BundesligaLeverkusen trotzt Leipzig einen Punkt ab – Aranguiz verletzt

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Drei Werkself-Spieler ringen um den Ball mit Leipzigs Nkunku

Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen hat gegen RB Leipzig mit Glück einen Punkt gewonnen. Das Ergebnis von 1:1 drückt die Unterlegenheit der ersten Halbzeit nicht aus, in der die Werkself leicht mit 0:3, 0:4 in Rückstand geraten hätte können.

So fielen die Tore

Das 1:0 in der 66. Minute entsprang der tatsächlich ersten großen Torchance von Bayer 04. Bellarabi schickte auf der rechten Seite Aranguiz in die Tiefe, der Chilene passte präzise zu Kevin Volland, der sich im Strafraum freigelaufen hatte und aus etwa fünf Metern ins leere Tor schoss.

Der Leipziger Ausgleich in der 78. Minute hätte auf dem Flügel durch Weiser und Aranguiz verhindert werden können, doch sie schafften es nicht, Halstenberg an der Flanke zu hindern. Die fand Christopher Nkunku, der den Ball erst über Sven Bender und dann über Hradecky hob.

Das war gut an der Leverkusener Leistung

In der ersten Halbzeit aus Leverkusener Sicht nur das Resultat und Torhüter Lukas Hradecky. Und dann die Umstellung in der Halbzeit. Der ganze Defensivverbund rückte 20 Meter nach hinten, Kai Havertz spielte im Zentrum, der Gegner hatte weniger Räume, Panik brach nicht mehr im Minutentakt aus.

Das war schlecht am Spiel von Bayer

Die erste Halbzeit der Werkself. Der Plan, die beste Kontermannschaft des deutschen Fußballs mit Offensivspiel zu erdrücken und die letzte Linie an der Mittellinie zu platzieren, funktionierte auch deshalb nicht, weil die Profis der Werkself jeden Zweikampf verloren. Alleine der Reaktionsschnelligkeit von Torhüter Lukas Hradecky und der mangelnden Präzision des Leipziger Sturms, allen voran Timo Werner, war der Halbzeitstand von 0:0 zu verdanken.

Der Mann des Spiels

Torhüter Lukas Hradecky. Endlich durfte der Finne mit slowakischen Wurzeln tun, was er so gut gelernt hat: Bälle am Überqueren der Torlinie hindern, Winkel verkürzen, sich heranrennenden Gegnern entgegenwerfen. Entnervte auf diese Weise Cunha, Werner und Sabitzer, die mehrfach direkt vor ihm versagten. Und beim Lattentreffer von Cunha in der 29. Minute hatte er einfach Glück. Hradeckys Megafehler im Passspiel, der gegen Lokomotive Moskau zur Niederlage in der Champions League führte, ist damit ein wenig kompensiert.

Der Moment des Spiels

Ein trauriger Moment. In der 87. Minute hielt Christopher Nkunku die Sohle mit getrecktem Bein auf den rechten Fuß von Charles Aranguiz, als der einen Volleyschuss abgab. Der Zusammenprall war ungleich: Stollen gegen Mittelfußknochen. Aranguiz wälzte sich, wurde behandelt, konnte nicht mehr aufstehen, wurde weggetragen. Eine Diagnose gibt es noch nicht. Aber es droht ein längerer Ausfall des wichtigsten zentralen Spielers im Bayer-System.

Aranguiz Verletzung

Charles Aranguiz musste verletzt vom Platz getragen werden.

Das sagen die Trainer

Peter Bosz (Bayer 04 Leverkusen): „Es war ein verrücktes Spiel. In der ersten Halbzeit muss man das Spiel verlieren, am Ende kann man es gewinnen. Ein Sieg wäre nicht verdient gewesen, aber ich hätte kein Problem damit gehabt, ihn anzunehmen. Das Problem war nicht, dass wir hinter uns so einen großen Raum hatten in der ersten Halbzeit, das haben wir immer. Das Problem war, dass wir jeden zweiten Ball verloren haben und sie so einfach zu Kontern kamen, die ganz schwer zu verteidigen sind. Es war in der zweiten Halbzeit das erste Mal, seit ich bei Bayer 04 bin, dass ich die Mannschaft tiefer gestellt habe, das hat dann ganz gut funktioniert.

Julian Nagelsmann (RB Leipzig): „Wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen mit vielen Facetten. Es war alles drin, was es im Fußball gibt. Wir müssen in der ersten Halbzeit hoch in Führung gehen. Man muss nicht jede Chance zu einem Tor machen, aber zwei von fünf wären das Mindeste gewesen. Dann hätten wir 2:0 geführt. Es war mir klar, dass es in der zweiten Halbzeit ein anderes Spiel wird. Aber auch da war es rassig. Wie so oft geht der Gegner dann mit dem ersten schönen Angriff in Führung, aber wir sind froh, dass uns noch der Ausgleich gelungen ist.“

Das sagen wir zum Spiel

Beide Trainer haben die Partie perfekt analysiert und wiedergegeben. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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