Rotation gegen Belgrad misslingt1. FC Köln kassiert Rückschlag im Kampf um K.o.-Runde

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Belgrad FC Uth

Enttäuschte Kölner Gesichter nach der ersten Niederlage in der Conference League

Köln – Bis zur letzten Minute trieben die Fans des 1. FC Köln ihre Mannschaft an, über 46.000 der 47.000 Zuschauer standen wie eine Eins hinter ihrem Team. Doch es half alles nichts: Der FC musste im dritten Gruppenspiel der Conference League einen herben Rückschlag hinnehmen. Die personell stark veränderte Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart unterlag Partizan Belgrad durch ein frühes Gegentor von Svetozar Markovic (9.) mit 0:1. Die erfahrenen Serben investierten zwar deutlich weniger als der FC, erwiesen sich aber als cleverer Gegner.

Durch die Niederlage sind die Kölner vorerst ihre gute Ausgangsposition und die Tabellenführung in Gruppe D los. Da im frühen Abendspiel OGC Nizza beim FC Slovacko mit 1:0 gewann, fiel der FC hinter Partizan und den Franzosen auf Platz drei zurück. In einer Woche ist der Bundesligist dann in Belgrad gefordert, nach dem Uefa-Urteil muss er dort allerdings auf seine treuen Fans verzichten.

Steffen Baumgart mit sieben Änderungen in der Startelf

Steffen Baumgart ist bekannt dafür, dass er immer mal wieder mit personellen Überraschungen aufwartet. Und eine Rotation in einer Englischen Woche und drei Tage vor dem Derby bei Borussia Mönchengladbach hatte der Kölner Trainer auch angekündigt. Doch dass er seine Startelf im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Dortmund gleich auf sieben Positionen verändert hatte, überraschte doch – und ging am Ende nicht auf. Für Benno Schmitz, Timo Hübers, Kapitän Jonas Hector, Ellyes Skhiri, Dejan Ljubicic, Linton Maina und Steffen Tigges rückten Kingsley Schindler, Nikola Soldo, Kristian Pedersen, Eric Martel, Denis Huseinbasic, Sargis Adamyan und Florian Dietz in die Mannschaft, die von Florian Kainz als Kapitän angeführt wurde.

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Für einen Gänsehaut-Moment hatten erneut die Fans auf der Südtribüne mit ihrer Choreographie gesorgt. Die Anhänger nebelten erst die Tribüne ein, passend dazu wurde ein Banner mit der Aufschrift „Wenn der Nebel sich lichtet…“ entrollt. Der Zusatz folgte prompt: „…erstrahlt Europa in Rot und Weiß“.

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Wie angekündigt, suchten die Kölner ihr Heil in der Offensive. Doch die Serben hielten dagegen. Vor allem bei Standardsituationen musste der FC auf der Hut sein. Doch nach nur neun Minuten folgte für die Hausherren die kalte Dusche: Nach einem präzise getretenen Freistoß von Natcho lief sich Markovic im Strafraum perfekt in Position und setzte sich im Kopfballduell gegen Luca Kilian durch. Der Ball sprang noch leicht an den Rücken des Kölner Verteidigers und von dort ins Eck, Torhüter Marvin Schwäbe hatte keine Abwehrchance.

Der FC war um eine schnelle Antwort bemüht, investierte viel, doch es haperte an der Abstimmung und fehlte an der Durchschlagskraft. Es dauerte bis zur 23. Minute, da wäre der Ausgleich dennoch fast gefallen: Nach der Flanke von Schindler stieg Adamyan in die Luft, sein Kopfball klatschte an die Latte. In der 31. Minute hätte das Baumgart-Team dann ausgleichen müssen: Pedersen schlug eine perfekte Flanke in den Strafraum auf den frei stehenden Florian Dietz, der aber von der Qualität der Hereingabe überrascht schien und Gäste-Keeper Popovic direkt in die Arme köpfte. Der FC war am Drücker. Doch er musste aufpassen, die erfahrenen Belgrader waren mit ihren wenigen Angriffen durchaus gefährlich und setzten Nadelstiche. So wie in der 40. Minute, also Schwäbe nach einer kuriosen Szene im Strafraum erst Pavlovics Abschluss aus kurzer Distanz stark parierte und den Nachschuss soeben noch vor Diabaté an den Außenpfosten und über die Grundlinie wischte.

1. FC Köln mit Dreifachwechsel nach einer Stunde

Die Kölner Elf hatte bis dato eine ordentliche Leistung geboten, dennoch lag sie in Rückstand. Und weil sich daran trotz aller Bemühungen auch unmittelbar nach der Pause nichts änderte, reagierte Baumgart nach einer Stunde erneut mit einem Dreifach-Wechsel: Hector, Ljubicic und Maina kamen für Pedersen, Kainz und Huseinbasic in die Partie. Kurz darauf konnte sich der FC aber erst einmal erneut bei Schwäbe bedanken, der gleich mit zwei starken Paraden gegen Menig und Pavlovic das 0:2 verhinderte und sein Team im Spiel hielt.

Baumgart wechselte noch einmal doppelt, brachte nach 70 Minuten Tigges und Mark Uth, der nach über neun Wochen Ausfallzeit zum Comeback kam. Doch der FC wirkte nicht mehr so konzentriert, es entwickelte sich ein wildes Spiel. Tigges drückte in der 83. Minute den Ball am Tor vorbei, in der 90. Minute verhinderte auf der Gegenseite erneut Schwäbe die Vorentscheidung. Doch auch sieben Minuten Nachspielzeit reichten dem FC nicht, um noch zum Ausgleich zu gelangen.

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