Bayer 04 LeverkusenMit Sieg über Schalke zurück in die Spitzengruppe

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Frohes Fest: Die Bayer 04-Spieler feiern ihren Sieg über Schalke 04.

Frohes Fest: Die Bayer 04-Spieler feiern ihren Sieg über Schalke 04.

Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen hat dem glücklichen 2:1-Sieg in München einen verdienten 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 folgen lassen und ist auf den sechsten Platz vorgerückt. Am Ende des Jahres ist man als Sechster in einer vollbepackten Spitzengruppe allen Zielen wieder sehr nah.

Die Tore

In der 15. Minute schlägt Leon Bailey einen Eckball präzise in den von Bayer 04 mit Absicht vollbepackten Fünfmeterraum. Die irritierte Schalker Hintermannschaft inklusive Torhüter Nübel flog unter dem Ball hindurch. Lucas Alario war zur Stelle und köpfte unbedrängt an.

In der 81. Minute bekommt Charles Aranguiz nach einem schönen Konter über Kevin Volland und Nadiem Amiri den Ball im Strafraum, zieht an die Grundlinie und passt perfekt auf Lucas Alario, der im richtigen Moment seine Fußspitze hinhält und das 2:0 erzielt.

In der 82. Minute, nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff, verliert Julian Baumgartlinger den Ball an Amit Harit, der auf Ahmed Kutucu durchsteckt. Dessen Zuspiel verwandelt Benito Raman zum 1:2.

Das war gut

Die spielerische Klasse der Leverkusener in der ersten Halbzeit und die kämpferische Bereitschaft in der zweiten. Vor allem das zentrale Mittelfeld der Werkself dominierte die aggressiv anlaufenden Schalker lange Zeit, zwang sie zum Hinterherlaufen, zu Ballverlusten und Fouls. Die Mischung aus Können und Kampf – perfekt verkörpert durch den kleinen Chilenen Charles Aranguiz – hat in diesem Spiel den Unterschied gemacht.

Das war schlecht

Die mangelnde Leverkusener Effizienz in der ersten Halbzeit. Nach dem zeitigen 1:0 hätten die Gastgeber ein, zwei Tore zwingen draufpacken müssen. Oft wurden beste Kontersituationen nicht perfekt zu Ende gespielt. Oder große Chancen vergeben. Schalke blieb durch das Resultat immer im Spiel, was auch an der Schläfrigkeit unmittelbar nach dem vermeintlich entscheidenden 2:0 lag. Viele Mannschaften sind schon Opfer dieser typischen Schlafmützigkeit geworden. Bayer 04 wäre das dann auch fast passiert.

Mann des Spiels

Der Argentinier Lucas Alario. Durch die Entscheidung des Trainers, Kevin Volland nach dessen spektakulärer Leistung in München eine Pause zu gönnen, stand der Mittelstürmer auf dem Platz und überzeugte von der ersten Sekunde an. Alario war stets anspielbar, verlor praktisch keinen Ball, setzte seine Mitspieler perfekt in Szene und erzielte zwei Tore. Mit ihm hatte das Spiel Tiefe und Torgefährlichkeit.

Moment des Spiels

Der Moment, in dem lange vor dem Spiel Peter Bosz die Idee gekommen war, Lucas Alario spielen zu lassen und Kevin Volland eine Pause zu geben. Beide sind grundverschiedene Mittelstürmer-Typen. Der eine beweglich und gern auf die Flügel ausweichend, aber kein Kopfball-Zielspieler und niemand, an dem die gegnerischen Innenverteidiger sich physisch aufreiben. Alario ist so einer, dazu fußballerisch sehr solide und mit gefährlichem Kopfballspiel. Schalke wurde offensichtlich überrascht.

Das sagen die Trainer

Peter Bosz (Bayer 04 Leverkusen): Ich bin sehr zufrieden. Nach dem Sieg gegen Bayern wieder drei Punkte, das ist wichtig. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, so sehe ich das gerne. In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant. In der zweiten Halbzeit war das nicht mehr so sehr der Fall, aber da haben wir gezeigt, dass wir kämpfen und beißen können. Ich war ein wenig sauer, dass wir so schnell das 1:2 bekommen, danach wird es wieder eng. Das war unnötig, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.

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David Wagner (FC Schalke 04): Wir sind ordentlich in das Spiel reingekommen, das Gegentor hat das Spiel kippen lassen. Die erste Halbzeit ging klar an Leverkusen, sie hatten mehr und größere Chancen. In der zweiten Halbzeit haben wir es viel, viel besser gemacht. Die Viererkette ist besser nachgerückt, wir haben höher verteidigt, die Räume waren viel enger. Wir konnten Leverkusen gut von unserem Tor fernhalten. Alles kann man nicht verteidigen, dazu hat Leverkusen viel zu viel Qualität.

Das sagen wir

Bayer 04 Leverkusen hat, wie in den Spielen gegen Wolfsburg und Bayern, Willen und Siegermentalität gezeigt, als es spielerisch nicht mehr weiter ging. Das ist ein großer Unterschied zu den Bayer-04-Mannschaften der letzten Jahre. Allerdings hat das auch maßgeblich damit zu tun, dass Spielertypen wie die Bender-Zwillinge und Charles Aranguiz unverletzt auf dem Platz stehen und die Mannschaft antreiben und mitziehen.

In dieser Verfassung – und manchmal etwas Glück – kann Bayer 04 in der Bundesliga plötzlich jeden Gegner an jedem Ort und zu jeder Zeit schlagen.

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