Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Acht Zähler Rückstand drohenBayers Hjulmand muss gegen Eintracht Frankfurt punkten

4 min
Pressekonferenz von Bayer 04 Leverkusen mit Cheftrainer Kasper Hjulmand vor dem Bundesliga Spiel gegen Eintracht Frankfurt.

Pressekonferenz von Bayer 04 Leverkusen mit Cheftrainer Kasper Hjulmand vor dem Bundesliga Spiel gegen Eintracht Frankfurt.

Kasper Hjulmand will Bayer Leverkusen nach nur zwei Trainingseinheiten gegen Eintracht Frankfurt konkurrenzfähig machen und dann Rotationen nutzen.

Er habe in den vergangenen Tagen sehr viele Videos gesehen, erzählt Kasper Hjulmand. Von Bayer Leverkusen als Team und auch zahlreiche Clips von den einzelnen Spielern. Der neue Cheftrainer des Vizemeisters hat versucht, alle Informationen einzusammeln, die er kriegen konnte. Denn die Eindrücke aus den gerade mal zwei Trainingseinheiten am Mittwoch und Donnerstag reichten natürlich nicht aus, um einen Plan für das so wichtige Bundesligaspiel am Freitagabend gegen Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr, Sky) zu erarbeiten.

„Ich fühle eine sehr gute Energie und ich sehe ein kompetitives Team. Definitiv sehe ich auch Qualität und einiges an Potenzial“, sagt Hjulmand, betont aber auch: „Es wird nicht gleich alles Klick machen. Wir müssen sehr hart arbeiten, um ein Team zu formen.“

Nach fünf verlorenen Punkten in den ersten beiden Ligapartien gegen Hoffenheim (1:2) und in Bremen (3:3) hat Leverkusen aber nicht viel Zeit, bis es Klick macht. Ein Misserfolg gegen die Eintracht wäre gleichbedeutend mit einem acht Punkte Rückstand auf die Frankfurter, die es wie Bayer 04 auf einen der Top-4-Plätze abgesehen haben. „Es geht darum, einen gewissen Stil zu spielen. Und es geht darum, ein Siegerteam zu schaffen, auch mit Energie“, erklärt der 53-Jährige, der seit Montag als Nachfolger des früh gescheiterten Erik ten Hag unter Vertrag steht und seit Mittwoch in der Bay-Arena übernommen hat.

Hjulmand kündigt Rotation an

„Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir verstehen, dass wir noch 20 Spiele vor Weihnachten zu spielen haben. In der nächsten Periode sind es sechs Spiele in drei Wochen. Also brauchen wir alle Spieler. Wir brauchen Qualität. Also ist es sehr wichtig, dass wir verstehen, dass ein Fußballteam nicht nur elf Spieler sind.“ Nach der Partie gegen Frankfurt wartet das Champions-League-Debüt beim FC Kopenhagen am Donnerstag und das nächste Bundesligaheimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag. Hjulmand kündigt an, ein großer Freund der Rotation in der Startelf zu sein. „Nimmt man die Champions-League-Mannschaften rotieren sie von Spiel zu Spiel im Schnitt auf 4,5 Positionen“, rechnet der neue Coach vor.

Davon sei auch nicht zwingend die Torhüterposition ausgenommen, auf der Hjulmand zwischen den beiden Zugängen – der bisherigen Nummer eins Mark Flekken und dem Ersatzmann Janis Blaswich – wie auf anderen Positionen auch – einen „großen Konkurrenzkampf“ sieht. Für Hjulmand sei es auch kein Problem, dass er seine Arbeit direkt mit vielen Spielen und nicht auf dem Trainingsplatz beginnt. „Ich beschäftige mich nicht mit anderen Szenarien außer der Realität. Ich war diese Situation in den vergangenen Jahren bei der dänischen Nationalelf gewohnt“, betont Hjulmand. „Ich bin bereit dafür und freue mich darauf, von Spiel zu Spiel zu lernen.“

Ten Hag hatte Robert Andrich als Kapitän bestimmt. Auch hier kündigt Hjulmand einen etwas anderen Weg an. „Wir werden ein Kapitänsteam bauen, eine starke Gruppe von Kapitänen. Wir brauchen mehr Kapitäne und mehr Führung. Dazu werde ich aber zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr sagen“, sagt der gebürtige Aalborger. Gegen die Eintracht kann Hjulmand personell fast aus dem Vollen schöpfen. Jonas Hofmann fällt aus, genau so die Rekonvaleszenten Jeanuel Belocian und Martin Terrier. Edmond Tapsoba und Exequiel Palacios standen erst am Donnerstag nach ihren Länderspielreisen auf dem Trainingsplatz. „Das ist für mich aber kein Problem bei der Auswahl der Startelf“, sagte Hjulmand, der auch Zugang Lucas Vazquez bescheinigte, „bereit zu sein“.

Dass die Eintracht, die ohne Mario Götze anreisen wird, letztmals 2013 in Leverkusen gewann, wollte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller lieber nicht thematisieren. Er betonte, dass Bayer 04 weiter ein Top-Team mit hoher Qualität sei, „aber die Situation ist speziell, weil es ein großer Umbruch war von einer sehr erfolgreichen Mannschaft. Der Trainerwechsel nach nur zwei Spielen macht es nicht einfacher“, sagte Toppmöller und konstatierte: „Am Ende bleibt es eine Wundertüte.“ Von diesem Überraschungsfaktor wollen Hjulmand und Leverkusen Gebrauch machen.

Leverkusen: Flekken – Quansah, Badé, Tapsoba – Vazquez, Palacios, Andrich, Grimaldo – Tillman, Echeverri – Schick. Frankfurt: Zetterer – Kristensen, Collins, R. Koch, Theate – Larsson, Chaibi – Doan, Uzun, Bahoya – Burkardt. Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)