprangen andere in die Bresche, der kompromisslose Innenverteidiger Jeff Chabot, dem schon die Qualität für die Bundesliga abgesprochen war, ist einer der Gewinner der vergangenen Wochen. An seiner Seite konnte auch Nikola Soldo überzeugen. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Timo Hübers und Luca Kilian das zentrale Abwehr-Duo bilden.

Die Kölner sollten sich nicht grämen, dass ihnen der Sieg kurz vor Schluss noch entrissen wurde. Dieser nicht einkalkulierte Punkt kann trotzdem noch Gold wert sein. Doch die nächste Bewährungsprobe wartet schon am Sonntag.

So paradox es klingt: Für Gegner Schalke ist die Partie am 18. Spieltag bereits so etwas wie ein Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Die mit nur neun Punkten desaströs dastehenden Königsblauen brauchen den Sieg mit aller Macht, ansonsten schwindet jegliche Hoffnung. Der FC wiederum kann einen weiteren Schritt weg von den Abstiegsrängen machen. Präsentieren sich die Kölner allerdings weiter wie zum Jahres-Auftakt, dann müssen sie ohnehin nicht um den Liga-Verbleib zittern.

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