Erik ten Hag ist nicht mehr Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself trennt sich bereits nach zwei Spieltagen wegen unüberwindbarer Differenzen.
Nach zwei SpieltagenErik Ten Hag bei Bayer 04 Leverkusen gefeuert

Erik ten Hag ist nicht mehr Leverkusen-Trainer.
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Paukenschlag bei Bayer 04 Leverkusen: Nach Informationen des „Kölner-Stadt-Anzeiger“ ist Erik ten Hag nicht mehr Trainer der Werkself. Der TV-Sender Sky und der Transferexperte Fabrizio Romano hatten die bevorstehende Trennung zuvor vermeldet. Nun ist sie vollzogen. Das bestätigte der Klub am frühen Nachmittag.
„Bayer 04 Leverkusen hat sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Erik ten Hag getrennt. Dies hat der Gesellschafterausschuss, das Aufsichtsgremium des Werksklubs, auf Empfehlung der Geschäftsführung von Bayer 04 beschlossen. Die Trainingsarbeit wird vorläufig der Assistenz-Trainerstab übernehmen“, heißt es in einer Mitteilung.
Die Bayer-Verantwortlichen trafen die Entscheidung nach weiteren Gesprächen zu Beginn der Woche. Schon am Wochenende hatten sie ihrem Trainer nicht mehr öffentlich den Rücken gestärkt. Ten Hag hatte in den ersten zwei Bundesligaspielen gegen die TSG Hoffenheim (1:2) und Werder Bremen (3:3) nur einen Punkt geholt. Doch die Gründe für die Entlassung liegen nicht nur bei den Leistungen auf dem Platz, sondern vielmehr an internen Vorgängen. Ten Hag, der Ende Mai als neuer Trainer bei der Werkself, vorgestellt wurde, hat es sich in kürzester Zeit mit den anderen handelnden Personen im Klub verscherzt. Fehlende Kommunikation und Uneinsichtigkeit waren wohl die Hauptgründe für die jähe Trennung.
Am Ende hatte ten Hag keinen Fürsprecher mehr im Klub. Auch in der Mannschaft fehlte ihm der Rückhalt. Was auch beim Spiel in Bremen am vergangenen Samstag sichtbar wurde. Wer die Nachfolge antreten wird, ist zunächst noch nicht klar.
Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass der Aufbau einer neuen und erfolgreichen Mannschaft in dieser Besetzung nicht zielführend gestaltet werden kann
Geschäftsführer Sport Simon Rolfes erklärte die Entlassung: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Niemand hat sich diesen Schritt gewünscht. Doch die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass der Aufbau einer neuen und erfolgreichen Mannschaft in dieser Besetzung nicht zielführend gestaltet werden kann. Wir glauben fest an die Qualität unseres Teams und werden nun alles daransetzen, in neuer Konstellation die nächsten Schritte in der Entwicklung zu gehen.“
Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung betonte: „Eine Trennung zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist schmerzhaft, aber sie war aus unserer Sicht notwendig. Unser Anspruch ist es nach wie vor, die gesteckten Saisonziele zu erreichen – dafür braucht es die bestmöglichen Bedingungen, auf allen Ebenen und im gesamten Lizenzbereich. Jetzt geht es darum, diese Bedingungen wieder vollumfänglich einzusetzen und zu nutzen.“
Nach zwei Bundesliga-Spieltagen musste noch nie ein neuer Trainer gehen
Der Fußball-Vizemeister sorgt mit der Trennung unterdessen für einen Negativrekord. So schnell wie Leverkusen entließ in der Bundesliga-Geschichte bislang kein anderer Klub einen Trainer, der erst im Sommer verpflichtet worden war. Ten Hag löst Helmut Senekowitsch (Eintracht Frankfurt) und Heinz Elzner (1. FC Nürnberg) ab, die jeweils fünf Ligaspiele im Amt waren (Quelle: Sportec Solutions).
Der Nachfolger von Alonso war mit reichlich Erfahrung nach Leverkusen gekommen. Er führte Ajax Amsterdam einst überraschend ins Champions-League-Halbfinale, beim englischen Rekordmeister Manchester United konnte ten Hag von Juli 2022 bis Oktober 2024 die Erwartungen nicht erfüllen und musste vorzeitig gehen. (red)