Arias und Wirtz fallen ausBayer 04 Leverkusens teure Länderspielpause

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Leverkusens verletzter Neuzugang Santiago Arias auf seinem Flug von Kolumbien  nach Madrid 

Leverkusen – Santiago Arias lächelt in die Kamera, sein linker Daumen zeigt nach oben. Das schwer verletzte linke Bein liegt quer über drei Sitzen und wird von einem Spezial-Schuh stabilisiert. „Danke an alle“ schreibt Bayer 04 Leverkusens Profi zu dem Foto, das er über die sozialen Medien verbreitet hat und ihn in einem Flugzeug zeigt. Arias ist aus seiner Heimat Kolumbien nach Madrid gereist, wo er sich am Donnerstag einer Operation bei einem Spezialisten unterzogen hat. Der 28-Jährige hatte sich vor einer Woche im WM-Qualifikationsspiel gegen Venezuela in einem unglücklichen Zweikampf das Wadenbein gebrochen und dazu diverse Bänder gerissen. Mindestens sechs Monate wird der Rechtsverteidiger ausfallen. Die Länderspielpause war eine extrem schmerzhafte für Bayer 04.

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„Für Santiago ist es unglaublich bitter, was für eine Verletzung. Ich hatte Kontakt mit ihm, es geht ihm den Umständen entsprechend. Er wird alles daran setzen, so schnell wie möglich zurück zu sein“, berichtete Leverkusens Trainer Peter Bosz vom Kolumbianer, der wohl frühestens im Saison-Endspurt wieder eine realistische Option ist.  Auch Florian Wirtz ist angeschlagen von seiner Länderspielreise zurückgekehrt, bei ihm ist es allerdings weit weniger dramatisch. Der 17-Jährige, seit kurzem Deutschlands jüngster U-21-Auswahlspieler, hatte sich in der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina (1:0) eine Bauchmuskelverletzung zugezogen und musste frühzeitig ausgewechselt werden. „Heute im Training war es schon besser, aber ich glaube nicht, dass er am Samstag spielen kann. Hoffentlich ist es nicht so schlimm“, berichtete Bosz mit Blick auf die anstehende Bundesliga-Partie beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky). Patrik Schick (Muskelfaserriss), Tin Jedvaj (Erkältung) sowie Paulinho (Reha-Training nach Kreuzbandriss) werden ebenfalls fehlen. Bosz muss improvisieren. Daran sollte sich der Niederländer in Anbetracht des eng getakteten Spielplans mit Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League sowie weiteren Länderspielen schon einmal gewöhnen.

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Peter Bosz

Doch gerade jetzt ist selbst das Improvisieren nicht einfach. „Natürlich hofft man bei den ganzen Nationalmannschaften, die in Risikogebieten unterwegs waren, dass die Spieler gesund bleiben“, sagte Bosz. Gleich neun Profis sind erst am Donnerstag nach ihren Länderspielen zurückgekehrt. Sie müssen noch zwei negative Corona-Tests vorweisen, ehe sie ins Training einsteigen dürfen. Sollte ihre Gesundheit bestätigt werden, wäre die Abschluss-Einheit am Freitag die erste und letzte Zusammenkunft aller verfügbaren Profis vor dem Mainz-Spiel. „Das ist nicht einfach, aber darauf müssen wir uns einstellen und auf das Beste hoffen“, sagte Bosz.

Drei Spiele, drei Unentschieden

Weiter als bis nach Mainz möchte der 56-Jährige vorerst nicht blicken. Auf die Frage, ob die Verletzungen sowie der ohnehin dünne Kader die Leverkusener Saisonziele in Gefahr bringen würde, antwortete Bosz: „Ich weiß es nicht, keiner weiß das. Ich kann nur sagen, dass wir alles tun, was in unseren Möglichkeiten liegt. Am Ende wollen wir so weit oben wie möglich stehen.“

Nach drei Unentschieden in den ersten drei Bundesliga-Spielen ist es nach oben noch ein langer und steiniger Weg für Bayer 04. In Mainz soll mit dem ersten Sieg der erste Schritt gelingen. „Es geht darum, zu gewinnen. Ich glaube aber nicht, dass ein Sieg reicht, um in einen Flow zu kommen. Da braucht es mehrere Erfolge“, sagte Bosz. „Aber wenn du eine Serie starten willst, musst du irgendwann damit anfangen.“

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