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Bis zu sieben AusfälleBayer 04 mit Sorgen vor Gigantenduell mit Paris St. Germain

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4 min
Ousmane Dembélé - hier nach dem Titelgewinn der Champions League - kehrt wohl in den Kader zurück

Ousmane Dembélé - hier nach dem Titelgewinn der Champions League - kehrt wohl in den Kader von PSG zurück.

Paris St. Germain tritt mit Rückkehrer Dembélé gegen ein verletzungsgeplagtes Leverkusen an. Bayer muss mehrere Spieler ersetzen.

Seit Anfang September muss Paris St. Germain auf sein Aushängeschild verzichten: Ousmane Dembélé fällt mit einer Oberschenkelverletzung aus. Doch französische Medien haben aus Vereinskreisen erfahren: Zum Champions-League-Spiel bei Bayer 04 Leverkusen am Dienstagabend (21 Uhr, Amazon Prime) wird der 28 Jahre alte Ex-Dortmunder zurückkehren. Der Gewinner des Ballon d'Or wird aller Voraussicht nach zunächst auf den Kunstledersitzen neben dem Spielfeld der Bay-Arena Platz nehmen.

Für einen Kurzeinsatz soll es aber reichen. Keine gute Nachricht für Bayer 04 – wenngleich zur Wahrheit gehört, dass die Offensive des Titelverteidigers auch ohne Dembélé durchaus namhaft ist: Bradley Barcola, Desiré Doué und Khvicha Kvaratskhelia stehen für reichlich Qualität. Auch deshalb sagt Bayers Coach Kasper Hjulmand vor dem Duell: „Es ist eine der besten Mannschaften der Welt, womöglich sogar die derzeit beste.“

Umso bitterer, dass Leverkusen gegen den Favoriten bereits unter Druck steht. Das 2:2 in Kopenhagen und das 1:1 gegen Eindhoven zu Beginn der Ligaphase haben dazu geführt, dass die verpassten Siege nun eben gegen Paris, Benfica Lissabon, Newcastle United oder Manchester City nachgeholt werden müssen. „Paris hat fünf Titel geholt dieses Kalenderjahr. Es ist eine große Aufgabe, aber wir freuen uns“, betont Hjulmand. „Es ist besonders, in der Champions League zu spielen und wir haben sehr viel Qualität in unserer Mannschaft. Wir spielen zu Hause und wir wollen unbedingt unsere Qualitäten zeigen. Und es ist möglich, zu gewinnen – natürlich.“

Fragezeichen bei Tella-Ausfall

Doch während bei Paris neben Dembélé wohl auch die zuletzt verletzten Marquinhos, Fabian Ruiz und Ruben Neves zurückkehren werden, ist die Personallage beim deutschen Vizemeister sehr angespannt. In Axel Tape, Lucas Vázquez, Malik Tillman, Exequiel Palacios und Nathan Tella fallen fünf Spieler verletzt aus. Tella, der Mitte September im Spiel gegen Frankfurt einen Schlag aufs Knie erlitten hatte, fehlt deutlich länger als erwartet. Die Schmerzen halten an. „Wir werden ihn nächste Woche auf dem Platz sehen. Ich werde nicht in spezifische Details gehen, aber es ist länger und komplizierter, als wir dachten“, erklärt Hjulmand.

Ob Patrik Schick und Jarell Quansah zurückkehren werden, entscheidet sich erst am Spieltag. Jonas Hofmann und Martin Terrier, die am Wochenende beim 4:3 in Mainz gut aufspielten, sind für die Königsklasse nicht gemeldet. Sollte Quansah ausfallen, wird Robert Andrich wohl erneut in der ungewohnten Rolle als rechter Mann in der Dreierkette agieren. Das Zentrum ist derzeit an Loic Badé vergeben. „Die drei Gegentore in Mainz werden dazu führen, dass wir konzentrierter sind in der Defensive, wir müssen weiterarbeiten“, sagt der französiche Innenverteidiger, der in der Nähe von Paris aufwuchs, jedoch nicht für PSG spielte: „Es ist ein besonderes Spiel für mich, aber ich bin kein Fan von PSG. Als Kind habe ich mich nicht so für Fußball interessiert. Jetzt verfolge ich die Spiele, weil ich mich auf unsere Gegner vorbereiten will.“

Am Wochenende konnte Badé sehen, wie Paris durch ein 3:3 gegen Straßburg die Tabellenführung an Olympique Marseille verlor. Am Selbstverständnis des Triplesiegers wird das aber sicher nichts ändern. Unter Trainer Luis Enrique und nach dem Ende der Zeit des Pariser Starkults mit Spielern wie Lionel Messi, Neymar oder Kylian Mbappé hat PSG eine neue Identität, setzt nun vermehrt auch wieder auf französische Talente. „Es ist eine Mannschaft, die Top-Qualitäten in allen Phasen des Spiels besitzt“, sagt Hjulmand. „Sie bauen das Spiel sehr, sehr gut auf von hinten. Sie sind sehr schnell direkt, wenn es Möglichkeiten gibt, Räume zu attackieren. Sie haben viele sehr gute Eins-gegen-eins-Spieler. Im Pressing sind sie sehr aggressiv und stehen sehr, sehr hoch.“

Und Paris kann eben von der Bank noch nachlegen. Am Dienstag womöglich sogar einen der besten Spieler der Welt. Badé sagt über das mögliche Duell mit Dembélé: „Er ist ein sehr komplexer Spieler, der viele Qualitäten hat. Und er hat zwei hervorragende Beine, ist beidfüßig. Wir müssen das als Team umsetzen und ihn zusammen verteidigen.“

Leverkusen: Flekken – Andrich, Badé, Tapsoba – Poku, Fernández, García, Grimaldo – Maza, Ben Seghir – Kofane; Paris: Chevalier - Hakimi, Zabarnyi, Pacho, Nuno Mendes - Vitinha - Zaire-Emery, Fabian - Barcola, Doué, Kvaratskhelia; Schiedsrichter: Manzano (Spanien).