Leverkusen – Jeremie Frimpong hat einen Lauf, dem 20 Jahre alten Niederländer gelingt aktuell ziemlich viel. Am Mittwochmittag verließ er gut gelaunt den Trainingsplatz von Bayer 04 Leverkusen und rief: „Jeremie is the winner!“ Frimpong hatte soeben Nadiem Amiri, Moussa Diaby, Amine Adli und Daley Sinkgraven beim Ball hochhalten am Rebounder, einem vertikal gespanntem Trampolin, bezwungen. „Moussa war der härteste Konkurrent, aber richtig schwer war es nicht“, sagte Frimpong hinterher lächelnd.

Erstes Bundesliga-Tor für Jeremie Frimpong

Die gute Laune des Rechtsverteidigers ist nachvollziehbar, zuletzt war ihm beim 3:1 in Leipzig sein erstes Bundesliga-Tor gelungen, die wichtige direkte Antwort auf den RB-Anschlusstreffer. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, sein erstes Bundesliga-Tor in einem wichtigen Moment gegen ein Topteam zu erzielen“, berichtete Frimpong. „Aber ich lasse mich davon nicht zu sehr mitreißen – die Saison ist noch lang.“ Jubelnd war der gebürtige Amsterdamer in die Arme von Trainer Gerardo Seoane gerannt.

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Unter dem Schweizer hatte sich Energiebündel Frimpong, der im Januar für elf Millionen Euro Ablöse von Celtic Glasgow zur Werkself gewechselt war, in wenigen Monaten zu einem der besten Rechtsverteidiger der Bundesliga entwickelt. Mit 35,61 km/h wird Frimpong auf Rang sechs der schnellsten Profis der Liga geführt, hinzu kommt ein starkes Kombinationsspiel und ein gutes Auge für die Kollegen, vier Tore hat Frimpong bislang vorbereitet. Im Rückwärtsgang ist hingegen noch Luft nach oben, obwohl der Jugendspieler von Manchester City bereits einige Mängel beseitigen konnte. Doch überraschen die Defizite nicht – angesichts seines Alters und der Tatsache, dass er beim schottischen Spitzenteam Celtic nur selten als Verteidiger gefragt war.

Bei Bayer 04 habe er einige Aktionen in seinen ersten Partien gehabt, „in denen ich bei Celtic noch davongekommen bin“, so Frimpong – Dribblings in der eigenen Hälfte, womöglich riskante Läufe. „Aber in Deutschland hast du viel bessere Gegenspieler. Darum gibt es einige Dinge, die man in der Bundesliga nicht mehr machen kann. Das ist ein Lernprozess, und der ist noch nicht abschlossen.“

„Ich habe Vertrauen in meine Fähigkeiten“

Doch Frimpong ist optimistisch, dass dieser Prozess ihn und Bayer 04 zu großen Taten führen wird. „Leverkusen ist ein großer Klub, der es verdient, um Titel zu spielen und Titel zu gewinnen“, sagte der nur 1,71 Meter große Profi. Man wolle nicht nur „spielen, um zu spielen. Wir spielen, um Titel zu gewinnen.“

Den Werksklub sieht Frimpong auch als Sprungbrett für die Elftal. „Ich glaube an das richtige Timing, ich habe keine Eile. Ich wusste, dass ich irgendwann in der U-19-Nationmannschaft und irgendwann in der U21 spielen würde. Weil ich Vertrauen in meine Fähigkeiten habe“, sagte Frimpong, der fest an eine Fortsetzung seines Positiv-Laufes glaubt: „Wenn du für Leverkusen spielst, dann spielst du auch irgendwann für deine Nationalmannschaft.“