Bayer 04Routinier Lars Bender soll die Werkself zurück in die Spur bringen

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Bayer-Führungsspieler Lars Bender kehrt zurück.

Leverkusen – Wer über eine gute Mannschaft verfügt, die viel Geld kostet, sollte selten Spiele verlieren. Dieser Grundsatz, der auch als Fluch betrachtet werden kann, treibt die echten Spitzen-Klubs im Fußball zu Höchstleistungen an, denn sie kennen die Folgen. Leverkusens Trainer Peter Bosz hatte es im Zorn der 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt im Aktuellen Sportstudio des ZDF so gesagt: „Eine Top-Mannschaft verliert nicht zweimal hintereinander.“

Da sein Ensemble das alte Jahr gegen Bayern München mit einer 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München beendet hatte und das neue mit demselben Ergebnis in der Hessenmetropole begann, hat er ein vorläufiges Urteil über Bayer 04 gefällt: keine Top-Mannschaft. Die Frage ist, wie die Einschätzung ausfallen würde, wenn die Werkself am Samstag im ersten Heimspiel des Jahres auch gegen den Krisenklub Werder Bremen nicht gewinnen sollte. Dann wäre das von der Klubführung ausgegebene Saisonziel Platz vier in der Zwischenwertung wieder ernsthaft bedroht.

Gute Nachrichten hat es zuletzt von der medizinischen Abteilung gegeben. Ex-Kapitän Lars Bender, der sich am 13. Dezember beim 4:1-Sieg über Hoffenheim einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, wird gegen Bremen wohl wieder auf der rechten Abwehrseite spielen können und Dailey Sinkgraven, der eine Corona-Infektion überstanden hat, auf der linken. Damit wären in der letzten Reihe zwei Baustellen geschlossen, die das Gebilde in Frankfurt doch sehr instabil gemacht hatten. Mitchell Weiser, der in Frankfurt auf ungewohnter Position links sehr mäßig verteidigte, hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt für mehrere Wochen aus.

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Das grundlegende Problem war vergangenen Samstag allerdings nicht an eine Position und eine Person gebunden. Bayer 04 war kollektiv mit der falschen Einstellung in dieses Spiel gegangen und hatte sich nach dem Traumtor durch Nadiem Amiri in der zehnten gedanklich aus der Partie verabschiedet. „Wir waren einfach nicht da“, urteilte Peter Bosz. Ein schlimmeres Zeugnis als Abwesenheit kann ein Trainer seiner Mannschaft nicht ausstellen.

Es ist dieses Gesicht der Werkself, das ihr Klubchef Fernando Carro nicht mehr sehen will. In der persönlichen Bilanz des Jahres 2020 hatte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt: „Was mich manchmal stört, ist, dass wir selten genannt werden, wenn es um Titelkandidaten geht – auch wenn mir klar ist, dass diese Rolle auch ein Vorteil sein kann. In unserem Fall würde ich mich gegen etwas mehr Aufmerksamkeit und damit Druck von außen aber nicht wehren.“

Die Geschichte mit den Titelkandidaten hat sich seit den Niederlagen ein wenig entspannt, da wird außer Bayern und Leipzig so schnell keiner mehr genannt werden. Der Druck von außen würde sich auf Bayer 04 allerdings mit jeder Leistung wie in Frankfurt erhöhen.

Deshalb hat Peter Bosz seine Schimpftirade nach der zweiten Saisonniederlage mit dem Versprechen beendet, dass seine Mannschaft gegen Werder Bremen wieder so auftreten werde, wie in den ersten 13 Spieltagen. Mit der Führungsfigur Lars Bender an Bord wird es dem Rest des Teams schwerer fallen, die falschen Einstellung an den Tag zu legen. Der Gegner, Tabellenvierzehnter der Bundesliga, gehört zwar nicht in die Top-Kategorie und hat am vergangenen Wochenende mit einer 0:2-Niederlage gegen Union einen schweren Rückschlag auf dem Weg zur Konsolidierung erlitten. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass Trainer Florian Kohfeldt seine Mannschaft, über die er nicht viel gutes zu sagen hatte nach dem leblosen Auftritt, mit einer konsequenten Verteidigungs- und Kampfstrategie in die Partie beim Dritten schicken wird.

Bayer 04 hat die Chance, den verpatzten Jahresauftakt innerhalb von vier Tagen wieder wettzumachen. Kommenden Dienstag erscheint Eintracht Frankfurt zum Nachholtermin der zweiten DFB-Pokalrunde in der Bay-Arena. Zwei Siege würden alle Diskussionen darum, ob es sich bei Bayer 04 Leverkusen um ein Spitzenteam der Fußball-Bundesliga handelt, vorerst beenden. So etwas ist Druck, also genau das, was ein Spitzenteam liebt.Wer über eine gute Mannschaft verfügt, die viel Geld kostet, sollte selten Spiele verlieren. Dieser Grundsatz, der auch als Fluch betrachtet werden kann, treibt die echten Spitzen-Klubs im Fußball zu Höchstleistungen an, denn sie kennen die Folgen. Leverkusens Trainer Peter Bosz hatte es im Zorn der 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt im Aktuellen Sportstudio des ZDF so gesagt: „Eine Top-Mannschaft verliert nicht zweimal hintereinander.“

Da sein Ensemble das alte Jahr gegen Bayern München mit einer 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München beendet hatte und das neue mit demselben Ergebnis in der Hessenmetropole begann, hat er ein vorläufiges Urteil über Bayer 04 gefällt: keine Top-Mannschaft. Die Frage ist, wie die Einschätzung ausfallen würde, wenn die Werkself am Samstag im ersten Heimspiel des Jahres auch gegen den Krisenklub Werder Bremen nicht gewinnen sollte. Dann wäre das von der Klubführung ausgegebene Saisonziel Platz vier in der Zwischenwertung wieder ernsthaft bedroht.

Gute Nachrichten hat es zuletzt von der medizinischen Abteilung gegeben. Ex-Kapitän Lars Bender, der sich am 13. Dezember beim 4:1-Sieg über Hoffenheim einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, wird gegen Bremen wohl wieder auf der rechten Abwehrseite spielen können und Dailey Sinkgraven, der eine Corona-Infektion überstanden hat, auf der linken. Damit wären in der letzten Reihe zwei Baustellen geschlossen, die das Gebilde in Frankfurt doch sehr instabil gemacht hatten. Mitchell Weiser, der in Frankfurt auf ungewohnter Position links sehr mäßig verteidigte, hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt für mehrere Wochen aus. Das grundlegende Problem war vergangenen Samstag allerdings nicht an eine Position und eine Person gebunden. Bayer 04 war kollektiv mit der falschen Einstellung in dieses Spiel gegangen und hatte sich nach dem Traumtor durch Nadiem Amiri in der zehnten gedanklich aus der Partie verabschiedet. „Wir waren einfach nicht da“, urteilte Peter Bosz. Ein schlimmeres Zeugnis als Abwesenheit kann ein Trainer seiner Mannschaft nicht ausstellen.

"Mich stört ist, dass wir selten als Titelkandidat genannt werden"

Es ist dieses Gesicht der Werkself, das ihr Klubchef Fernando Carro nicht mehr sehen will. In der persönlichen Bilanz des Jahres 2020 hatte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt: „Was mich manchmal stört, ist, dass wir selten genannt werden, wenn es um Titelkandidaten geht – auch wenn mir klar ist, dass diese Rolle auch ein Vorteil sein kann. In unserem Fall würde ich mich gegen etwas mehr Aufmerksamkeit und damit Druck von außen aber nicht wehren.“

Die Geschichte mit den Titelkandidaten hat sich seit den Niederlagen ein wenig entspannt, da wird außer Bayern und Leipzig so schnell keiner mehr genannt werden. Der Druck von außen würde sich auf Bayer 04 allerdings mit jeder Leistung wie in Frankfurt erhöhen.

Deshalb hat Peter Bosz seine Schimpftirade nach der zweiten Saisonniederlage mit dem Versprechen beendet, dass seine Mannschaft gegen Werder Bremen wieder so auftreten werde, wie in den ersten 13 Spieltagen. Mit der Führungsfigur Lars Bender an Bord wird es dem Rest des Teams schwerer fallen, die falschen Einstellung an den Tag zu legen. Der Gegner, Tabellenvierzehnter der Bundesliga, gehört zwar nicht in die Top-Kategorie und hat am vergangenen Wochenende mit einer 0:2-Niederlage gegen Union einen schweren Rückschlag auf dem Weg zur Konsolidierung erlitten. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass Trainer Florian Kohfeldt seine Mannschaft, über die er nicht viel gutes zu sagen hatte nach dem leblosen Auftritt, mit einer konsequenten Verteidigungs- und Kampfstrategie in die Partie beim Dritten schicken wird.

Bayer 04 hat die Chance, den verpatzten Jahresauftakt innerhalb von vier Tagen wieder wettzumachen. Kommenden Dienstag erscheint Eintracht Frankfurt zum Nachholtermin der zweiten DFB-Pokalrunde in der Bay-Arena. Zwei Siege würden alle Diskussionen darum, ob es sich bei Bayer 04 Leverkusen um ein Spitzenteam der Fußball-Bundesliga handelt, vorerst beenden. So etwas ist Druck, also genau das, was ein Spitzenteam liebt.

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